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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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anzutreffen, um ihr für ihre Fürsorge zu danken. Noch mehr bedauerte Elspeth, sich nicht von Gillie verabschieden zu können. Das kleine Mädchen würde sich gewiss fragen, wohin seine neue Freundin verschwunden war ... Vielleicht, eines Tages, wenn sie sich im Broch häuslich eingerichtet und Lucais den Verlust verschmerzt hatte, konnte sie Wege finden, Gillie, Ena und die anderen zu besuchen.
    Elspeth schüttelte das Bedauern von sich und richtete ihre Aufmerksamkeit darauf, zu den Ställen zu kommen, ohne weiteren Verdacht zu erregen. Für einen kurzen Augenblick blieb sie am Eingang stehen. Zerbeulte Schilde und riesige schottische Breitschwerter, denen man ansah, dass sie im Kampfe benutzt worden waren, zierten die Wände. Sosehr sie sich auch eine bessere Waffe wünschte als das Tafelmesser, das sie am Gürtel trug, wusste Elspeth doch, dass sie niemals eines dieser Schwerter heben konnte. Selbst ein Mann wie Lucais benötigte beide Hände, um solch ein mächtiges Breitschwert zu schwingen. Da er ihr wieder in den Sinn kam ...
    Elspeth öffnete die Eingangstür einen Spaltbreit und lugte hinaus. Auch der Burghof war menschenleer, das Fallgitter hochgezogen und die Zugbrücke herabgelassen. Zweifelsohne waren Lucais und seine Männer gerade ausgeritten ... vermutlich in das Dorf, um ihre Leute zu holen. Es schien also das Beste, sich ein Pferd zu nehmen und fortzureiten, solange es möglich war. Angst und Erregung ließen ihr Blut schneller durch die Adern pulsieren, doch sie zwang sich, nicht zu laufen, sondern ruhigen Schrittes zu gehen. Sie hatte sich so sehr darauf konzentriert, dass sie Wee Wat nicht bemerkte, ehe sie an der Ecke fast in ihn hineinrannte.
    „Langsam, Mädchen“, warnte der kleine Mann und hielt sie fest.
    Elspeth achtete nicht auf seine Vertraulichkeit und legte die Arme um ihn. „Oh, Wat! Noch nie in meinem Leben habe ich
    mich so sehr gefreut, dich zu sehen.“
    „Was ist geschehen?“ Er befreite sich aus ihrer Umarmung und fragte: „Hast du mit dem jungen Gauner deinen Spaß gehabt?“ „Wat Carmichael! Wie unhöflich, so etwas eine Dame zu fragen!“
    „Nun, nun.“ Er kratzte sich am Bart. „Er hatte dich schon immer sehr gern gehabt“, sagte er.
    Es ist nur mein Land, das er haben möchte. Elspeth beachtete nicht den Schmerz, der sie bei diesem Gedanken durchfuhr. „Komm jetzt. Wir müssen fort von hier.“
    „Ja. Der junge Niall hat uns schon vor zwei Stunden geweckt. Wir haben uns gewaschen, haben gegessen und warten nun auf die Eskorte
    „Nein. Wir gehen jetzt... allein.“
    „Wohin gehen wir?“ fragte er und eilte sich, mit ihr Schritt zu halten, als sie zu den Ställen ging.
    „Zum Broch, natürlich.“
    Wee Wat blieb plötzlich stehen. „Lucais sagte, er sei Eigentum der Sutherlands ... ein alter geheiligter Ort.“
    „Lüge.“ Elspeth stieß ihn vorwärts. „Es herrscht Zwist zwischen den Munros und den Sutherlands. Ich erinnere mich dunkel, dass Alain von bösem Blut zwischen ihnen gesprochen hatte.“
    „Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Lucais behauptet, der alte Turm gehöre den Sutherlands, nicht den Munros.“ „Die Festung Broch gehört mir. Ich habe die Besitzurkunde für dieses Land ... verbrieft und gesiegelt und mit der Unterschrift des Königs versehen.“
    Es war schon schlimm genug, dass sie mit Lucais um ihr Eigentum streiten musste, und nun sollte sie auch noch ihre eigenen Leute überzeugen. „Du kannst hier bleiben, wenn du willst. Sir Giles und die anderen werden
    „Unmöglich. Ich habe Ross einen heiligen Eid geschworen, dich nicht aus meinen Augen zu lassen.“
    „So, so. Ich habe zwei Nächte und einen Tag ohne dich verbracht, und es ist mir nichts geschehen.“ Fast nichts. Doch nicht einmal die Gegenwart ihres Bruders hätte ihr letzte Nacht helfen können, denn die Dämonen, die sie ergriffen hatten, kamen aus ihrem tiefen Innersten. Aber die Drohung, ihn zurückzulassen, reichte aus, um Wee Wat in Bewegung zu setzen.
    Nun ging alles ohne Zwischenfälle. Sie fanden die Carmichaels und ihre Pferde vor den Ställen. Der Pferdeknecht widersprach nicht, als Elspeth ein Pferd für sich forderte.
    „Verdammt eigenartig von ihm, uns gehen zu lassen“, grübelte der alte Mann.
    Sir Giles zuckte mit den Schultern und setzte seinen Helm auf.
    „Ich denke, es gab Ärger in den Hügeln. Die meisten Männer der Sutherlands sind davongeritten, als du Lady Elspeth suchtest. Lord Lucais brauchte seine Leute wohl für wichtigere

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