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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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lange stehen. Eine zweite Tür öffnete sich und ließ Trond ein. Er hatte sich seines Mantels und der Krone entledigt und knöpfte im Hereinkommen auch die steife Jacke auf. »Du kannst gehen, Brage«, sagte er, »wir bedienen uns selbst.«
    Der Knappe zog sich mit einer Verbeugung zurück und schloss die Tür.
    Trond Hammerschlag deutete auf drei Stühle, die in der Nähe des Kamins aufgestellt waren. Ein Tisch mit Gläsern und Karaffen stand griffbereit in der Nähe. »Auberon, Munir«, sagte er, »setzen wir uns. Reden wir.«
    Auberons Lider zuckten kurz. Die schroffe Art des Zwergenkönigs war ihm verhasst. »Danke«, sagte er dennoch und nahm auf dem Stuhl Platz, der etwas größer und weicher aussah als die anderen beiden.
    Jetzt war es Trond Hammerschlag, dem für einen Lidschlag die Gesichtszüge entgleisten. Er fing sich aber sofort wieder, räusperte sich ungehalten und wählte den Stuhl, der dem Tisch am nächsten war. Damit kam ich zwischen beiden Königen zu sitzen.
    Trond griff schweigend nach einer Karaffe und schenkte drei Gläser ein. Er fragte nicht, was wir haben wollten, und keiner von uns beschwerte sich, als der Zwerg uns jedem eins der Gläser in die Finger drückte. »Auf den Frieden«, sagte Trond und hob das Glas.
    Das war ein Trinkspruch, den wir aus ganzem Herzen erwidern konnten. Ich kostete den dunkelgelben Wein, der schwer und würzig war, und stellte das Glas wieder ab. Für das folgende Gespräch wollte ich einen klaren Kopf bewahren.
    Auberon nippte an seinem Wein und tat es mir nach. Trond Hammerschlag nahm zwei kräftige Schlucke, leckte sich über die Lippen und stellte sein Glas ebenfalls ab. Er lehnte sich zurück und verschränkte die Hände über dem Bauch. »Was führt euch hierher? Sprecht.«
    Unverblümt gleich zur Sache. Das war Zwergenart.
    Auberon redete nicht lange um den heißen Brei. Er lehnte sich vor, seine Hände locker auf den Armlehnen des Stuhls, schaute Trond Hammerschlag fest in die Augen und erwiderte: »Die Dämonentore, Trond. Steckt ihr dahinter?«
    Ich hielt die Luft an. Diesen Verdacht hatte er mir gegenüber niemals ausgesprochen.
    Der Zwergenkönig erwiderte Auberons Blick. Seine Finger spielten mit einem taubeneigroßen Feueropal, der auf seiner Brust hing. Der Stein war mir zuvor nicht aufgefallen, wahrscheinlich hatte er ihn unter seiner Jacke getragen. »Wie kommst du darauf?«, antwortete er schließlich mit einer Gegenfrage.
    Auberon fixierte ihn weiter. Sein Gesicht ließ sich nicht lesen, noch nicht einmal von mir, der ich ihn besser kannte als die meisten anderen.
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit«, sagte er schließlich. »Es erfordert eine erhebliche Anstrengung und großes magisches Wissen, ein solches Tor zu öffnen. Mein Volk besitzt dazu nicht mehr die Fähigkeiten. Dafür habe ich gesorgt.«
    Trond nickte langsam und trank einen weiteren Schluck von seinem Wein. Der Feueropal baumelte auf seiner Brust und sprühte matte Lichtfunken. »Ich habe von Rebellen gehört.«
    Auberon verzog die Lippen. »Eine Handvoll Unruhestifter. Sie sind keine echte Bedrohung.«
    »Warum glaubst du, dass nicht sie es sind, die die Tore öffnen?«
    Diese Antwort interessierte mich ebenfalls. Ich sah Auberon erwartungsvoll an.
    Er lächelte. »Wir haben die Tore untersucht«, erklärte er. »Ihnen allen gemeinsam war eine schlimme Brandwunde in der Handfläche. Sie hatten völlig verkohlte Hände.« Er zeichnete mit den Fingern der Rechten einen taubeneigroßen Kreis in die Fläche der linken Hand.
    Trond stellte hart sein Weinglas ab und beugte sich nun auch vor. »Verbrannt?« Er sah mich an.
    Ich nickte. »Jeder von ihnen.«
    Trond spitzte die Lippen zu einem unhörbaren Pfiff. Er stand auf und trat ans Feuer, um hineinzusehen.
    »Sie benutzen Sternensteine in ihrem Urzustand«, sagte er nach einer Weile. »Das ist ein untauglicher Zauber.« Wir warteten, ob er seine Worte erklären wollte, aber Trond schwieg und starrte weiter ins Feuer.
    »Was bedeutet das?«, fragte Auberon nach einer Weile.
    Der Zwergenkönig drehte sich um und sah uns an. Seine Finger berührten den Feueropal an seiner schlichten Kette.
    »Der einzige mir bekannte Weg, um ein stabiles Dämonentor zu öffnen, führt über ‒ einen gebundenen, sozusagen ›gezähmten‹ Sternenstein«, erklärte er. »Deshalb hast du recht mit deiner Vermutung, Auberon. Ich wüsste nicht, dass ein Mitglied deines Volkes einen solchen Stein besäße.« Er verstummte jäh, und ich sah, dass er

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