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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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aufzubiegen, aber der Bann, unter dem sie stand, war stärker.
    »Löse den Zauber wieder«, forderte Ivaylo.
    »Das geht nicht«, erwiderte Osane gelangweilt. »Er wird irgendwann von selbst vergehen. Auflösen kann man ihn nicht.«
    »Verdammt«, sagte Erramun. »Was machen wir jetzt?«
    »Wir bleiben bei unserem ursprünglichen Plan«, erwiderte Osane. »Ich habe den wilden Stein und Ivaylos Sternenstein. Ich werde mit Ivaylo das Tor öffnen und unsere Verbündeten rufen, während du auf dem Fest Auberon tötest. Das wird für ausreichende Verwirrung sorgen. Wir können uns später dann noch in aller Ruhe um eine Vergrößerung des Portals kümmern, damit unsere Truppen hindurchkönnen.« Osane gluckste. »Der Bann hält ja nicht ewig. Wenn wir ihren Stein erst einmal haben, ist der Rest ein Kinderspiel.«
    »Also gut. Aber sei vorsichtig, du hast bisher keine Erfahrung mit einem doppelten Portal«, sagte Erramun. Er ging durch Alanas Blickfeld und griff nach dem dunkelroten, weiten Mantel und einer Wolfsmaske. »Ich nehme dein Kostüm, Ivaylo. Du brauchst es dort drüben ja nicht.« Alana, deren Augen vor Anstrengung zu tränen begonnen hatten, hörte die drei Verschwörer lachen. Dann schnappte ein Riegel auf und die Tür öffnete und schloss sich wieder.
    Alana versuchte verzweifelt, ihre Muskeln anzuspannen, aber ihr Körper wollte ihr nicht gehorchen. Ivaylo, dachte sie voller Wut und Verzweiflung. Er ist ein Verräter, genau wie seine Eltern! Er hatte ihr die ganze Zeit etwas vorgespielt und sie war darauf hereingefallen. Er und Erramun und diese böse Osane! Sie hatte Munir mit ihrem Verdacht schreckliches Unrecht getan. Auberon war jetzt seines Zauberers beraubt. Wenn es Erramun gelang, den König zu töten, war sie schuld daran, sie allein!
    Ihre verzweifelten Anstrengungen, sich aus dem Bann zu befreien, ihre Angst und ihre Selbstvorwürfe wurden übermächtig und überwältigten sie. Alanas Blick verdunkelte sich und sie verlor das Bewusstsein.

Kapitel 18

    Es war wie ein Aufwachen aus einem langen, bösen Traum in eine Wirklichkeit, die nicht minder schrecklich erschien. Alana hörte Ivaylos Stimme, die flehte: »Hilf mir! So hilf mir doch!« Der Ruf wurde schwächer und verklang, noch während sie sich abmühte, zu ihm zu gelangen, aber ihre Füße wollten sich nicht bewegen, ihre Lippen waren verschlossen und ihre Hände gebunden.
    Sie blinzelte und spürte, dass Tränen in ihren Wimpern hingen. Ein tiefer Atemzug hob ihre Brust. Sie hustete.
    »Orrin sei Dank, sie ist wieder da«, sagte eine vertraute Bassstimme. Eine Hand stützte sie und half ihr, sich zu setzen. Ihre Beine waren eingeschlafen, als hätte sie zu lange unbeweglich in einer Position ausgeharrt. Alanas Blick klärte sich, und mit dem, was sie erblickte, kehrte auch die Erinnerung an das Geschehene zurück.
    Alana hustete erneut und räusperte sich. »Erramun«, krächzte sie.
    »Was ist mit ihm?« Das bärtige Gesicht mit den zwinkernden Augen ließ eine plötzliche Sehnsucht nach ihrem Zuhause in ihr aufflammen. Sie schluckte. »Sverre. Wo kommst du her?«
    Der Zwerg deutete über ihre Schulter. »Mein Kerkermeister besaß die Güte, mich zu entlassen.«
    »Was ist mit Erramun«, wiederholte eine andere Stimme Sverres Frage.
    Alana wandte sich um. Munir hockte vor einem gähnenden Tor aus schwarzem Feuer und dunkler Leere, das ein nervenzerfetzendes schrilles Heulen ertönen ließ. Alana schnappte nach Luft. »Was ist das?«
    »Ein Dämonentor, und zwar ein erstaunlich großes«, antwortete Sverre. »Das kann sehr gefährlich werden. Aber keine Sorge, wir haben es rechtzeitig entdeckt. Jetzt bleibt nur die Frage, ob wir riskieren, es zu schließen, oder ob wir abwarten sollen, bis die Steinträger daraus zurückkehren.« Er runzelte die Stirn.
    »Sofort schließen«, sagte Munir kurz. Er starrte das Tor voller Sorge an. »Auf der Kronfeste habe ich mit eigenen Augen gesehen, was mit jemandem geschehen kann, der ein solches Tor öffnet. Ich kann nicht verantworten, dass ein Dämonenreiter hier im Schloss herumläuft!«
    »Aber das wird wahrscheinlich einen der beiden Steinträger töten«, wandte der Zwerg ein. Er sah Alana scharf an. »Weißt du, wer das Tor geöffnet hat?«
    »Nein, das weiß ich nicht. Aber Osane war hier«, erwiderte Alana matt. »Mit Ivaylo.«
    »Ivaylo!«, rief Munir aus. »Bist du dir sicher?«
    Sverre nickte nachdrücklich. »Ich habe dir gesagt, dass hier ein gebundener Stein drinsteckt. Das Tor ist stabil

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