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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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sofort im Salon einzufinden. Baxter, schicken Sie zwei Lakaien hinauf!" befahl er. „Sie sollen die Leute in den Salon begleiten."
    Eilfertig machte sich der Butler daran, die passenden Diener auszusuchen und auf den Weg zu schicken.
    „Also, was denken Sie sich eigentlich dabei, Cleybourne?" empörte sich Lord Kestwick mit vor Ärger geröteten Wangen. „Ich lasse mich doch nicht von Ihren Dienern herumscheuchen! Ich gehe jetzt wieder in mein Zimmer und ... "
    „Nein!" Das Wort zischte wie ein Peitschenschlag durch die Luft. Der Hausherr blickte Kestwick an und war plötzl ich mit jedem Zoll der Duke of Cleybourne. „Niemand geht in sein Zimmer zurück.
    Jeder hat sich in dem großen Salon einzufinden. Der Reihe nach werde ich mit jedem Einzelnen reden. In diesem Haus ist jemand zu Tode gekommen, und ich bin nicht gewillt, das mit Stillschweigen zu übergehen. Solange Sie sich unter meinem Dach befinden, haben Sie zu t un, was ich sage. Und die Möglichkeit, sich von hier zu entfernen, dürfte im Augenblick wohl sehr gering sein."
    „Was nehmen Sie sich heraus!"
    „Wollen Sie mir etwa den Kampf ansagen, Kestwick?" fragte Cleybourne mit bedrohlich sanfter Stimme, während er zwei weitere Lakaien herbeiwinkte. Angesichts der entschlossenen Mienen der beiden jungen Männer kniff Kestwick die Lippen zusammen und neigte kaum merklich den Kopf. „Nein, selbstverständlich nicht. Es ist ja Ihr Haus, wie Sie schon sagten."
    „Aber ist denn das wirklich nötig, Richard?" jammerte Leona.
    „Ja, Mylady, das ist nötig." Zur allgemeinen Überraschung hatte sich Mr. Cobb zu Wort gemeldet und trat nun aus der Schar der Gäste heraus. „Seine Gnaden hat völlig Recht. Dieser tödliche Unfall ist äußerst undurchsichtig."
    „Was verstehen Sie denn schon davon?" erkundigte sich Darius Talbot ärgerlich. „Nun, zufälligerweise ein bisschen", erwiderte Cobb gleichmütig. „Ich bin Polizist aus London, Euer Gnaden, und biete Ihnen meine Hilfe in dieser Angelegenheit an."
    „Ein Polizist!" schrie Mr. Goodrich mit Piepsstimme.
    Miss Pargety schnappte nach Luft und drückte die Hand theatralisch auf ihr Herz.
    Die anderen Gäste blickten Mr. Cobb interessiert an. Gabriela, die sich an Lady Westhampton geschmiegt hatte, reckte neugierig den Hals.
    Jessica hatte Mühe, ein Kichern zu unterdrücken. Von allen Anwesenden war ihr der scheinbar zwielichtige Mr. Cobb am meisten verdächtig gewesen. Und nun erwies er sich als Gesetzeshüter!
    Cleybourne fasste den Mann einen Augenblick lang ins Auge und sagte dann: „Also gut, Mr. Cobb, ich nehme Ihr Angebot an. Würden Sie jetzt bitte mit den anderen in den Salon gehen und sie dann einzeln in mein Arbeitszimmer bringen, wo wir beide jeden befragen werden?"
    Cobb nickte. „In Ordnung, Euer Gnaden."
    Dann wandte er sich um und trieb mithilfe der Lakaien die Anwesenden wie eine Herde Schafe in den großen Salon. Lord Kestwick machte zwar Anstalten, erneut zu protestieren, doch der Duke brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen.
    Jessica aber ging zu Reverend Radfield, der noch immer zusammengesunken auf der untersten Stufe saß und reglos auf seine Schuhspitzen starrte. Sie berührte leicht seine Schulter und sagte leise: „Herr Pfarrer ..."
    Radfield hob den Kopf und sah sie ausdruckslos an.
    „Sie müssen mit den anderen in den Salon gehen." Sie wies mit der Hand in einen der unteren Korridore, in dem die Gäste nach und nach verschwanden.
    „Was ist? Ach ja." Mühsam zog sich der Geistliche am Geländer hoch und machte sich auf den Weg zu dem Salon, in dem die Hausmädchen inzwischen die Lampen angezündet hatten.
    Nachdenklich blickte Jessica ihm nach und ging dann zu Cleybourne hinüber. Ein Lächeln huschte über die Lippen des Duke. „Ich nehme an, dass Sie jetzt auch meine Autorität infrage stellen wollen", sagte er unerwartet friedfertig.
    Nun lächelte auch Jessica. „Aber nein, das würde ich doch nie tun!" Sie war sich bewusst, dass das Lächeln fehl am Platze war und einen Mangel an Feingefühl beweisen könnte. Aber obwohl ihr Mrs. Woods' plötzlicher Tod sehr nahe gegangen war, konnte er doch nicht das wundervolle Glücksgefühl vertreiben, das sie immer erfasste, wenn sie Richard ansah. Ist das Liebe? fragte sie sich insgeheim. Bin ich etwa schon in die Falle getappt, die ich um alles in der Welt vermeiden wollte? Oder war es nur das letzte Glimmen der Lust, die sie noch vor wenigen Minuten in seinen Armen empfunden hatte? Aber was es auch immer sein mochte,

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