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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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letzte Nacht zu schließen begonnen hatte?
    Lucais schluckte, doch das brachte keine Erleichterung für seine wie zugeschnürte Kehle und den Schmerz in seiner Brust. „Schreibst du immer noch mit schöner Hand?“ fragte er schließlich.
    „Ja, doch was hat das ...“
    „Dich zu schlagen wäre zu einfach, die Strafe zu rasch vorbei.“ Er hob die Stimme, damit seine Clansmänner ihn hören konnten. „Stattdessen wirst du so lange oben in meinem Kontor bleiben, bis du jede Seite aus den Büchern zusammengesetzt und neu niedergeschrieben hast. Wenn du damit fertig bist, wirst du ebenso die Kerbhölzer zusammenleimen“, fügte er hinzu. Er war mit sich selbst zufrieden. Mit einem geschickten Schachzug hatte er es vermieden, Elspeth zu züchtigen und gleichzeitig sichergestellt, dass sie von Cathal und den anderen, die wünschten, ihr Leid zuzufügen, entfernt war. Und gleichzeitig wurden seine Aufzeichnungen wiederhergestellt. Jeder wäre glücklich über diese Lösung.
    Elspeth sah nicht erfreut aus. „Das kann Tage dauern ... “
    Wochen, wenn er Glück hatte. Wochen, in denen sich seine Leute mit dem Gedanken anfreunden konnten, dass sie seine Frau war. Wochen, in denen er sich um die Belange des Broch kümmern und um sein widerspenstiges, kleines Weib buhlen konnte. „Dann fängst du am besten gleich damit an. “ Angstvoll bemüht, sie aus der Halle zu entfernen, solange er dazu noch die Gelegenheit hatte, nahm er sie beim Arm und trieb sie zur Treppe.
    „Unhold!“ fauchte sie ihn an und versuchte, sich von ihm frei zu machen.
    Er gab nicht nach, sein Griff fest, doch schmerzlos ... ein Zeichen, was kommen sollte. Sie war sein, und er würde sie behalten. „Doch klug.“ Und beharrlich. Ja, mit Sanftheit und Geduld könnte er seine tapfere, argwöhnische Frau schon für sich gewinnen.
    „Ich würde jede andere Strafe vorziehen, als eingesperrt zu werden“, sagte Elspeth, während sie die Stufen hinaufschritten.
    „Es ist das zweite Mal, dass du das sagst. Wer sperrte dich ein?“
    Raebert! wollte sie herausschreien, doch ihr Stolz versagte es. „Niemand. Ich bin lediglich gewohnt, zu kommen und zu gehen, wie es mir gefällt.“ Nun, da Raebert tot ist. „Komm, wir vergeuden Zeit, hier herumzustehen. Je eher ich beginne, desto früher bin ich fertig und frei von dir.“ Sie zerrte an ihrem Arm und war überrascht, als er ihn freigab, doch als sie die Treppe hinaufeilte, glaubte sie zu hören, wie er sagte: „Du wirst niemals frei von mir sein, Elspeth.“ Lächerlich. Er hatte versprochen, nicht das Bett mit ihr zu teilen, bis sie nicht freiwillig dazu bereit war. Wäre er sich erst einmal bewusst, dass sie niemals aus freien Stücken zu ihm käme, würde er sich langweilen und sie nach Hause ziehen lassen.
    Der Sturm der letzten Nacht hatte sich verzogen und eine saubere, nasse Welt unter einem wolkenlosen blauen Himmel zurückgelassen. Lucais atmete tief die feuchte Luft ein und stieß sie langsam wieder aus, als er Black Jock durch die Wälder führte, die an den Turm grenzten.
    Niall hatte die Aufsicht über die Burg und seine Gefangene erhalten. Lucais hatte einige Männer, unter ihnen auch Cathal, mit sich genommen und war mit ihnen nach Norden geritten. Das lebhafte Tempo, das er eingeschlagen hatte, sollte seine Ruhelosigkeit vertreiben, zeigte jedoch auch seine Entschlossenheit, vor Einbruch der Dunkelheit nach Kinduin zurückzukehren.
    Einer seiner Späher brach plötzlich aus dem Dickicht hervor. „Du bist früh auf und unterwegs, Lucais.“
    „Ja.“ Lucais streckte seine müden Glieder. „Hat sich etwas bewegt?“
    „Nichts als die Tiere im Wald.“
    Lucais nickte. „Cathal, reitest du herum und überbringst die
    neuen Befehle den Burschen, die Wache halten?“
    Cathal ritt mit den anderen davon, um Lucais’ Befehle weiterzugeben. Als der letzte seiner Männer verschwunden war, wandte Lucais sich mit seinem Pferd zum Turm. Am Rande der Wälder zögerte er und betrachtete das verwitterte Gemäuer unter einem Baldachin dicht herabhängender, belaubter Zweige.
    Warum hatten die Munros plötzlich solches Interesse daran? Und dieses Interesse war plötzlich. Bis vor ein paar Wochen gab es keine Anzeichen für ein Auftauchen der Munros in diesem Gebiet. Dann war eine Gruppe von Sutherland-Jägern auf eine Bande plündernder Munros gestoßen.
    Die Munros waren in heilloser Verwirrung geflohen. Wie es die Art der Hochländer war, schlug jeder der Munros einen anderen Weg ein, um nach

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