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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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ich sie. Fünf, zehn, zwölf, achtzehn … vierundzwanzig.
    Als ich mir die Männer an der Spitze genauer ansah, stieß ich einen Fluch aus.
    Zwei Bogenschützen mit entsprechender Erfahrung sind durchaus imstande, auch eine noch größere Gruppe aufzuhalten. Aber nur, wenn der Feind keine schwere Rüstung trägt und zumindest ein klein wenig um sein Leben bangt. Harnische schützten diese Mistkerle zwar nicht – aber was die Verachtung des eigenen Lebens anging, da waren diese Kreaturen unübertroffen.
    »Sdisser!«, zischte ich.
    Die würde kein Pfeil der Welt abschrecken.
    Sobald sie nahe genug heran waren, gab ich den ersten Schuss in einem flachen Bogen ab, doch der Pfeil verschwand im Schneegestöber, ohne etwas auszurichten. Sofort änderte ich den Winkel, zog die Sehne zum Ohr, ließ sie los und schickte den nächsten Pfeil ab …
    Danach berechnete ich erneut die Flugbahn, hielt den Atem an, spannte die Muskeln, zog die Sehne zurück und löste die Finger. Es folgten ein scharfer Schlag gegen den Schießhandschuh und ein leichtes Flirren. Nun hing das Schicksal des Pfeils einzig vom Wind und vom Glück ab.
    Schon tauchte der nächste weiße Fleck eines Gesichts auf, gerahmt von einem sich aufblähenden Umhang. Ich musste den Bogen noch niedriger halten. Ein weiterer Pfeil suchte sein Ziel …
    Schließlich nahm auch Kallen den Beschuss auf, denn mittlerweile versprach auch sein schwächerer Bogen den Feinden Schaden zuzufügen.
    »Ziel zweieinhalb Finger weiter nach links!«, riet ich ihm, nachdem ich die Flugbahn seines ersten Pfeils gesehen hatte. »Sonst triffst du nicht.«
    Ronas Falle sorgte dafür, dass unter den Hufen der Pferde blaue Eiskristalle fontänenartig aufspritzten und alle aufschlitzten, die nur nahe genug an ihnen dran waren. Für kurze Zeit herrschte unter unseren Angreifern ein solches Durcheinander, dass wir drei von ihnen abschießen konnten.
    Nachdem sie diesen Abschnitt hinter sich gelassen hatten, durfte ich mich rühmen, für fünf tote Sdisser und drei Pferdeleichen gesorgt zu haben. Nur ein Pfeil hatte sein Ziel nicht gefunden. Kallen musste sich leider mit bescheideneren Erfolgen zufriedengeben, seine Ausbeute belief sich auf zwei tote Sdisser und drei Pferde. Rona hatte mit ihrer Eisfalle vier Reiter erledigt. Nunmehr standen uns noch dreizehn Sdisser gegenüber, von denen sieben nach wie vor im Sattel saßen.
    Yumi gab aus seinem Blasrohr einen Schuss auf den Feind ab, der uns am nächsten war. Die Giftnadel tötete den Mann, der jedoch mit dem Fuß im Steigbügel hängen blieb und von seinem durchgehenden Pferd davongeschleift wurde. Der Waiya sprang auf den nächsten Gegner und grub ihm Zähne und Nägel in die Visage, während ich einen Pfeil gegen den Angreifer schickte, um Yumi zu helfen.
    »Aus, du Hund!«, schrie dieser, wütend darüber, dass ich mich einmischte.
    Nun griffen auch die Feinde zu den Pfeilen. Einer flog über mich hinweg, ein anderer bohrte sich mir ins Bein. Die Sdisser waren zwar miserable Schützen – aber wie heißt es doch so schön: Früher oder später findet auch ein blindes Huhn ein Korn …
    Ich verwundete einen weiteren Kerl, musste danach aber einen Fehlschuss hinnehmen. Da meine Pfeile im Köcher inzwischen alle verschossen waren, durchtrennte ich mit dem Messer rasch die Schnur an dem Bündel mit den übrigen.
    Nun stürzten sich auch Mylord Woder und Ga-nor in den Kampf. Der Streithammer fuhr unter den Pferdeschädeln reiche Beute ein, Ga-nor mähte die Feinde mit dem Schwert nieder. Der Pfad war so schmal, dass die beiden die Sdisser mühelos aufhielten, vor allem weil die Pferde die Angreifer im Grunde nur behinderten.
    Yumi trug mit seinen Giftpfeilen ebenfalls dazu bei, die Gegner zu vernichten.
    Mit einem Mal knisterte dann etwas in der Luft, und über den Köpfen der Feinde ging ein Blitz nieder. Rona oder Shen mussten beschlossen haben, uns selbst aus der Entfernung Hilfe zu senden.
    Unterdessen nahm ich mir weiter die Bogenschützen vor, die uns unermüdlich zusetzten. Ich erwischte einen Verletzten und tötete einen anderen, aber der letzte Kerl, ein ausgebuffter und erfahrener Wicht, der die ganze Zeit umherwuselte und mit einem recht gefährlichen Bogen aus Horn bewaffnet war, entging all meinen Pfeilen.
    Irgendwann waren nur noch zwei gegnerische Reiter übrig. Sie wendeten ihre Tiere und sprengten davon. Zurück blieben nur die Bogenschützen, die ihre Pferde bereits eingebüßt hatten.
    »Rückzug!«, schrie ich und

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