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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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solange es gewöhnliche Soldaten gibt, die den Kampf austragen können.«
    »Willst du damit etwa andeuten, die Nekromanten werden gar nicht in die Schlacht ziehen?«
    »Nein, das nun auch wieder nicht«, entgegnete sie. »Der Kampf wird sogar schwer werden, das ohne Frage – aber nur wegen ein paar Nekromanten müssen wir uns nicht schon jetzt das eigene Grab schaufeln. Schließlich sind wir Funkenträger ja auch noch da.«
    »Ich zweifle bestimmt nicht an deinen Fähigkeiten, Pork, aber ihr drei gegen Hunderte von …«
    »Nun hör aber auf!«, fiel ihm Typhus mit schallendem Gelächter ins Wort. »Es werden nicht mehr als ein Dutzend Nekromanten antreten. Mithipha geht davon aus, dass ihr der Sieg hier sicher ist. Deshalb hat sie die meisten Nekromanten zu ihren liebreizenden Verbündeten geschickt, damit sie diese verstärken. In Korunn werden sie nämlich weitaus dringender gebraucht.«
    »Woher willst du das denn wissen?«
    »Ich weiß es einfach«, erklärte sie mit gewichtiger Miene.
    Ich spuckte mir bloß in die Hände und griff wieder nach der Hacke.
    »Ness, dein Arbeitseifer erstaunt mich wirklich«, säuselte Typhus.
    »Wahrscheinlich ebenso wie mich deine Faulheit.«
    »Ich habe nicht die Absicht, irgendwo mit der Hacke rumzufuchteln.«
    »Das verlangt auch niemand von dir. Bei deinen Fähigkeiten könntest du das alles binnen fünf Minuten ganz ohne Hacke erledigen. Also, warum unterstützt du uns nicht ein wenig, statt dich an dem Anblick zu weiden, wie wir uns kaputtschinden?!«
    Dreiauge blickte sie voller Hoffnung an.
    »Wie war das? Ich soll morgen ein paar Nekromanten entgegentreten?«, konterte Typhus. »Erwartest du etwa, dass ich mit dem Spaten auf sie losgehe? Oder mit einem Kraftausdruck auf der Zunge? Ness! Ich bitte dich! Mein Funken ist keine Quelle, die nie versiegt.«
    »Sie hat recht, Grauer«, sagte Dreiauge und griff ebenfalls wieder nach der Hacke. »Besser, jeder beschäftigt sich mit dem, was er kann.«
    »Nimm dir ein Beispiel an ihm, Ness«, stichelte Typhus. »Dein Freund hier versteht mich.«
    Ich spuckte ihr mit finsterer Miene vor die Füße. Nach dem kleinen Zwischenfall mit der Schreitenden redeten wir kaum noch miteinander.
    Gegen Mittag kam Yumi zu uns geeilt. Die anderen begrüßten ihn wie einen echten Helden, worauf der Waiya unablässig von seinem Hund fiepte. Der kleine Kerl hätte sich nicht wohler fühlen können.
    Wir hatten endlich die Grube ausgehoben und den Palisadenzaun aus Obsidiansäulen fertiggestellt. Das Ganze sah recht eigentümlich aus.
    Zum Glück regnete es heute keine Asche. Der laut singende Berg musste sich einen Ruhetag gönnen. Der klare Morgen war einem bedeckten Tag gewichen. Die Wolken hingen dicht über dem Boden, griffen nach den Berggipfeln, verhüllten die Hänge und krochen an ihnen herunter in das grau-rote Tal. Es war noch kälter als bisher.
    »Da sitzen wir hier schon am Feuer, und trotzdem ist es saukalt. Fast als wären wir mitten im Winter hoch oben im Norden«, maulte Quäker, der sich in eine Pferdedecke gehüllt hatte.
    »Wart’s nur ab, morgen wird es schon heiß genug hergehen«, versprach ihm Quello. »Die Ye-arre berichten, dass die Verdammte nur noch einen halben Tagesmarsch von uns entfernt ist.«
    Quäker verzog daraufhin lediglich das Gesicht und grummelte etwas davon, was er mit Scharlach anstellen würde, wenn er sie nur in die Finger bekäme.
    »He, Ness!«, rief mich da jemand. Als ich mich umdrehte, winkte mir Luk von oben zu.
    Ich stieg den Hang zu ihm hinauf.
    »Ich hab eine Überraschung für dich!«, begrüßte er mich. »Es wird dich bestimmt freuen zu hören, dass Giss hier ist.«
    »Tatsächlich?« Wenn ich nicht damit gerechnet hätte, jemanden wiederzusehen, dann ihn. »Wie kommt der denn hierher?!«
    »Über Burg Donnerhauer. Ich habe noch nicht mehr aus ihm rausgekriegt, dazu war keine Zeit. Er wollte zum linken Hang des schlafenden Berges. Da platzt doch die Kröte! Von hier aus kann man wegen dieser dämlichen Wolken ja überhaupt nichts erkennen. Jedenfalls hat er mich um Wasser gebeten, aber ich hatte keins dabei. Bringst du ihm welches?«
    »Klar, mach ich.«
    »Danke. Und morgen viel Glück.«
    »He, wart mal! Was hat Giss denn auf diesem Berg verloren?«
    »Frag mich was Leichteres.«
    Luk eilte davon, während ich mich auf den Weg durch das Lager machte.
    Unter meinen Stiefeln knirschten immer wieder kleine Steine. Der Pfad war ein wenig abschüssig, schlängelte sich zwischen Alistans

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