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Sturm ueber Thedra

Sturm ueber Thedra

Titel: Sturm ueber Thedra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stuhr
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suchte ihre Gefährten und weckte sie.
    Keldan richtete sich langsam auf und sah Teri unsicher an. "Meinst du wirklich, wir sollten ..."
    Schnell beugte sich Lkeide zu ihm hinüber und verschloß ihm mit einem Kuß den Mund.
    "Vielleicht gibt es doch einen anderen Weg. Das hier ist mir zu ...", begann er sofort wieder, als Lkeide von ihm abließ, wurde aber diesmal von Teri unterbrochen. "Kein anderer Weg!", sagte sie mit Bestimmtheit. "Steht jetzt auf und kommt!"
    Da gab Keldan es auf, sich den Frauen widersetzen zu wollen, erhob sich, ordnete seufzend seine Kleidung und legte den Gürtel mit Schwert und Köcher an. Dann nahm er seinen Bogen zur Hand. "Ich bin bereit", gab er dann mit beklommener Stimme zur Kenntnis und räusperte sich heftig. Schweigend und leise machten die drei sich auf den Weg zum Lager.

KAPITEL 9 - DIE SCHLAFENDE ARMEE

    Kluge Herren behandeln ihre Sklaven gut. - Wer etwas zu verlieren hat, begehrt nicht auf.

    Beißender Geruch verkohlenden Holzes lag über der Waldlichtung, auf der die Köhler einige große, dick mit Erde bedeckte Holzhaufen angezündet hatten, um so die begehrte Holzkohle zu gewinnen. Ein einzelner Mann ging langsam zwischen den Meilern hin und her und stocherte mit einer langen Stange bald in diesem, bald in jenem Erdhaufen herum, um die Luftzufuhr zu regulieren. Es schien ein Sklave zu sein, jedenfalls ließ der einfache Kittel den er trug, darauf schließen.
    Teri, Lkeide und Keldan hatten sich bis dicht an den Rand der Lichtung geschlichen und beobachteten das Lager genau. Die drei brauchten nichts zu bereden. Alles war in den letzten Tagen immer wieder durchgesprochen worden. Als sie sicher war, dass alle anderen Sklaven schliefen, verschwand Lkeide wie ein Schatten von der Seite ihrer Gefährten und huschte, ohne ein Geräusch zu verursachen, über die Lichtung zu dem Karren, unter dem der Aufseher leise schnarchend lag.
    Teri merkte, wie Keldan neben ihr nervös wurde. Es behagte ihm nicht, dass seine Freundin sich in Gefahr begab. Er hatte einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens gelegt, aber das Zittern der Spitze verriet Teri, dass er im Ernstfall alles andere als sein Ziel treffen würde.
    Teri spürte, wie ihr Herz stärker zu schlagen begann, und eine wohlbekannte Wärme strömte durch ihre Glieder. Sie war jetzt bereit, schnell zu werden. Wenn ihr, Lkeide oder Keldan irgendeine Gefahr drohen sollte, konnte sich die Kraft in ihr sofort in einer Folge von genau koordinierten Aktionen entladen, mit denen sie den Angreifer außer Gefecht setzen würde.
    Plötzlich tauchte Lkeide wieder neben Keldan aus dem Dunkel auf, und Teri entspannte sich ein wenig. Stumm zeigte Lkeide die Waffen vor, die sie bei dem schlafender Aufseher vorgefunden hatte, aber außer einem kurzen Dolch und einem schweren, metallbesetzten Schlaghandschuh aus Leder hatte sie nichts erbeuten können. - Hätte Teri nicht an sich selbst festgestellt, wie schnell man in Gefangenschaft den Mut verliert, hätte sie nicht begreifen können, wie ein einzelner Mann mit so kümmerlichen Waffen mehrere Gefangene zur Arbeit antreiben und dabei sogar noch schlafen konnte.
    Lkeide brachte ihre Lippen dicht an Teris Ohr. "Es ist nur einer", flüsterte sie. "Er ist, glaub' ich, ziemlich stark! Ich hab' ein langes Seil gefunden und neben ihm bereitgelegt."
    Teri nickte und gab Keldan ein Zeichen. Gemeinsam huschten die drei hinüber zum Schlafplatz des Aufsehers, darauf bedacht, von dem Sklaven, der Wache bei den Meilern hielt, nicht bemerkt zu werden. Keldan stand mit dem Bogen in der Hand da und zielte auf den Schlafenden, während Lkeide sich hinter dem Karren mit Dolch und Schlaghandschuh bei seinem Kopf postierte. Teri nahm geräuschlos das Seil auf, das aufgerollt neben dem Mann lag und knüpfte schnell eine Schlinge in das Ende. Dann hob sie ohne viel Federlesens die Füße des Schlafenden an, warf die Schlinge darüber und zog sie mit aller Kraft zu.
    Der Mann war sofort hellwach. Blitzschnell kam er hoch und tastete nach seinen Waffen, aber da war nichts mehr, was er hätte finden können. Mit aller Kraft bäumte er sich auf. Das Seil glitt ein Stück weit durch Teris Finger und schnitt tief in das Fleisch. Es war ein stummes und verbissenes Ringen.
    "Gib auf!" keuchte Teri und riß an dem Seil, um den Mann am Aufspringen zu hindern. Der dachte aber gar nicht daran aufzugeben, sondern beugte sich schnell und geschickt vor, um mit seinen Händen die Schlinge zu lösen, die ihn so sehr behinderte.
    Teri

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