Sturm ueber den Highlands
die sich lieben, kann es große Freude bereiten.“
„War es so zwischen dir und Jean?“ Bitterkeit erfüllte Elspeth. Es überraschte sie, da sie niemals eifersüchtig auf die Geliebten Raeberts gewesen war. „I...ich hätte nicht fragen sollen.“
Lucais seufzte. „Zu meiner immerwährenden Schande war wenig Freude und Wonne in unserer Vereinigung.“
„Doch ... doch sie hat dir Gillie geboren.“
„Ja.“ Der Schmerz in diesem einen Wort ließ Elspeth frösteln, doch Lucais missverstand die Ursache. „Dir ist kalt“, sagte er. Er verstärkte die Umarmung und fügte hinzu: „Im Bett wird dir wärmer sein.“
„Nein, ohne dich ist mir kalt“, sagte Elspeth. Sie wusste, dass er sie alleine zurücklassen würde und wollte doch nicht von ihm
getrennt sein.
„Himmel, Beth, ich weiß, Raebert hat dir wehgetan, machte dir Angst vor Männern. Behandelte er dich im Bett ebenso schlecht wie sonst auch?“
Elspeth zitterte wie ein Kaninchen in der Falle, doch es gab kein Entrinnen vor seinem durchdringenden Blick. „Er ... hat mir Gewalt angetan.“
Lucais stöhnte auf und schloss die Augen. „Wie bedauerlich, dass er schon tot ist. Es würde mir große Freude bereiten, ihn zu töten.“
„Was er mir angetan hat, macht mir immer weniger aus, je länger ich mit dir zusammen bin.“
Lucais öffnete die Augen. „Aufrichtig?“ Als sie nickte, senkte er kurz den Kopf, um ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund zu drücken. Zu flüchtig. „Ich werde dir niemals wehtun“, versprach er.
„Ich weiß.“ Elspeth lächelte. Sie wusste, welchen Kampf er zwischen Verlangen und Beschützen führte. Seine Zärtlichkeit war nie zuvor deutlicher oder willkommener gewesen als in diesem Augenblick. Zärtlich legte sie die Hände an sein Gesicht und zog seinen Kopf zu sich heran.
Lucais stöhnte, als Elspeth ihren Mund auf seinen presste. Er schmeckt nach Wein und Leidenschaft, dachte sie, als Lucais’ Lippen den ihren nachgaben.
Wie schon in der Nacht zuvor hatte sich tief in ihr etwas befreit, ein wildes und süßes Gefühl hatte ihre Angst vertrieben. Die Vergangenheit war vergessen, nur dieser Augenblick zählte und dieser Mann, der ihren ganzen Körper zum Leben erweckte. Ihr Begehren wuchs, und sie wusste unwillkürlich, dass er das Heilmittel besaß, um das Fieber in ihrem Blut zu lindern.
Elspeths stürmische Erwiderung zehrte an Lucais’ Selbstbeherrschung. Nach Jahren der Sehnsucht war sie endlich hier, wand sich feurig in seinen Armen. Er ließ die Hand über sie gleiten und strich das wollene Nachtgewand beiseite, um die süße Wölbung ihrer Brüste zu umfassen. Ihr Stöhnen war für ihn wie ein Sprung ins kalte Wasser des Loch und brachte ihn zurück in die Wirklichkeit. Er löste seine Lippen und flüsterte heiser: „Habe ich dir wehgetan?“
„Du wirst es tun, wenn du nicht weitermachst.“ Sie umfasste seine Schultern, die Wangen gerötet, die Augen glänzend vor Leidenschaft. „So habe ich noch nie gefühlt. Es ist wie ein Galopp mit einem schnellen Pferd ... gefährlich, doch aufregend. Ich möchte, dass es niemals aufhört.“
„Das möchte ich ebenso“, sagte Lucais mit rauer Stimme. „Indes ...“
Elspeth lächelte. „Ich habe keine Angst mehr.“ Warum sollte sie auch, wenn es keine Ähnlichkeit zwischen dem gab, was Raebert getan hatte und was Lucais tat? „Bring mich ins Bett. Zeig mir all die Dinge, wie du es getan hättest, wenn ich nicht vor vier Jahren so dumm gewesen wäre.“
„Beth“, flüsterte Lucais und fragte sich verwundert, ob sie ihm vertrauen konnte, nach allem, was Raebert sie hatte durchmachen lassen. Angst bedrückte ihn, dass er in seinem überwältigenden Verlangen nach ihr dieses Vertrauen missbrauchen könnte. Seine Beine wankten, als er sie in die Arme nahm und mit ihr den Raum durchquerte, um sie auf die Laken zu legen, die Ena bereits vor einer Weile aufgeschlagen hatte.
„Lucais“, sagte Elspeth und seufzte, als er zu ihr unter das Laken schlüpfte und sie näher an sich zog.
Benommen wurde er sich gewahr, dass er langsam vorgehen musste, wollte er sie nicht ängstigen. Doch diese guten Absichten verflogen im Nu, als ihre Lippen sich bereitwillig unter den seinen öffneten. Sie schmeckte nach Honig und Leidenschaft, und ihr Kuss wurde ein Vorgeschmack auf die Freuden, die nun folgen würden. Ihr sanftes Stöhnen verstärkte sein Verlangen. Behutsam löste er die Lippen von ihren, ehe ihre ungezügelte Begierde ihn zum Wahnsinn
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