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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Sublichttriebwerke um. Langgezogene Sternlinien schrumpften wieder zu Lichtpunkten zusammen, und links oben erschien die helle, weißgelbe Scheibe Tatooines. Bei allen Banthas, das war knapp! Wäre er noch eine Sekunde länger im Hyperraum geblieben, wäre er in der Planetenkruste materialisiert.
    Er drehte bei, damit der Navigationscomputer die orbitalen Funkfeuer anpeilen konnte, aber er war bereit, jede Wette einzugehen, daß der Rechner bereits wußte, wo sie waren. Tatsächlich, nur Sekunden später wurde das Bild des Planeten auf dem Navigationsmonitor von Längen- und Breitengraden überlagert, gefolgt von den Flecken der verstreuten Oasen und Siedlungen des Wüstenplaneten.
    Mos Eisley war nur noch ein paar tausend Kilometer entfernt. BoShek wollte schon beschleunigen, als der Navcomputer eine Warnung summte und hinter der Krümmung des Planeten zwei helle weiße Keile auftauchten. Imperiale Sternzerstörer. BoShek starrte durch die Sichtluke und fröstelte. Sie waren so groß, daß sie mit bloßem Auge erkennbar waren.
    Woher waren sie gekommen? Tatooine lag so weit abseits, daß das Imperium nur selten einen Steuereintreiber herschickte, von zwei Kriegsschiffen ganz zu schweigen. Irgend jemand mußte während seiner Abwesenheit eine Menge Ärger gemacht haben.
    Und jetzt bekam er Ärger, denn die Transponderkodes der Unendlichkeit waren heiß. Wenn sich die Imperialen die Mühe machten, die unverwechselbaren Emissionssignaturen seiner Triebwerke zu scannen – und das würden sie zweifellos tun –, würden sie erkennen, daß es sich um ein Schmugglerschiff handelte, das in der ganzen Galaxis wegen Zollvergehen, Steuerhinterziehung, Waffenschmuggel und Dutzender anderer Verbrechen gesucht wurde. Die Tatsache, daß BoShek es lediglich für jemand anderen nach Tatooine geflogen hatte, würde ihn nicht vor einem Prozeß retten. Falls es überhaupt zu einem Prozeß kam.
    Und was das betraf – weder das Kloster noch die Besitzer der Unendlichkeit würden über die Beschlagnahmung des Schiffes erfreut sein. Sein Job war es, das Schiff unentdeckt zu überführen, damit die Klostertechniker es mit neuen Kodes und sauberen Papieren ausrüsten konnten, und nicht, es an die erstbeste Patrouille zu verlieren, die des Weges kam.
    Ohne zu zögern ging er in den Sturzflug über und gab Vollschub. Im Weltraum hatte er gegen die TIE-Kurzstreckenjäger der Zerstörer keine Chance, aber unten in der Atmosphäre, wo die Masse des Planeten ihre Sensoren störte, konnte er sie vielleicht abhängen.
    Tatooine wuchs von einer Kugel zu einer nahen, gefleckten Wand. Die Unendlichkeit bockte, als sie in die oberen Atmosphäreschichten eindrang, dann flackerte auf der Steuerbordseite ein greller Blitz, und das Schiff scherte plötzlich nach backbord aus. Die Zerstörer hatten das Feuer eröffnet.
     
    BoShek setzte seinen Sturzflug fort. Er wußte, je mehr Luft er zwischen sich und die Zerstörer brachte, desto sicherer war er vor ihren Turbolasern. Er zog eine glühende, ionisierte Spur hinter sich her, aber als er auf dreifache Schallgeschwindigkeit abbremste, löste sich der verräterische Schweif auf.
    Aber er war noch nicht in Sicherheit. Die Kriegsschiffe hatten vier TIE-Jäger ausgeschleust, und die Jagdmaschinen drangen in die Atmosphäre ein und holten auf. Ihre größere Nähe glich die Energieabsorption der Luft wieder aus. Die Unendlichkeit schüttelte sich erneut unter dem imperialen Feuer.
    Glücklicherweise versuchten sie noch nicht, ihn zu töten. Überzeugt, daß er nicht entkommen konnte, versuchten sie nur, das Schiff zu beschädigen und zur Landung zu zwingen. Wahrscheinlich versuchten sie sogar, ihn über Funk zu erreichen, aber BoShek ließ den Empfänger abgeschaltet. Jede Antwort würde sie nur in den Besitz seines Stimmusters bringen; wenn es ihm gelang, sie abzuschütteln, konnte er so zumindest hoffen, unerkannt zu bleiben.
    Er beschleunigte wieder, schoß gleichzeitig spiralförmig in die Tiefe und unter den Jägern hinweg, um dann im Tiefflug über den Sand zu rasen. Er befand sich über dem riesigen Dünenmeer, weit westlich jeder Zivilisation; die wellenähnlichen Dünenfelder explodierten in Wolken aus wirbelndem Sand, als die Druckwelle seines Schiffes sie erfaßte.
    Die Jäger nahmen die Verfolgung auf und pflügten direkt durch die Wolken, aber sofort prasselten Sandpartikel gegen ihre Sensoren und Kontrollrezeptoren und trübten ihre Sichtluken. Sie stiegen wieder in die Höhe, um den wirbelnden

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