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Sturm über Freistatt

Titel: Sturm über Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Suvesh erschaffen sich einen Kriegsgott, Illyra, und die Gyskourem, die sie nach Freistatt ziehen, schrecken vor nichts zurück, um dieser Gott zu werden. Es ist schlimm, wenn S’danzo die Karten für sie lesen und das Gesicht für die Suvesh benutzen.«
    »Ich habe das Gesicht nicht für sie benutzt. Ich hatte es gar nicht, ehe mein Sohn berührt wurde …«
    Sie hätte noch mehr gesagt, doch der Kräuteraufguß begann zu dampfen, und Megäre machte damit rasch einen Umschlag, der Illyra den Atem raubte, als sie ihn ihr auf die Schulter legte.
    »Törin! Du hast die Suvesh verflucht, nicht die Gyskourem, die es auf ihn abgesehen haben«, flüsterte die Alte jetzt, so daß nur Illyra sie verstehen konnte. Sie warf einen raschen Blick auf Artons Bettchen, und Besorgnis verdrängte ihre Verachtung. »Hat er das Gesicht? «
    Illyra hätte am liebsten gelacht. Söhne erbten das Gesicht nicht, und Töchter wußten es erst, wenn sie viel älter waren als Lillis und Arton.
    Megäre entging Illyras verstohlenes Lächeln nicht. » S’danzomänner haben das Gesicht nicht. Aber wer vermag zu sagen, was er möglicherweise hat? Du hast nicht viel für S’danzo übrig – und vielleicht war es falsch von mir, eine Gefahr in dir zu sehen und dich deshalb von den S’danzo fernzuhalten. Eines sollst du wissen: Es sind viele Generationen vergangen, seit ein neuer Gott aus den Gyskourem entstanden ist, und nie zuvor haben sie den Platz eines so mächtiges Gottes wie Vashanka übernommen. Aber ehe Gyskourem zum Gott werden können, müssen sie von Bedürfnis und Opfern angezogen werden; dann müssen sie Gyskouras werden – eins sein mit einem erwählten Sterblichen. So wird es auch mit dem neuen Vashanka sein.
    Sie haben deinen Sohn als Gyskouras auserkoren. Durch ihn haben sie dich geblendet. Götter waren für uns nie eine Gefahr, doch dieser, dieser Gyskouras – der dein Sohn war – wird das Gesicht haben und wird unbesiegbar sein.«
    »Aber Molin Fackelhalters Kind im Tempel wird der Gyskouras werden …«
    »Viele Menschen hoffen und bringen Opfer dar, Illyra, aber es kann nur einen Gyskouras geben. Es ist noch nicht entschieden. Das eine oder andere Kind muß sterben, ehe der Gyskouras erscheinen kann, um unter den Menschen zu leben, bevor er ein Gott wird. Du hast deinen Sohn geliebt. Wenn du ihn nicht aus dem Netz der Gyskourem befreien kannst, dann töte ihn, ehe es zu spät für uns alle sein wird – für S’danzo und Suvesh.«
    Sie preßte den Umschlag auf die Wunde, und, da sie wußte, daß der Schmerz der jungen Frau eine Weile wieder den Atem rauben würde, wandte sich an den Schmied. »Ihr müßt sie rächen«, sagte sie, dann nähte sie die Wunde mit Seide. »Ihr könnt damit warten, bis sie sich erholt hat oder stirbt, oder Ihr könnt ihn auch sofort töten für die Beleidigung, die er allen S’danzo zugefügt hat. Sie wird bezahlen, aber das wird auch der Suvesh, der ihr das angetan hat. Keine von uns, die aus den Karten liest, wird mehr sicher sein, wenn das ungerächt bleibt.«
    Dubro schüttelte den Kopf. »Hätte ich ihn erwischt, ehe er floh, wäre er jetzt tot. Aber ich kann einen Menschen nicht jagen und umbringen, alte Frau. Ich werde der Garnison Bescheid geben. Dort freut man sich über einen triftigen Grund, ihn …«
    »Nein.« Illyra versuchte sich aufzusetzen. »Nein, laß ihn laufen. Soll er mein Blut auf seinem Altar haben. Wenn das Arton befreit, ist der Preis gering genug. Laß ihn zum Gyskouras des neuen Sturmgottes werden.«
    »Er hat eine S’danzoseherin angegriffen; weder Götter noch Gyskourem haben über sein Schicksal zu entscheiden! S’danzo haben keine Götter, die sie schützen, nur Vergeltung!« Die Vettel hob die Hand über Illyras Gesicht, doch schon schlossen sich Dubros Finger wie ein Schraubstock um ihr Handgelenk.
    »Sie ist nur eine Halbs’danzo, alte Frau. Ihr und euresgleichen habt sie als Kind verstoßen. Wenn sie keine Vergeltung will, dann könnt Ihr sie auch nicht dazu zwingen!« Dubro ließ die Vettel frei und schob sie durch die Tür in den nachlassenden Sturm. Stirnrunzelnd wischte er die Tränen von den Wangen seiner Frau.
    »Soll ich zur Kaserne gehen?« fragte der Lehrling in die Stille.
    »Noch nicht. Wir wollen abwarten und sehen, was sich tut.«
    Illyra schlief ein, doch Dubro blieb in seinem Sessel und starrte in die Nacht. Am frühen Morgen weckte er seine Frau und sagte ihr, daß sich an seinem Entschluß nichts geändert habe. Er würde seine Schmiede

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