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Sturm und Drang

Sturm und Drang

Titel: Sturm und Drang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Gurans abnehme, wäre das eine sehr saubere und befriedigende Lösung für all meine Probleme.«
    Nach diesen Worten sinkt Georgius langsam auf die Knie und fällt anschließend mit dem Gesicht nach vorn in den Schlamm. Makri hat sich lautlos um die Ecke geschlichen und ihn mit einem kleinen Totschläger aus Leder ausgeschaltet. Ich sehe sie entsetzt an.
    »Und wer spielt für mich weiter?«
    »Willst du mir nicht erst mal danken, weil ich dich gerettet habe?«, erkundigt sie sich.
    »Danke, dass du mich gerettet hast. Wer spielt für mich weiter? «
    »Ich habe gesehen, wie Georgius dir gefolgt ist, deshalb habe ich mich selbst an seine Fersen geheftet.«
    »Ja, das war eine brillante Idee. WER SPIELT FÜR MICH WEITER?«
    »Dandelion!«
    »WAAAAS?«
    »Warum schreist du denn so?«
    »Dandelion spielt für mich weiter? Natürlich schreie ich da!«
    Ich steige, so schnell ich kann, auf das Pferd. Die Vorstellung, dass diese barfüßige Schwachsinnige für mich am Spieltisch sitzt, verleiht mir ungeahnte Kräfte.
    »Sie macht ihre Sache bestimmt gut«, erklärt Makri. »Ich habe ihr gesagt, sie solle nichts Überstürztes tun.«
    »Bist du wahnsinnig, ihr das Spiel zu überlassen? Willst du Harm unbedingt heiraten?«
    »Du hast auch nicht gerade gut gespielt«, erwidert Makri unbeeindruckt. »Und außerdem, solltest du nicht lieber zur Rächenden Axt reiten, statt hier herumzustehen und zu lamentieren?«
    Ich gebe dem Pferd die Sporen und galoppiere los. Es ist riskant, mitten in der Nacht durch die Stadt zu reiten, denn es ist verboten. Aber zurzeit sind in Zwölf Seen so viele Menschen von diesem Gesetz ausgenommen, da ständig Soldaten, Zauberer und Zivilgardisten zur Sicherung der Hafenanlagen eilen, dass niemand darauf achtet. Makri folgt mir mit gehörigem Abstand. Sie ist keine so erfahrene Reiterin.
    Ich bringe das Pferd in den Stall und laufe in die Taverne. Falls Dandelion mein Geld verspielt hat, ist alles vorbei. Sobald ein Spieler kein Geld mehr vor sich hat, muss er den Tisch verlassen und darf nicht zurückkehren. Ich klammere mich an die schwache Hoffnung, dass Makri nur einen schlechten Scherz gemacht hat, als sie sagte, Dandelion würde für mich weiterspielen. Aber mich verlässt mein letzter Mut, als ich in den Schankraum stürme und sehe, dass es ihr Ernst war. Dandelion sitzt auf meinem Platz und hat einen verdächtig kleinen Haufen von Gurans vor sich liegen. Mein Blick zuckt über die Zuschauer, bis er an Lisutaris hängen bleibt.
    »Ihr habt das zugelassen? Seid Ihr verrückt?«
    Die Herrin des Himmels zuckt mit den Schultern. »Hauptmann Rallig hat angeboten, deinen Platz zu übernehmen, aber Harm hat es abgelehnt.«
    Ich wirbele zu dem Hexer herum.
    »Seit wann kann ein Ork hier einfach hereinmarschieren und die Leute herumkommandieren?«
    »Es gibt Grenzen, wie oft ein Spieler ersetzt werden kann«, erwidert Harm gelassen. »In diesem Punkt waren wir uns alle einig. «
    Ich werfe den Spielern am Tisch finstere Blicke zu.
    »Es ist schon gut, Thraxas.« Dandelion klingt fröhlich. »Ich habe so langsam den Dreh heraus.«
    »Wie viel Geld hast du noch?«
    »Oh, noch fast fünfzig Gurans.«
    Ich zerre die schwachsinnige Kellnerin von meinem Stuhl und nehme meinen Platz wieder ein. Meine Laune ist auf dem Tiefpunkt, und ich mustere meine Mitspieler wütend.
    »Sehr amüsant. Dandelion ersetzt mich, damit ihr einem Mann sein hart verdientes Geld wegnehmen könnt. Aber ich habe eine Überraschung für euch.«
    Ich knalle die Holzkiste auf den Tisch.
    »Das war nicht mein letztes Geld!«
    Unter normalen Umständen ist es keineswegs unüblich, dass ein Spieler das Recht hat, mehr Geld auf den Tisch zu legen. Da Harm und ich uns darauf geeinigt hatten, mit tausend Gurans Einsatz zu spielen, erwarte ich zumindest seinen Widerspruch. Als ich ihn anstarre, hebt er nur kühl eine Braue, als würde ihn das alles nicht kümmern.
    »Ich bin Euch bereits weit voraus, Detektiv. Ich habe nichts dagegen, dass Ihr auch das Geld verliert, das Ihr noch zusammengekratzt habt. «
    »Zusammengekratzt, hm? Was sagst du denn dazu, du trauriger Halb-Ork?«
    Ich öffne die Kiste und kippe sie mit einer großen Geste um, in der Erwartung, einen Sturzbach aus Gurans auf den Tisch fallen zu sehen. Stattdessen plumpsen mit leisem Klimpern vierzehn Gurans heraus. Ich starre sie an und schüttele die Kiste, aber es klappert nichts mehr. Offenbar ist der Schatz des Kapitäns bei jeder Erzählung enorm gewachsen. Die Spieler am

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