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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Sand zu überfliegen, doch BoShek nutzte die Gelegenheit und bremste ab, und die Jäger schossen an ihm vorbei. Er scherte nach links aus, wartete, bis sie ebenfalls nach links abdrehten, dann riß er das Schiff hart nach rechts, gab wieder Vollschub und raste nach Osten, der Jundland-Öde entgegen.
    Als die zerklüftete Canyonregion am Horizont auftauchte, holten die TIE-Jäger ihn langsam ein. BoShek wich einigen letzten Energiestrahlen aus, schoß dann in den ersten Canyon und mit Höchstgeschwindigkeit durch die schmale, gewundene Schlucht. Die Unendlichkeit flog wie ein Traum und folgte den Konturen des Bodens, als wäre sie ein Zug auf einem unsichtbaren Schienenstrang, aber die TIE-Jäger waren genauso wendig. Nur die Schäden, die sie sich in der Sandwolke zugezogen hatten, verhinderten, daß sie ihn einholten.
    Dann machte einer von ihnen einen Fehler. Bei dem Versuch, aufzuschließen und ihn manövrierunfähig zu schießen, geriet er in die Druckwelle der Unendlichkeit. Seine breiten vertikalen Tragflächen wurden von den Turbulenzen erfaßt, und die Maschine wirbelte wie ein Blatt gegen die Felswand. Ein zweiter Jäger flog direkt in den Feuerball der Explosion, und es gab nur noch zwei Verfolger.
    Aber die Zerstörung der beiden Maschinen änderte die Spielregeln. Jetzt wollten sie ihn nicht mehr manövrierunfähig schießen, sie wollten sein Blut sehen. BoShek suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, wie er sie zuerst erledigen konnte, doch die Unendlichkeit war zwar schnell, aber kein Kriegsschiff.
    Flüchtig dachte er daran, die Macht herbeizubeschwören, seine uralten mystischen Kräfte einzusetzen, um die Verfolger abzuschütteln, aber er wußte, daß es sinnlos war. Seit ihm die wenigen echten Mönche des Klosters von Mos Eisley von der Macht erzählt hatten, hatte er versucht, sie durch konzentriertes Meditieren zu wecken, doch er hatte nie auch nur einen Hinweis darauf erhalten, daß sie existierte, abgesehen von der Tatsache, daß er hin und wieder auf verschwommene Weise die Gegenwart anderer Leute spürte. Die alten Jedi waren vielleicht vor langer Zeit fähig gewesen, die Energien der Macht anzuzapfen, um ihre Feinde zu besiegen, aber nicht einmal die Macht hatte sie vor dem Imperium schützen können. Nein, er brauchte etwas Konkreteres, etwas Handfestes, wenn er entkommen wollte.
    Dann fiel ihm eine Geschichte ein, die ihm Solo einmal erzählt hatte, wie er einen Kopfgeldjäger in einem Asteroidengürtel ausgetrickst hatte. Ja. Vielleicht funktionierte der Trick auch hier.
    Er lockte die Jäger tiefer und tiefer in den Canyon, bis sie auf beiden Seiten von hohen Felswänden eingeschlossen waren. Die Unendlichkeit schüttelte sich unter mehr und mehr Treffern, und eine blinkende Diode am Instrumentenpult warnte ihn, daß der Schild kurz vor dem Zusammenbruch stand, aber statt zu beschleunigen, bremste BoShek ab. Er legte einen Finger auf den Knopf für den Notstart der Rettungskapsel, und als er um eine scharfe Kurve flog, drückte er ihn tief in die Verschalung. Die Rettungskapsel wurde abgesprengt und raste direkt gegen die Canyonwand, wo ihr Treibstofftank in einem spektakulären Feuerball explodierte. BoShek hielt das Heckholo im Auge, aber keiner der beiden TIE-Jäger tauchte aus den Flammen auf. Entweder waren sie ebenfalls explodiert, oder die Piloten hatten ihre Maschinen hochgezogen und kreisten nun über der Schlucht und suchten das vermeintliche Wrack der Unendlichkeit.
    Lächelnd ließ BoShek den Canyon unter sich zurück, drehte den Bug nach Osten und schaltete den Antrieb ab. Er war noch schnell genug, um Mos Eisley notfalls im ballistischen Flug zu erreichen, und mit deaktiviertem Triebwerk würden ihn die TIE-Jäger nicht orten können.
    »Solo«, sagte er laut, »ich schulde dir einen Drink.«
     
    BoShek wußte auch, wo er ihn finden konnte. Wenn der Millennium Falke auf Tatooine war, trieben sich Solo oder Chewbacca – und manchmal beide – in der Mos Eisley Bar herum und versuchten neue Geschäfte einzufädeln. Nachdem er die Unendlichkeit zum Kloster gebracht und die Mechaniker angewiesen hatte, die Triebwerktransponder umgehend zu ändern, machte sich BoShek sofort auf den Weg zur Bar. Er nahm sich nicht einmal die Zeit, seine Bordmontur gegen bequemere Kleidung einzutauschen. Das Kloster lag im Süden der Stadt, nicht weit vom Zentrum entfernt; er stattete der Königinwitwe, dem uralten Wrack des ersten Kolonistenschiffes, einen kurzen Besuch ab, um einem der dort

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