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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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finden?«
    »Jemand von den Mistryl war davon überzeugt.« Shada zuckte die Schultern. »Es war der erste Name auf der Notfalliste für Tatooine.«
    »Ich bezweifle, daß dies wirklich eine Empfehlung ist«, knurrte Karoly und hielt an. »Mir gefällt das nicht, Shada. Ehrlich nicht.«
    »Brea, nicht Shada«, korrigierte Shada. »Und du bist Senni. Vergiß es nicht, oder unser ganzer Plan könnte scheitern.«
    »Es besteht eine gute Chance, daß er sowieso scheitert«, gab Karoly zurück. »Nur weil ein paar Sturmtruppler, die den Verkehr geregelt haben, auf diese Scharade hereingefallen sind« – sie wies unwillig auf den aufreizend geschnittenen Overall und die mondäne, bienenstockähnliche Perücke, die sie trug – »bedeutet es noch lange nicht, daß jemand, der die Tonnika-Schwestern persönlich kennt, auch darauf hereinfällt. Ich glaube es jedenfalls nicht.«
    »Nun, unsere eigenen Namen und IDs können wir auf keinen Fall benutzen«, erklärte Shada, obwohl sie sich in dieser Maskerade auch nicht besonders wohl fühlte. »In der Stadt wimmelt es jetzt von Sturmtruppen, und wenn sie uns noch nicht zur Fahndung ausgeschrieben haben, werden sie es in Kürze tun. Die Mistryl arbeiten schon lange mit diesem Tarnsystem, und ich habe noch nie gehört, daß es versagt hat. Wenn in der Notfallplanung steht, daß wir als Brea und Senni Tonnika durchgehen können, dann können wir es auch.«
    »Auszusehen wie sie und sich zu benehmen wie sie, sind zwei verschiedene Dinge«, konterte Karoly. »Außerdem halte ich es in unserer Lage nicht für besonders klug, uns als Kriminelle auszugeben.«
    Shada mußte einräumen, daß sie in diesem Punkt recht hatte. Brea und Senni Tonnika waren professionelle Hochstaplerinnen – und zwar gute –, von denen es hieß, daß sie die Reichen und Mächtigen der Galaxis um ein beträchtliches Vermögen erleichtert hatten. Unter normalen Umständen wäre es in der Tat nicht sehr klug gewesen, ihre Identität anzunehmen, um nicht aufzufallen.
    Aber die Umstände hier waren weit von jeder Normalität entfernt. »Wir haben keine andere Wahl«, sagte sie nachdrücklich. »Fremde ziehen normalerweise Aufmerksamkeit auf sich, und ein Ort wie Mos Eisley ist immer voller Informanten. Vor allem jetzt. Wenn wir die Imperialen abschütteln wollen, müssen wir so aussehen, als gehörten wir hierher. Und zwar für jeden.« Sie sah zur Bar hinüber. Karoly hatte recht; das Lokal machte keinen besonders einladenden Eindruck. »Aber wenn du willst, kannst du im Gleiter bleiben und die Tür im Auge behalten. Ich kann allein einen Piloten finden.«
    Karoly seufzte. »Wir müssen uns irgendwann über diese plötzlichen Anwandlungen von Leichtsinn unterhalten. Komm jetzt, wir verschwenden nur unsere Zeit.«
    Shada hatte die Hoffnung gehabt, daß das Innere der Bar – wie das bestimmter anderer Verbrechertreffpunkte – besser aussah als das Äußere. Aber dies erwies sich als Irrtum. Angefangen von dem düsteren, verräucherten Vorraum über den flackernden Droidendetektor bis hin zu dem gebogenen Tresen und den nischenförmigen Wandseparees war die Bar so schäbig wie die übelsten Spelunken auf ihrer Heimatwelt. Karoly hatte recht gehabt: die Nummer Eins auf Tatooine zu sein, hatte nicht viel zu bedeuten.
    »Paß auf die Stufen auf«, warnte Karoly.
    »Danke«, sagte Shada, die fast die Treppe hinuntergefallen wäre, die vom Vorraum zum eigentlichen Lokal führte. Ihre Augen mußten sich nach dem grellen Sonnenlicht erst an das düstere Innere gewöhnen. Wahrscheinlich war die Bar absichtlich so gebaut, um den Gästen eine Chance zu geben, jeden Neuankömmling zu begutachten.
    Aber falls einige der Gäste ihr und Karoly besondere Neugierde entgegenbrachten, so zeigten sie es nicht. Überall saßen oder kauerten Menschen und Nichtmenschen aller Spezies an den Tischen oder in den Nischen oder lehnten am Tresen, tranken ein Dutzend verschiedener Getränke und schwatzten in einem Dutzend verschiedener Sprachen, ohne die Neuankömmlinge zu beachten. Offenbar waren die Tonnika-Schwestern für das Publikum, das hier verkehrte, ein vertrauter Anblick.
    Oder jeder kümmerte sich grundsätzlich nur um seine eigenen Angelegenheiten. So oder so, es war ganz in Shadas Sinne.
    »Was jetzt?« fragte Karoly.
    »Gehen wir an die Bar«, sagte Shada und nickte in Richtung des Tresens. »Wir können den Raum von dort besser überblicken als von einem Tisch oder einer Nische aus. Wir bestellen einen Drink und sehen nach,

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