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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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empfindest ...“
    „Ich liebe dich, Elspeth“, sagte Alain, seine blassen braunen Augen hielten ihrem Blick stand. Seltsam, sie hatte niemals bemerkt, dass Alains Augen dieselbe Farbe hatten wie Raeberts. „Und nun, da Lucais tot ist, bist du wieder eine freie Frau. Ich werde dich ehelichen und dich behüten, bis ich einen Weg finde, mit Seamus abzurechnen.“
    „Oh, Alain! “ Elspeth rang nach Luft, entsetzt von dem Gedanken, Lucais könnte tot sein, doch Alain missverstand sie.
    „Du darfst nicht schlecht von mir denken, dass ich den Untergang meines Bruders plane, Elspeth. Seamus ist ein schlechter Anführer für unseren Clan. Er brachte uns nur Tod und Elend.“ Er schluckte krampfhaft. „Ich hätte Seamus bereits vor Jahren herausfordern sollen, doch ich war nicht sicher, ob ich ihn besiegen könnte oder ob die Männer mir folgen würden, wenn ich es tat. Aber ich kann nicht zulassen, dass er dir etwas antut.“ „Dann hilf mir, von ihm wegzukommen.“
    „Nein. Du bist sicher bei mir. Dir wird kein Leid angetan.“ „Was flüstert ihr da?“ brüllte Seamus. „Hast du nicht gehört, dass du sie nach drüben bringen sollst?“
    „Die ganze Welt konnte dich hören“, rief Alain brüsk zurück. Seamus wies zur Mauer hin. Seine Männer hatten ein vier Fuß großes Loch herausgebrochen, standen nun daneben und beäugten es vorsichtig. „Nur für den Fall, dass es ... Ärger gibt.“ Alains Blick verfinsterte sich. „Ich dachte, du glaubst nicht an den Fluch.“
    „Tu ich auch nicht“, versicherte ihm Seamus. „Doch ich habe Geschichten von anderen gehört, die versuchten, solch alte Grabstätten zu plündern. Einige von ihnen wurden in Fallen getötet, die man errichtete, um die Nichtsahnenden darin zu fangen.“ Elspeth zitterte. Sie selbst hatte von solchen Erzählungen gehört, doch angenommen, dass es sich dabei um Mythen handelte und wenig Wahres daran war.
    „Ich werde an ihrer Stelle gehen“, sagte Alain.
    „Wie ritterlich“, höhnte Seamus. „Doch ich kann es mir nicht leisten, dich zu verlieren. Die Dirne hat keinen Wert mehr für mich, nun, da wir die Kammer gefunden haben. Wenn du an ihrer Stelle gehst, bringe ich sie um, während du weg bist.“
    „Es ist schon gut, Alain.“ Elspeth legte eine Hand auf seine Schulter und sah zu ihm auf. Wieder erinnerte sie dieser Ausdruck ... eine Mischung aus Angst, Verletzbarkeit und Entsetzen ...an Gillie. Arme Gillie! Mutterlos und nun auch ohne Vater. Doch sie durfte nicht daran denken, musste stark bleiben. Sie musste einen Weg aus dieser schrecklichen Lage finden. „Es macht mir nichts aus, hineinzugehen. Wenn Lucais tot ist ...“ Alain umschloss ihren Arm fester. „Du liebst ihn wirklich.“ „Mit meinem ganzen Herzen. Ich wünschte nur, ich hätte es früher erkannt. Vier Jahre, die wir gemeinsam hätten verbringen können Gillie wäre meine Tochter, dachte sie. „Ich habe zugelassen, dass Raebert mich zu einer Gefangenen machte. Ich hätte meinen Stolz überwinden und nach Hause zurückkehren sollen, nachdem er mich zum ersten Mal misshandelt hatte. Du darfst nicht zulassen, dass die Angst dich davon abhält, zu tun, was zu tun ist.“
    Damit wandte sich Elspeth Seamus zu, um dessen Forderung zu erfüllen. Überraschenderweise blieb Alain an ihrer Seite, die Hand auf ihrem Rücken, um sie durch den Trümmerhaufen zu geleiten. Als sie die Öffnung in der Mauer erreichten, hielt Elspeth inne und starrte Seamus an. Ihre Augen spiegelten all den Ekel und Abscheu, die sie empfand, wider.
    Seamus rieb sich mit seiner schmutzigen Hand sein stoppeliges Kinn. „Hör auf, dumm zu glotzen, und beweg dich.“ Er warf eine Fackel nach ihr. Irgendwie gelang es Elspeth, das Licht aufzuheben. Der raue hölzerne Stab fühlte sich kräftig an in ihrer Hand. Ein Stückchen Wirklichkeit in dieser Welt von Albträumen, in die sie hineingestoßen wurde. Heilige Maria, sie wollte das nicht tun. Doch Seamus umklammerte ihren Arm und schob sie durch die schwarze Öffnung.
    Als sie durch das Loch stieg, schlug ihr Kälte entgegen. Sie schien in all ihre Knochen zu dringen. Kalt wie das Grab. Elspeth erschauderte. In der Dunkelheit, die hinter dem Schein der Fackel lag, spürte sie, wie sich etwas zusammenbraute, mit einer Stärke und Kraft, die dem Sturm draußen nicht nachstand.
    „Beweg dich“, befahl Seamus.

19. KAPITEL
    Lucais lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden und erlangte allmählich das Bewusstsein zurück.
    „Lucais? Wach

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