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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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und mich daher meines Weges gehen lassen. Ich hoffe, dass sie diese Entscheidung eines Tages bereuen wird«, gestand er grinsend. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Luk hat mir gesagt, wo du bist. Ach ja, hier!« Mit diesen Worten hielt ich ihm meine Wasserflasche hin.
    »Danke«, sagte er, trank einen ordentlichen Schluck und gab mir die Flasche zurück.
    »Behalt die ruhig«, sagte ich. »Offenbar kannst du sie brauchen, denn ich habe nicht den Eindruck, als wolltest du diesen Hang so schnell wieder verlassen.«
    Giss folgte meinem Blick, der auf einer Zeichnung ruhte.
    »Es gibt noch viel Arbeit«, bestätigte er. »Wenn man so will, habe ich gerade erst angefangen.«
    Das konnte er laut sagen, denn der Teil des Bildes, den er bereits in die Erde eingebrannt hatte, deutete auf ein Werk von gewaltigen Ausmaßen.
    »Wozu dient das?«
    »Ich möchte unsere Chancen ein wenig verbessern.«
    Sein Grinsen war höchst beredt …
    »Allerdings befürchte ich, dass ich die Zeichnung bis zum Beginn der Schlacht nicht fertigstelle. Wenn du mich also entschuldigst … die Arbeit ruft.«
    »Aber sicher. Wir sehen uns noch.«
    »Danke für das Wasser.«
    Ich winkte bloß ab und eilte den Hang hinunter.
    Zum Abend hin wurde es sogar ein wenig wärmer. Die Ye-arre berichteten, dass Scharlachs Armee nur noch eine Viertelleague von uns entfernt sei. Daraufhin fürchteten viele, die Verdammte würde uns bereits in der Nacht angreifen. Als es jedoch dämmerte, hieß es, die Vorhut der Nabatorer schlage ihr Lager am nördlichen Rand des Tals auf.
    Das wiederum verführte die Flatterer dazu, die Feinde mit Wurfbeilen und Pfeilen anzugreifen. Nach einer kurzen Attacke mussten sie jedoch sofort abziehen, weil die Nekromanten und etliche Ascheseelen dafür sorgten, dass der Himmel zu einem recht gefährlichen Pflaster wurde.
    Als sich die Nacht herabsenkte, wurden im Lager der Feinde zahlreiche Feuer entzündet. Mit jeder Stunde wurden es mehr und mehr, denn unablässig trafen neue gegnerische Einheiten ein. Wir starrten mit finsteren Blicken zu diesen Flammen hinüber. Niemand von uns erwartete von dem morgigen Tag irgendetwas Gutes. Wie auch? Wir waren knapp fünfzehntausend und hatten nur drei Funkenträger dabei. Uns standen aber vierzigtausend und einige Dutzend Nekromanten gegenüber. Von der Verdammten mal ganz abgesehen …
    Ich besprach mit einigen anderen Kommandeuren die Möglichkeiten des Kampfes und überprüfte noch einmal die Markierungen für uns Bogenschützen. Danach teilte ich meine Männer in Gruppen ein, wobei ich versuchte, Frischlinge und gestandene Veteranen gründlich zu mischen. Zu guter Letzt stauchte ich noch zwei Kindsköpfe zusammen, die es versäumt hatten, für Nachschub an Pfeilen zu sorgen.
    Als ich wieder an meinen Platz zurückkehrte, sah ich, dass Typhus in meiner Tasche kramte.
    »Suchst du was Bestimmtes?«, fragte ich.
    »Pfeilspitzen«, gab sie unumwunden zu.
    Ich sagte kein Wort, sondern grinste nur. Shen hatte mir gestern noch eine weitere der Spitzen gegeben, mit denen sich der Funken auslöschen ließ. Aber die trug ich bei mir.
    »Du hast also noch welche?«, wollte sie mit angespannter Stimme wissen. »Ich bin mir nämlich nicht sicher, dass uns der Funkentöter helfen wird.«
    »Willst du Mithipha erledigen?«
    »Ja, und zwar mit deiner Hilfe. Und mit etwas Glück. Eine Gelegenheit dazu werden wir aber auf alle Fälle bekommen. Ich werde immer in deiner Nähe sein, Ness. Shen und Rona übernehmen die andere Seite.«
    »Mithipha zu töten ist eine verdienstvolle Sache. Aber die Gelegenheit werden wir wohl kaum haben. Wunder wiederholen sich nämlich nicht.«
    »Vielleicht hast du da recht. Aber vorbereitet sollten wir dennoch darauf sein.«
    »Das werde ich.«
    »Was macht übrigens die werte Frau Gemahlin?«, wechselte sie das Thema.
    »Oh, ich habe schon gedacht, du würdest dich nie nach ihr erkundigen.«
    »Mit deiner Frau ist das Gleiche geschehen wie mit mir, nicht wahr? Allerdings mit dem winzigen Unterschied, dass sie es nicht darauf anlegt, dich davonzujagen und ihr eigenes Leben zu leben.«
    »Sie ist halt ein besserer Mensch als du«, erwiderte ich, holte den Funkentöter heraus und begann, meine Fingernägel zu säubern.
    »In den letzten Tagen habe ich dich aufmerksam beobachtet«, fuhr Typhus fort. »Lahens Funken ist gut verborgen, aber ich habe trotzdem einen Blick auf ihn erhascht. Glaub mir, er ist mit keinem anderen zu verwechseln. Dazu kenne ihn zu gut.«
    Ihre Augen

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