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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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erinnert. Sicherlich war er nur überrascht, weil er nicht die geringste Ahnung von dem hatte, was auf ihn zukam."
    „Werde ich ihn jetzt sehen?" Hastig klopfte das Mädchen sich den Staub von den Röcken.
    „Nein, ich denke, es ist das Beste, wenn wir damit noch etwas warten. Der Duke meinte auch, dass es für dich zu spät am Abend sei, um noch seine Bekanntschaft zu machen. Du solltest dich lieber erst einmal ausschlafen."
    „Oh." Die Enttäuschung auf Gabrielas Miene war nicht zu übersehen. „Nun ja, vielleicht ist es tatsächlich besser, wenn ich mich erst ein wenig zurechtmachen kann." Sie schwieg einen Augenblick und fuhr dann neugierig fort: „Was ist er für ein Mensch? Wie sieht er aus? Ist er groß oder klein, nett oder ... "
    „Was das Äußere betrifft, so kann ich nur Gutes berichten", räumte Jessica ein und fügte, um nicht über seine negativen Seiten berichten zu müssen, rasch hinzu: „Er ist groß und dunkelhaarig." Sie rief sich die eindrucksvolle Breite seiner Schultern und seiner Brust in Erinnerung, die keiner Polsterung im Frack bedurfte wie bei vielen anderen Männern, die durchdringenden schwarzen Augen, die deutlich hervortretenden Backenknochen und die gebräunte Haut unter dem nur halb zugeknöpften Hemd. „Ja, also ... er ist eine imposante Erscheinung."
    „Dann sieht er wohl wirklich wie ein Duke aus?"
    »Oh ja."
    „Das ist gut. Ich hatte schon Angst, dass er klein und dick ist. Wissen Sie, in der Art wie ... nun, mit Fingern, die aussehen wie Würste mit Ringen daran."
    Jessica musste lachen. „Dieser Art entspricht der Duke of Cleybourne überhaupt nicht."
    „Das freut mich sehr. Und ist er nett? Ich meine, ist er nicht zu eingebildet?" „Zumindest macht er nicht den Eindruck, als ob er viel von Förmlichkeiten hält", erwiderte Jessica vorsichtig. Sie wollte dem Mädchen nichts von dem abweisenden Empfang berichten und auch nichts von der widerwilligen Akzeptanz durch den Duke. Andererseits durfte sie aber auch kein zu rosiges Bild von Gabrielas neuem Vormund malen, um dem Mädchen eine spätere Enttäuschung zu ersparen. „Was seine sonstigen Eigenschaften anbelangt, so müssen wir mit ihrer Beurteilung warten, bis wir ihn besser kennen. Nach so kurzer Zeit kann man noch nichts Genaues darüber sagen."
    „Ja, natürlich." Gabriela nickte. „Wenn ich ihn morgen kennen gelernt habe, werde ich klüger sein."
    „So ist es, Kind." Wahrscheinlich wird der Duke morgen besserer Laune sein, dachte Jessica, wenn er an seinen alten Freund Carstairs gedacht hat und an den Brief des Generals. Vielleicht würde er sein neues Amt bis dahin nicht nur akzeptiert haben, sondern möglicherweise gar Gefallen an dem Gedanken finden, Carstairs' Tochter aufzuziehen. Bestimmt wäre er nicht so unhöflich, dem Mädchen eine Unterhaltung mit ihm zu verwehren.
    Die beiden späten Gäste mussten nicht mehr lange warten, bis der Butler zurückkehrte. Der alte Mann legte jetzt einen Eifer und eine Beflissenheit an den Tag, die darauf schließen ließ, dass ihm Gabrielas Aufenthalt im Ilause willkommen war.
    „Mein Name ist Baxter", erklärte er mit einer höflichen Verbeugung. „Ich bin der Butler Seiner Gnaden und freue mich, die junge Dame kennen zu lernen. Ich kann mich noch gut an Ihren Vater erinnern. Er war ein ausgezeichneter Mensch." Gabrielas Miene hellte sich auf. „Ich danke Ihnen."
    „Die Hausmädchen haben die ehemaligen Kinderzimmer in Ordnung gebracht. Es tut mir Leid, dass wir auf Ihre Ankunft nicht vorbereitet waren. Aber ich hoffe dennoch, dass alles zu Ihrer Zufriedenheit ist."
    „Ganz bestimmt." Jessica schenkte dem Butler ihr reizendstes Lächeln.
    Der alte Mann schien nun bester Laune zu sein. Er geleitete die beiden in das dritte Stockwerk, wo die Kinderzimmer - wie das oft üblich war - an der Rückseite des Hauses und weit weg von den anderen Schlafräumen untergebracht waren. Nichtsdestoweniger bestanden sie aber aus einer ganzen Flucht großer und heller Räumlichkeiten mit einer Schulstube und dem Spielzimmer in der Mitte, an die sich drei kleinere Schlafräume anschlossen.
    Gabrielas Zimmer war ganz entzückend eingerichtet -vielleicht ein bisschen zu kindlich für sie - mit bestickten hellgelben Bezügen und einem Baldachin aus Spitze über dem Bett. Die Tapete war mit gelben Rosen gemustert, die an goldenen Spalieren emporrankten. Neben dem Bett standen ein Schaukelstuhl und ein weißer Schrank; ein weiß lackierter Tisch mit drei dazu passenden Stühlen

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