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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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über die rechte Hand und griff in die Flammen.
    Alana schnappte nach Luft. Ivaylo blinzelte ihr zu und legte warnend einen Finger auf die Lippen.
    Der Zwerg stocherte und grub mit seiner Hand im Feuer herum. Er murmelte und flüsterte Worte, die Alana nicht verstand. Es war eine grollende, knirschende, irgendwie steinige Sprache, die über seine Lippen rumpelte, und das Feuer schien ihm zu antworten. Es loderte, knisterte und knackte und im Kamin heulte der Wind wie ein böser Geist.
    »Da«, sagte Sverre Eisenhand schließlich laut und zufrieden. Er wandte sich um, und Alana sah, dass sein Gesicht schweißnass und rußig war und einige seiner Barthaare an den Spitzen angesengt waren. Er schüttelte den Handschuh ab und blies auf seine dicken Finger, die gerötet waren. »Ein Bier«, murmelte er, kam auf die Füße und stapfte in einen Nebenraum.
    Es rumpelte und klapperte, eine Tür oder ein Truhendeckel quietschte auf und knallte wieder zu, etwas schepperte. Dann kehrte der Zwerg zurück, einen gefüllten Krug in der Hand. In seinem Bart hing Schaum. Er leckte sich über die Lippen und setzte sich wieder auf die Bank. »Gut«, sagte er. »Wollt ihr auch einen Schluck, ihr Elfchen?«
    Alana schüttelte den Kopf, aber Ivaylo streckte die Hand aus. Der Zwerg lachte dröhnend und reichte ihm den Krug. »Kluger Junge«, sagte er anerkennend. »Dann lass sehen, was du vertragen kannst.«
    Ivaylo schwenkte den Krug, sodass das Bier herausschäumte. Er trank nicht, sondern machte Anstalten, das Bier auszukippen. Dann hielt er inne. »Es wäre doch schade darum«, sagte er. »Selbst gebraut, Meister Eisenhand?«
    »Aye«, sagte der Zwerg. »Na, gib schon her.« Er setzte den Krug an und trank ihn in einem Zug leer. Dann reichte er Ivaylo das leere Gefäß und zwinkerte. »Es gibt nichts Besseres zur Läuterung als frisches, selbst gebrautes Bier. Habe ich recht?« Er steckte seine Pfeife zwischen die Zähne.
    Ivaylo lachte und reichte Alana den Krug. »Kipp ihn um«, sagte er.
    Alana gehorchte verwundert und sah, wie etwas aus dem Gefäß zu Boden kullerte. »Ein Stein«, sagte sie und wollte ihn aufheben, aber Ivaylo rief: »Vorsicht, er brennt!«
    Alana sah verdutzt auf. Der Stein war feucht, Strohhalme und Staubflocken klebten daran.
    »Keine Sorge«, sagte Sverre. »Er ist zwar noch ungebunden, aber ich habe ihn gedämpft, er wird ihr nicht schaden. Heb ihn ruhig auf, Elfenmädchen. Ich bin gespannt, wie du mit einem Sternenstein zurechtkommst.«
    Alana, die nichts verstanden hatte, fischte den Stein aus dem Stroh, wischte ihn an ihrem Ärmel sauber und hielt ihn ins Licht. »Schau mal«, sagte sie und wollte ihn Ivaylo reichen.
    Der hob abwehrend die Hände. »Lass ihn noch nicht los«, sagte er. »Das ist ein ungebundener Stein. Meister Eisenhand muss ihn noch auf dich einstellen und du musst ihn an dich binden. Danach dürfen ihn auch andere Hände berühren.«
    Alana blickte von ihm zu Sverre Eisenhand. Der Zwerg winkte sie heran und bedeutete ihr, sich neben ihn zu setzen.
    Alana nahm auf der Bank Platz und bemühte sich, nicht die Nase zu rümpfen. Sverre Eisenhand roch nach Rauch, Bier und Schweiß und nach etwas, das sie nicht kannte ‒ wahrscheinlich nach Zwerg.
    Sie duldete, dass er seine schwere, nicht sonderlich saubere Hand auf ihre Schulter legte. »Weißt du überhaupt, was du mit einem Sternenstein anfangen kannst? Hat dein Freund dir das erklärt?«
    »Er ist nicht mein ...«, begann Alana und wurde von Ivaylo unterbrochen, der sagte: »Sie weiß gar nichts. Das ist schließlich ein Zauber, und ihre Familie hält sich an Auberons Verbot.«
    Der Zwerg lachte unfreundlich. »Ihre Familie hält sich orrinverflucht an gar nichts«, knurrte er. »Scheinheiliges, hochnäsiges Elfenpack.«
    Alana sprang auf. »Warum beleidigst du sie?«, rief sie empört. »Du lebst hier auf dem Grund und Boden in einem Haus, das meinem Vater gehört, er gibt dir Lohn und Brot ...«
    »Ach?«, zischte der Zwerg. Er bückte sich schwerfällig und zog das linke Bein seiner Hose hoch. »Und was ist das?«
    Ivaylo sog zischend Luft zwischen den Zähnen ein. »Das wusste ich nicht«, sagte er.
    Alana starrte das silberne Band an, das sich um den haarigen Fußknöchel des Zwerges spannte. »Was ist das?«, fragte sie überrascht.
    »Er ist kein Freier«, sagte Ivaylo zornig. »Irgendjemand hält ihn hier gebunden.«
    »Irgendjemand?« Der Zwerg schnaubte und zeigte mit dem Pfeifenstiel auf Alana. »Ihre Leute, junger Elf. Wer

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