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Sturm ueber Thedra

Sturm ueber Thedra

Titel: Sturm ueber Thedra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stuhr
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verhelfen."
    Llauk war wie betäubt. Thedra war uneinnehmbar! Was wollte dieser größenwahnsinnige Dramile von ihm? - Thedra? - Die am besten bewachte Hafenstadt des ganzen Kontinents? - Ausgerechnet von ihm, dem Stoffmacher aus der Provinz Idur, der selbst noch nicht einmal ein Wohnrecht in der Stadt hatte? Llauk sah sich schon wieder auf dem Richtblock.
    "Hört, Stoffmacher, Ihr seid mit guter Ware nach Sordos gekommen. Euer Tuch gefällt meinen Kaufleuten."
    "Aber ..." Llauk dachte an den bitteren Moment, in dem der Bootsmann die Vertäuung gekappt hatte.
    "Schweig, du Narr!", fuhr der Fremde ihn an. "Ich habe in der Zeit, da Ihr nicht abkömmlich wart, Eure Interessen wahrgenommen. Ich hoffe, dass Euch das recht war."
    "Na- Natürlich, Herr." Wo sollte das bloß hinführen? Wovon sprach dieser Mann?
    "Ich will mich nicht loben, Herr“ Der Fremde sah Llauk scharf an, "...aber ich glaube, dass ich einen sehr guten Preis für Eure Stoffe erzielt habe. - Lieber Stoffmacher, es liegen in meinem Haus zwölftausend Bronzestücke für Euch bereit."
    "Zwölftausend ...", entfuhr es Llauk. Da war sie wieder, die Summe, von der der Fremde vorhin schon gesprochen hatte. - Konnte es denn wirklich sein, dass ...
    "Allerdings", fuhr der Dramile fort, "...werde ich Euch das Geld über einig Jahre verteilt zukommen lassen. - Aber wie dem auch sei, Ihr werdet als reicher Mann nach Thedra zurückkehren."
    Llauk hatte verstanden. Sein Herz jubilierte. Dieser Edelmann meinte es wirklich ernst. Llauk würde reich sein. Endlich reich! "Welche Dienste erwartet Ihr dafür, Herr?"
    "Zunächst werde ich Euch eintausend Bronzestücke aushändigen. Nehmt Euch eine Wohnung im Händlerfelsen und empfangt dort meinen Kurier. Er wird Euch weitere Weisungen geben. Zunächst aber kuriert Ihr Eure Wunden aus. Ich habe Euch ein Haus am Stadtrand von Sordos herrichten lassen. Auch für eine kleine Dienerschaft ist gesorgt. Es wird Euch dort gefallen. Ihr werdet neu eingekleidet und nach Eurer Genesung erhaltet Ihr das Geld und fahrt als erfolgreicher Kaufmann nach Thedra."
    "Ja, Herr. Natürlich, Herr!" Llauk sprudelte förmlich über vor Glück. Jetzt würden seine kühnsten Träume doch noch in Erfüllung gehen. Er hatte es doch gewußt! - Er würde sein Glück machen auf dieser Fahrt. Am Morgen noch ein Todgeweihter, war er nun als dramilischer Spion angeworben und Besitzer eines unglaublichen Vermögens. - Wie schön die Welt doch war!

    Fast zwanzig Tage brachte Llauk in dem kleinen Haus am Stadtrand zu, das man ihm zugewiesen hatte. Sein Gastgeber hatte Wort gehalten. War es auch nicht gerade ein fürstlicher Palast, so hatte das Haus Llauk doch ausgezeichnet gefallen. Endlich hatte er so leben können, wie er es sich schon als Kind gewünscht hatte. Frei von allen Widrigkeiten des Alltags und nur dem Genuß verpflichtet.
    Selten nur war der fremde Edelmann, der sich als Adiv eb Aser vorgestellt hatte, in das Haus gekommen und hatte Llauk Weisungen für sein Verhalten in Thedra gegeben. Viel war es nicht, was Adiv eb Aser forderte: Llauk sollte dort einfach so leben, wie es einem Kaufmann zustand.
    Essen, trinken und schlafen, das war im Wesentlichen Llauks Leben, in diesem schönen, großen Haus in der dramilischen Hauptstadt. - Und dann war da noch etwas gewesen, oder besser, noch Jemand ! - Sajai is Laza, eine der Dienerinnen.
    Sajai hatte es Llauk besonders angetan. Schon am ersten Abend hatte er sie trotz seiner Brandwunden und seines schmerzenden Rückens zu sich geholt. - Und Sajai hatte ihn reichlich für alles erlittene Leid entschädigt. Willig war sie all seinen Wünschen entgegengekommen, und als ihm nichts mehr einfiel, hatte sie sein Begehren aus eigenem Antrieb wieder angestachelt. Llauk hatte den Himmel auf Erden erlebt.
    Sajai war die erste Frau in seinem Leben. Die Mädchen seiner Heimat hatten nicht viel von dem kleinen Stoffmacher mit den großen Plänen gehalten, und in Thedra war er zu geizig gewesen, sich in einer der Schenken ein Abenteuer zu suchen. Llauk vergötterteSajai. Er konnte nicht mehr ohne sie sein. - Brauchte sie beim Einschlafen und beim Erwachen. - Tat alles, um sie zu erfreuen - wenn sie nur bei ihm blieb. Immer mußte sie in seiner Nähe sein, weil es ihn immer wieder nach ihr verlangte.
    Auf diese Art hatte er es der Armen wirklich schwer gemacht, ihre Berichte über ihn pünktlich abzuliefern.
    Nun war der Augenblick des Abschieds gekommen. Traurig stand Llauk in seinen schönen, neuen

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