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Sturm und Drang

Sturm und Drang

Titel: Sturm und Drang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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überlegt, ihr eine Lügengeschichte vorzu-spinnen, aber dazu fehlt mir im Moment die Energie.
    »Ich muss Karten spielen.«
    »Einverstanden«, erklärt Dandelion.
    Natürlich muss Makri sich wieder einmischen.
    »Du bist verrückt, Dandelion.«
    »Makri, halt die Klappe. Wie viel kannst du mir leihen, Dandelion?«
    Sie denkt eine Minute nach.
    »Fünfzig Gurans.«
    »Großartig. Ich weiß das sehr zu schätzen.«
    »Das Geld kannst du abschreiben«, unkt Makri.
    »Aber Thraxas spielt ausgezeichnet Karten«, widerspricht Dandelion. »Er gewinnt doch immer, oder nicht? «
    »Doch, ich gewinne immer. Und ich weiß diesen Kredit wirklich sehr zu würdigen. Du kannst damit rechnen, dass du reichlich Zinsen dafür zurückbekommst, Dandelion. Schade nur, dass nicht mehr Menschen in dieser Taverne dein Vertrauen in mich teilen.«
    Ich frage Makri, ob Lisutaris bereits auf dem Weg der Besserung ist.
    »Leider nicht. Es hat sie wirklich bös erwischt.«
    Cimdy und Bertax dagegen geht es bereits besser, aber sie können Makris Zimmer noch nicht verlassen. Das gefällt ihr ganz und gar nicht. Außerdem befürchtet sie, dass sie sich möglicherweise selbst anstecken könnte. Chiruixa kommt immer noch regelmäßig vorbei und sieht nach ihren Patienten, immerhin etwas. Laut der Heilerin verbreitet sich das Fieber rasend schnell, und es sieht fast so aus, als würde die Stadt von einer ausgewachsenen Epidemie heimgesucht. Das sind keine guten Nachrichten, solange die Orks draußen vor den Wällen herumlungern. Wir haben auch so schon zu wenig Männer unter Waffen.
    »Ich habe gehört, wie die Leute auf dem Markt munkelten, dass die Orks versuchen könnten, die Seebastionen einzureißen«, meint Makri.
    »Was? Wer hat das gesagt?«
    »Ein paar Kaufleute an den Ständen. Sie haben gehört, dass die Orks über eine neue Waffe verfügen und sich damit den Weg in den Hafen freikämpfen würden.«
    Vermutlich war es unausweichlich, dass irgendwann solche Gerüchte entstehen. Da die Zivilgarde, die Zaubererinnung und das Büro des Präfekten nach dem Ozeanischen Orkan suchen, musste einfach etwas durchsickern.
    Makri bemerkt, wie nachdenklich ich bin.
    »Glaubst du, dass du das Artefakt finden kannst?«
    »Ich weiß es nicht. Wer auch immer noch danach sucht, ist mir stets einen Schritt voraus und scheut selbst vor Mord nicht zurück.«
    Makri überlegt laut, warum die Person, die noch nach dem Ozeanischen Orkan sucht, Kapitän Ahabex und Borinbax umgebracht hat. Ich muss zugeben, dass ich es nicht weiß.
    »Vielleicht, um ihre Identität zu schützen. Es ist merkwürdig, dass niemand zu wissen scheint, wer genau in diese Angelegenheit verwickelt ist. Die Zauberer und die Garde suchen danach. Man sollte erwarten, dass sie mittlerweile irgendwas herausgefunden haben.«
    Ich erzähle Makri von der merkwürdigen Wunde in Borinbax’ Brust. Sie sah nicht so aus, als stammte sie von einem Schwert oder einem Dolch.
    »Sie sah eher so aus wie deine Brust.«
    »Wie bitte?« Makri sieht an sich herunter.
    »Ich meine, wie deine Brust aussah, nachdem wir diesen Armbrustbolzen herausgezogen haben.«
    Das interessiert Makri.
    »Ein Armbrustbolzen?«
    Eine Mörderin namens Sarin die Gnadenlose hat Makri einmal mit einem Schuss aus ihrer Armbrust fast umgebracht. Seitdem sinnt Makri auf Rache.
    »Möglicherweise könnte Sarin in die Sache verwickelt sein. Sie ist gerissen, und sie mag ihre Armbrust. Sie könnte den Bolzen hinterher aus Borinbax’ Brust gezogen haben, um sich nicht zu verraten. Und sie würde nicht davor zurückschrecken, alle umzubringen, die ihr in die Quere kommen.«
    »Wenn die ihre Nase hier noch einmal zeigt, bringe ich sie um. « Makris Laune bessert sich bei dieser Vorstellung schlagartig.
    Ich leere meinen Krug und überlege, ob ich noch einen trinken sollte. Ich muss mich stärken, vor allem, weil ich auf dem Boden schlafen muss. Mein Rücken tut immer noch weh. In dem Moment schießt mir durch den Kopf, dass Tanroses Raum im Erdgeschoss ja frei ist, wenn sie zu Ghurd gezogen ist.
    »Aber klar doch! « Ich schlage mir mit der Hand an die Stirn. »Warum habe ich nicht vorher schon daran gedacht? Ich kann doch in Tanroses Zimmer nächtigen, bis diese ganzen Kranken endlich meine Gemächer geräumt haben.«
    »Das kannst du leider nicht«, erklärt Dandelion.
    »Warum denn nicht? Tanrose hätte sicher nichts dagegen.«
    »Das Zimmer ist nicht frei.«
    »Ich dachte, Tanrose würde …«
    Ich unterbreche mich, weil ich den Satz

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