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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Großen bezeichnet werden. Von den Würzseen ganz zu schweigen. Zwischen Regesh und Bragun-San lag außerdem eine Stadt. Sie war nicht besonders groß, aber genauso alt wie Alsgara oder Gash-shaku. Während des Kriegs der Nekromanten, als die Hauptstreitkraft unserer Feinde nach Süden zog, kämpften die Verdammten Pest und Cholera in dieser Gegend. Die Schreitenden haben ihnen tapfer Widerstand geleistet. Und das Ergebnis dieser magischen Duelle siehst du heute vor dir: Die Stadt wurde zerstört, die Straße versank unter Sümpfen. Zumindest steht es so in den Chroniken geschrieben.«
    »Die Magier früher waren nicht gerade zimperlich«, erwiderte ich. »Wenn sie hier alles in Sümpfe verwandelt haben, dort Bragun-San geschaffen …«
    »O nein, da irrst du, für Bragun-San sind die Verdammten nicht verantwortlich. Den toten Staub hat es bereits gegeben, als Meloth diese Welt geschaffen hat. Und seit unvordenklichen Zeiten leben die Nirithen am Grokh-ner-Tokh, obwohl dieser Berg immer geraucht hat.«
    »Diese Straße, über die uns Yumi führt … Wisst Ihr etwas über sie?«
    »Möglicherweise ist es die Straße des Imperators.« Mit einem Mal riss er den Arm hoch und zeigte zum Himmel. »Sieh mal!«
    Zwischen Hunderten von Sternen funkelte einer besonders hell auf. Blutrot. Er zog einen Feuerschweif hinter sich her.
    Im Laufe des nächsten Tages wurde es immer schwieriger, ein trockenes Fleckchen zu finden, das für uns groß genug gewesen wäre. Deshalb mussten wir lange weitermarschieren, bis wir eine Stelle erreichten, an der wir unser Nachtlager aufschlagen konnten.
    Mit gut hundert Soldaten, die – dreckig und nach Sumpf stinkend – eher an Untote erinnerten, war es jedoch nicht gerade leicht voranzukommen: Die Ersten mochten ja noch über einen recht festen Moosteppich gehen – aber die Letzten schlitterten nur noch durch den Matsch. Den Abschluss unserer langen Kette bildeten die Nordländer und zwei meiner besten Bogenschützen. Sie mussten sich denn auch irgendwann beweisen …
    Plötzlich geriet das Schilf nämlich in Aufruhr, und eine braune Kreatur sprang heraus, ein grotesker Mensch mit übermäßig großem, zotteligem Kopf, eingefallener Brust und buckligem Rücken. Der wild mit einem Wurfbeil fuchtelte. Glücklicherweise konnten die beiden Bogenschützen dieses Wesen jedoch mit Pfeilen spicken, bevor es irgendeinen Schaden anrichtete.
    Mylord Rando verteilte die Bogenschützen daraufhin sofort über die ganze Kette.
    Zwei Stunden später fielen uns dann mehr als vierzig dieser Kreaturen an. Yumi, der den Hinterhalt gewittert hatte, wollte uns zwar warnen, indem er was von seinem Hund schrie, aber wir verstanden einfach nicht, was er meinte. Kurz darauf flogen bereits die ersten Wurfbeile aus den Büschen in unsere Richtung, anschließend stürmten diese Monster mit Obsidianbeilen auf uns zu. Unsere zahlenmäßige Überlegenheit schreckte sie nicht im Mindesten.
    Die Bogenschützen ließen sich nicht lange bitten – und erledigten die Feinde binnen Sekunden. Nur wenige dieser Biester konnten sich ins Schilf retten.
    »Sammelt die Pfeile wieder ein!«, schrie ich.
    »Egel!«, rief jemand unseren Medikus.
    Bei diesem Kampf hatten wir sechs Mann verloren. Zwei weitere hatten die Straße verlassen, konnten jedoch gerettet werden. Während Egel einen Verletzten verband, suchte ich Mylord Rando auf. Dieser musterte gerade aufmerksam einen der getöteten Feinde.
    »Früher waren diese Kreaturen offenbar Menschen«, sagte er.
    Ich starrte bloß auf die gelben Hauer, die aus dem Mund des Toten ragten – und verkniff mir jede Erwiderung.
    »Aus, du Hund!«, fuhr uns Yumi in tadelndem Ton an.
    »Tut mir leid, mein Freund«, entschuldigte ich mich bei ihm. »Wir haben dich einfach nicht verstanden.«
    »Urwe!«, rief Rando. »Die Verletzten in die Mitte der Kolonne! Und seid doppelt so wachsam wie sonst!«
    Ein weiteres Mal sollten wir es jedoch nicht mit den ungastlichen Einheimischen zu tun bekommen. In der Ferne platschte zwar immer wieder etwas, aber diese Kreaturen trauten sich nicht mehr auf Schussentfernung an uns heran, sondern schrien uns nur in ihrer groben, unverständlichen Sprache etwas nach.
    Auf den Gegenstand, der irgendwann rechts von uns in völlig schiefem Winkel aus dem Sumpf aufragte, achtete ich anfangs gar nicht. Eine rötliche Kletterpflanze hatte sich seiner bemächtigt, auf der Spitze lag noch immer Schnee.
    »Was … ist das denn?«, fragte mich Egel, der ärgerlich

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