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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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entzünden, wusste sie, dass sie nicht länger bleiben durfte.
    Gillie fest an sich gedrückt, stürzte sie aus dem Gebäude ... und stieß direkt gegen einen harten, gepanzerten Körper. „Lucais?“
    „Nein, ich bin es“, hörte sie eine Stimme sagen, die sie von einem anderen Feuer her kannte. Elspeth blickte auf und sah Alain Munro vor sich.
    „Alain? Heilige Maria, was tust du hier?“
    „Ich bin gekommen, um dich nach Hause zu holen“, entgegnete Alain.
    „Bist du verrückt? Was, wenn die Sutherlands dich hier finden?“
    Er zuckte die Schultern. „Die sind zu sehr beschäftigt.“ Das entsprach der Wahrheit. Flammen züngelten von mehreren brennenden Hütten. In dem entsetzlichen Feuerschein war ein Haufen Männer in einen erbitterten Kampf verwickelt. Grauenvoller Lärm erfüllte die Nacht, das Brüllen der Angreifer, das Kreischen der Verteidiger, die Schreie der Verwundeten. „Ich hatte gehofft, so viel Verwirrung zu stiften, um die Sutherlands aus ihrer Burg zu locken, um dich zu suchen.“ Sein Lächeln wurde das eines gierigen Wolfes. „Es ist pures Glück, dich hier im Dorf zu finden.“
    „Du ... du hast das Feuer entfacht, um mich zu finden?“ Als er nickte, wuchs Elspeths Angst. „Warum tust du das?“
    „Um dich vor einem weiteren Fehler zu bewahren. Lucais ist nicht der Mann für dich.“
    Elspeth erschauderte. „Wenn ich mit dir gehen würde, würdest du den Angriff abblasen?“
    „Unnötig.“ Lucais trat aus der Dunkelheit ins Licht. „Da ich dich nicht gehen lasse.“ In den lodernden Flammen der brennenden Ställe wirkte sein Gesichtsausdruck grimmig und erschreckend. „Es scheint, ich habe deine Begierde, mich zu verlassen, unterschätzt, Elspeth. Niemals hätte ich gedacht, dass du fähig wärst, Unschuldige zu töten, um dein Ziel zu erreichen.“
    „Ich habe damit nichts zu tun“, schrie Elspeth, doch gerade als sie sprach, stieß Lucais sie zur Seite und zog sein Schwert.
    „Zieh blank, Munro!“ brüllte Lucais.
    „Nein!“ Alain war kein Fechter. Sosehr Elspeth seine Tat auch verurteilte, sie konnte nicht daneben stehen und zusehen, wie er abgeschlachtet wurde. Ihm verdankte sie ihr Leben. Sie handelte unwillkürlich, als sie zwischen die beiden Männer sprang. Entschlossen warf sie sich in Lucais’ Arm, der das Schwert hielt, und machte ihn dadurch bewegungsunfähig. „Lauf! “ rief sie Alain zu.

12. KAPITEL
    „Ich wollte nicht davonlaufen“, sagte Elspeth mit müder Stimme. Zum hundertsten Male wiederholte sie diese Worte, doch Lucais antwortete nicht. Er starrte mit versteinertem Blick in das flackernde Feuer.
    Es war spät, schon Mitternacht vorbei. Alain war entkommen. Die Munros hatte man vertrieben, die Feuer im Dorf gelöscht und Gillie ins Bett gebracht. Durch das offene Fenster hörte Elspeth von Ferne die lärmenden Sutherlands aus der Halle darunter. Sie pflegten ihre Wunden und schmiedeten Rachepläne. Zweifellos planen sie auch, mich loszuwerden, dachte sie, das Herz schwer vor Sorge und Gewissensbissen. Warum konnte sie Lucais nicht überzeugen, ihr zu glauben?
    Langsam trat Elspeth auf ihn zu. Sein Gesicht war starr und entrückt, als wäre es in Stein gemeißelt. „Ich konnte nicht zulassen, dass du Alain tötest“, flüsterte sie, hoffend, dass er ihr Gehör schenken möge.
    Ein Muskel in seiner Wange zuckte. „Was ist mit den Dorfbewohnern? Kümmert es dich, wie viele von ihnen starben?“
    „Starben?“ Elspeth wankte und sank auf den Teppich neben dem Stuhl, eine Hand auf seinem Knie. „W...wie viele?“
    „Keiner“, zankte er mit wild funkelnden Blicken, als er sich ihr zuwandte. „Indes, drei Hütten wurden völlig niedergebrannt. Drei Familien, die alles verloren, da Alain Munro glaubte, dich befreien zu müssen.“
    „Ich habe ihn nicht darum gebeten, zu kommen. Ich verabscheue seine Tat“, sagte sie fest. „Trotzdem konnte ich nicht zulassen, dass du ihn tötest.“
    Lucais kniff die Augen zusammen. „Warum?“
    „Er hat mein Leben gerettet.“
    Argwöhnisch zog er die Augenbrauen hoch. „Wann?“
    „In der Nacht, als Raebert starb.“ Obgleich sie sich geschworen hatte, niemals über diese Nacht zu sprechen, wusste sie, dass dies der einzige Weg war, sein Verständnis zu gewinnen. „Raebert kam in mein Zimmer. Diesmal wollte er kein Geld. Er war gekommen, um mir zu sagen, dass er am darauffolgenden Morgen nach Scourie gehen wollte. Er sagte, dass er mich oder
    das Geld, das ich ihm brachte, nicht mehr länger

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