Sturm über Tatooine
Schiff hören, ein Trommeln, das mit jeder Minute, die verstrich, immer lauter wurde. Sie hatten vorgehabt, den Angriffskreuzer vor den neugierigen imperialen Augen zu verstecken; es wäre ein ziemlich teurer Sieg, wenn sie alle in ihm begraben wurden.
Cai bewegten offenbar ähnliche Gedanken. »Ich habe unten alle Bolzen gelöst«, erklärte sie, als sie unter dem Hammerstab hervorkam und Karoly ihren Hydroschraubenschlüssel gab. »Jetzt sehe ich mir mal den Sturm an. Hoffentlich werden wir nicht zu tief begraben.«
»Gute Idee«, stimmte Shada zu und konzentrierte sich wieder auf ihre Bolzen. Sie löste den letzten, wartete, bis Karoly mit ihrer Arbeit fertig war, und gemeinsam wuchteten sie die schwere Wartungsklappe hoch.
Das Innenleben des Hammerstabs war bei weitem nicht so kompliziert, wie die Anzahl der Rohrstutzen und Kabelanschlüsse an der Oberfläche vermuten ließ. Die meisten Strom- und Kontrollkabel schienen zu einer Reihe von prismatischen Multihelix-Kristallen und einer Gruppe von ungekennzeichneten, aber identischen schwarzen Kästen zu führen; die Rohre schienen zum Kühlsystem zu gehören. »Vielleicht ist es eine Art neuer Reaktor«, spekulierte Shada. »Es handelt sich um eine Modulkonstruktion – seht ihr, wie sich das Anschlußmuster alle fünf Meter wiederholt? Wir sollten in der Lage sein, ihn an diesen Stellen auseinanderzunehmen.«
»Vielleicht«, meinte Karoly und klopfte nachdenklich mit der Spitze ihres Schraubenschlüssels gegen einen der schwarzen Kästen. »D-4, versuche dich irgendwo anzuschließen. Am besten beginnen wir mit einer technischen Analyse – wir müssen alles über dieses Ding herausfinden, was möglich ist.«
»He!« rief Cai vom Cockpit. »Shada, Karoly – ihr solltet euch das besser ansehen.«
Sie hatte sich über das Hauptdisplay gebeugt und hantierte an der Feinabstimmung, als die beiden anderen an ihre Seite traten. »Was ist los?« fragte Shada.
»Ich bin mir nicht sicher«, gestand Cai. »Der Sandsturm läßt sich mit den Instrumenten nur schwer durchdringen, aber dort oben scheint ein Kampf zu toben. Ein imperialer Sternzerstörer gegen einen Großraumfrachter.«
Shada beugte sich mit klopfendem Herzen über das Display. Wenn Sileen unerwartet früh mit einem Transporter eingetroffen war… »Kannst du das Bild nicht klarer stellen?« fragte sie.
»Ich habe schon alles versucht«, entgegnete Cai. »Es liegt am Sandsturm – Moment, da ist eine Lücke. Es ist eine corellianische Korvette.«
Shada stieß einen stillen Seufzer aus. Also war es kein Mistryl-Schiff. »Ich möchte zu gern wissen, was da oben vorgeht.«
»Keine Ahnung«, sagte Cai bedächtig. »Einen Moment. Zwei weitere Sternzerstörer verlassen den Hyperraum.«
»Das ist eine Menge Feuerkraft für einen Planeten wie Tatooine«, stellte Karoly fest. »Sie haben den Hammerstab nur von einem Sternzerstörer bewachen lassen.«
»Vorausgesetzt, die beiden anderen gehörten nicht auch zur Wachflotte«, spekulierte Shada. »Durchaus möglich, daß sie abgezogen wurden, um diesen Corellianer zu jagen.«
»So oder so, er muß für sie verdammt wichtig sein«, sagte Cai. »Offenbar sind wir in eine große Sache hineingestolpert.«
Shada sah wieder zum Hammerstab und dem emsig arbeitenden Droiden hinüber. Cai hatte recht… und plötzlich hatte sie das Gefühl, daß ihr die Zeit davonlief. »Cai, glaubst du, wir könnten eins dieser Module vom Hammerstab abmontieren?«
»Wir könnten es versuchen. Zu dritt, mit D-4s Hilfe, werden wir wahrscheinlich ein paar Tage brauchen. Warum?«
»Ich glaube nicht, daß wir genug Zeit haben, um darauf zu warten, daß Sileen mit einem Schiff eintrifft«, erklärte Shada. »Wenn wir das Modul abmontiert haben und sie immer noch nicht da ist, sollten wir besser das Teil nehmen und von hier verschwinden.«
»Du wirst nie eins von diesen Modulen in die Mirage bekommen«, wandte Karoly ein. »Sie sind viel zu groß.«
»Ich weiß«, sagte Shada. »Deshalb werden du und ich auch nach Mos Eisley gehen und einen Frachter organisieren. Kommt, machen wir uns an die Arbeit.«
»Dort drüben«, sagte Shada. Sie deutete auf ein heruntergekommenes Gebäude auf der anderen Seite der sandigen Mos Eisley Straße und sah zur Sicherheit in ihrem Datenblock nach. »Das ist die Bar.«
»Sieht nicht sehr einladend aus«, meinte Karoly und steuerte den uralten Gleiter der Mirage an den Bordstein. »Glaubst du wirklich, daß wir dort einen guten Piloten
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