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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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hinzugefügt.
    Auberons Finger hörten auf zu trommeln. Er spitzte die Lippen. »War er das? Das war mir nicht bekannt. Ich dachte, er hätte den Jungen wie einen eigenen Sohn aufgenommen und behandelt.«
    Alana wand sich unbehaglich. »Ja, vielleicht war es so«, murmelte sie.
    Auberon hörte ihr nicht zu, das konnte sie erkennen. Er saß finster grübelnd in seinem Stuhl und starrte sie an.
    »Also, woher ist dir bekannt, wie mein Kostüm aussieht? Hat Munir dir davon erzählt?«
    Alana riss die Augen auf. »Munir? Aber ich habe noch nie auch nur ein Wort mit ihm geredet ‒ ich kenne ihn gar nicht!«
    »Woher also?«, fragte Auberon scharf. Alana bemerkte, dass Izar sich wachsam aufrichtete.
    Sie seufzte tief. »Ich habe es nicht geträumt. Ich sehe manchmal Dinge, die andere nicht sehen.«
    Auberons Gesicht entspannte sich. »Eine Seherin«, sagte er. »Natürlich. Dainas Tochter. Ist dein Bruder auch begabt?«
    Alana dachte schnell nach. Es war dünnes Eis, auf dem sie sich nun bewegte. Zauberei war verboten. Sie nickte. »Aindru wird ein Heiler«, setzte sie schnell hinzu. Das hatte Auberon schließlich nicht verboten. Heiler durften in ihrem Rahmen Magie ausüben.
    »Also kannst du Dinge sehen.« Auberon faltete nachdenklich die Hände vor dem Mund. »Und du hast gesehen, dass auf dem Maskenball etwas geschieht. Ein Anschlag auf den König?«
    Alana dachte an ihre Vision und schauderte. »Ja«, sagte sie. »Da war der Mann in dem schwarz-weißen Gewand und der Katzenmaske ...«
    Auberons Hand schoss vor und packte ihr Handgelenk. Alana schrie erschreckt auf. Er zog sie zu sich heran. »Was war mit diesem Mann?«, fragte er leise. Seine Augen hatten sich verdunkelt.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Alana verschüchtert. »Ihr habt gestritten oder so etwas. Du hast ihn von deinen Jägern abführen lassen.«
    Auberon ließ sie so plötzlich los, wie er sie gepackt hatte. »Hast du gehört?«, fragte er Izar. Die Jägerin nickte. »Du wirst auf der Hut sein«, befahl Auberon.
    Alana hob die Hand. »Blut und Feuer«, sagte sie. »Und du wirst verletzt. Das passierte alles erst, nachdem der Mann mit der Katzenmaske fort war.«
    Auberon schlug ergrimmt mit der Faust auf sein Bein. »Was nützt solch eine Vision, wenn sie so unklar ist?«, schimpfte er. »Kannst du es herbeirufen, Alana? Hast du das schon einmal versucht?«
    Alana presste die Lippen zusammen. »Nein.« Das war gelogen und auch wieder nicht. Sie konnte dem König nicht von ihrem Sternenstein erzählen. Der Stein war Magie, noch dazu Zwergenmagie. Auberon würde ihn ihr abnehmen und sie bestrafen.
    Sie schwieg und auch Auberon hing seinen Gedanken nach. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, waren sie bitter und nicht sehr erfreulich.
    »Gut«, sagte er nach einer Weile. »Gut, dann ... bin ich ja gewarnt.« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Erzähl mir ein bisschen von dir, junge Elfe. Wir sind entfernte Verwandte, wusstest du das?«
    Alana musste lachen. »Aber ja. Meine Familie gehört zu des Königs Sippe ‒ glaubst du, dass sie uns das nicht dauernd erzählen, wenn wir uns nicht so benehmen, wie sich unsere Eltern das wünschen?«
    »Dann kannst du dir vorstellen, was ich als Junge durchgemacht habe. Ich war der Sohn des Königs!« Beide lachten miteinander und Alana entspannte sich. Der König war alles andere als finster und angsteinflößend, wie sie befürchtet hatte.
    »Schenkst du uns noch Tee nach?«, bat Auberon. »Erzähl mir doch ein bisschen über dich. Hast du viele Freunde?«
    Alana erzählte ihm von Garnet und wie begeistert ihre Freundin von Auberons Stallungen war.
    Der König schilderte ihr in heiterem Ton, wie er als kleiner Junge einmal von einem scheuenden Pferd in einen Tümpel gefallen und danach über und über mit Schlamm und Schmutz bedeckt in eine Audienz seines Vaters geplatzt war.
    Alana lachte über seine Geschichte und sagte impulsiv: »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wieso Ivaylos Eltern ...« Sie verstummte, erschreckt über ihre Anwandlung. Er war der König, kein einfacher Elf, in dessen Gesellschaft man daherplauderte, was einem in den Sinn kam.
    Auberons Lachen verschwand und machte einer düsteren Miene Platz. Die Stimmungen des Königs wechselten so schnell wie das Wetter im Frühling. Es war nicht einfach, seinen Umschwüngen zu folgen.
    »Ivaylos Eltern«, wiederholte Auberon. »Ich vergaß, sie waren ja dein Onkel und deine Tante.«
    »Waren?«, fragte Alana erschreckt. Hatte Ivaylo recht mit

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