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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Technologie an Alima verraten.
    Nadon konnte noch immer das Urteil der Ältesten hören, mit dem sie seinen Verrat der ithorianischen landwirtschaftlichen Zeremonien bestraft hatten. »Wir verbannen dich von Ithor und aus unseren Mutterdschungeln. Geh und denke in der Einsamkeit über deine Untaten nach.«
    Heimat. Nadon beneidete Muftak und war gleichzeitig dankbar dafür, daß wenigstens der haarige Talz in seine Heimat zurückkehren konnte.
    Ein Komanruf auf seinem persönlichen Kanal riß Nadon aus seinen Erinnerungen.
    »Nadon«, erklang Muftaks Stimme. »Ich habe gerade deinen Namen an diesen Lieutenant Alima verkauft. Du solltest besser nach Hause kommen, um ihn zu empfangen. Sei vorsichtig, alter Freund.«
    »Danke«, sagte Nadon.
     
    Als Nadon in Mos Eisley eintraf, lag sein Haus in Dunkelheit. Nach dem Untergang der Doppelsonne waren viele Stadtbewohner auf die Straßen geströmt und genossen den kühlen Abend. Draußen im Dünenmeer fegten Winde über den Sand und wirbelten Staubwolken auf. Statische Entladungen in den Staubwolken erfüllten die Nacht mit dem Grollen fernen, trockenen Donners.
    Nadon schloß die Tür auf und betrachtete prüfend den Türknauf, um festzustellen, ob jemand vor ihm hiergewesen und sich mit Gewalt Zutritt verschafft hatte. Die Luft in seinem Haus roch nach Wasser, und in dem schilfbewachsenen kleinen Teich in seinem Wohnzimmer zwitscherten die Dreekafische. Überall an den Reinsteinwänden der Kuppel rankten sich Kletterpflanzen den Oberlichtern entgegen. Kleine Bäume rauschten im Luftzug der Ventilatoren.
    Nadon folgte einem gepflasterten Weg in eine seiner vielen Nebenkuppeln zu einem kleinen Hain Baforrbäume, die im Sternenlicht unter den schwarzen Kronen hellblau glänzten. Nadon kniete vor ihnen nieder und legte seine langen, ledrigen grauen Finger um den Stamm eines Baumes. Die Borke war glatter als Glas.
    »Meine Freunde«, flüsterte Nadon. »Unser Feind Captain Alima kommt. Ich muß gestehen, daß ich den Wunsch verspüre, ihn zu töten.«
    Die Borke summte unter seiner Berührung, und ein reines und heiliges Gefühl erfüllte ihn, als würde Licht durch jede seiner Poren dringen. Der besänftigende geistige Einfluß der intelligenten Bäume überwältigte ihn fast, aber die Bäume waren von seinem Geständnis enttäuscht. Über ihm rauschten die schwarzen Blätter und zischten die Worte: »Neiiin. Wir verbieten es.«
    »Er hat die Bafforr der Cathor-Hügel abgeschlachtet«, rief Nadon. »Er ist ein Mörder. Und er hat eure Brüder getötet, um sein Ansehen bei den Bösen zu mehren. Seine Absichten waren unrein.«
    »Du bist ein Priester von Ithor«, wisperte der Hain. »Du hast geschworen, das Gesetz des Lebens zu ehren. Du kannst ihn nicht töten.«
    »Aber er hat eure Verwandten ermordet«, erinnerte Nadon. Er wußte nicht, ob die Bafforr ihn verstanden. Jeder Baum hatte nur eine begrenzte Intelligenz, aber sie waren durch ihr verzweigtes Wurzelwerk miteinander verbunden und bildeten so einen Kollektivgeist. Ein großer Wald war weiser als jedes andere Wesen, aber diese wenigen Bäume waren kein großer Wald. Allerdings war Nadon nicht gekommen, um ihren Rat einzuholen, sondern nur, um von ihnen die Erlaubnis zu erhalten, Alima zu töten.
    »Unsere Verwandten wären früher oder später ohnehin gestorben«, erklärten die Bafforr. »Alima hat ihr Ende nur beschleunigt.«
    »Ich will auch nur Alimas Ende beschleunigen«, sagte Nadon.
    »Du bist nicht wie Alima.« Die Bäume verstärkten den geistigen Kontakt, und Nadon keuchte, als ihn Flüsse aus Licht durchströmten. Der tiefe Frieden, der ihn jetzt erfüllte, war als Belohnung gedacht und auch als Warnung. Während er in dem Licht badete, fürchtete er sich vor dem Moment, in dem er den heiligen Hain verlassen und in die irdische Welt zurückkehren mußte. »Wenn du das Gesetz des Lebens brichst«, rauschten die Bafforr, »werden wir deine Berührung nicht mehr ertragen können.«
    »Ich würde ihn nicht selbst töten«, sagte Momaw Nadon flehend. »Ich würde dem Vesuvague-Baum befehlen, ihn zu erwürgen, oder ihn von der Alleth verschlingen oder der Arool vergiften lassen.«
    »Das sind alles niedrigere Lebensformen als wir«, sagten die Bafforr, »und sie befolgen deine Befehle wie gemeine Waffen. Aber noch einmal, wir warnen dich, du kannst nicht das Gesetz des Lebens brechen.«
    Die Bafforr beendeten abrupt den geistigen Kontakt, und Nadon schluchzte gepreßt auf, als er so plötzlich aus dem

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