Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmauge

Sturmauge

Titel: Sturmauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
Vom Netzwerk:
Kastan Styrax’ Ehren errichtet hatten, mehr steckte.
    Bei Karkarns Horn, was bin ich froh, Menin zu sein , dachte er voller Inbrunst. Er wandte sich dem Tierhüter zu, der die Wyvern nur mühsam unter Kontrolle hielt. »Es wird Zeit für dich. Sag Lord Styrax, dass er eine gute halbe Stunde hat, bevor wir ihn brauchen.«
    Der Mann salutierte und riss an den Zügeln, um die Wyvern weit genug herunterzuziehen, damit er in den Sattel klettern konnte. Nach einigen eifrigen Sprüngen breitete die Kreatur die Flügel aus und hob ab. Der Tierhüter machte eine obszöne Geste zu den Farlan hinüber und begab sich dann an die Arbeit.
    »Bogenschützen bereit!«

     
    »Zweite Gruppe: Angriff!«, rief Lordprotektor Torl seinem Hornbläser zu und riss sein Pferd herum, um vom Feind wegzureiten. Aus dem Augenwinkel sah er Graf Macove die zweite Welle Ritter der Bruderschaft gegen den Feind führen, aber erst, nachdem er hundert Schritt hinter sich gebracht hatte, konnte er sich umsehen und ihren Erfolg beurteilen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Männer bereits vom Bogen zur Lanze gewechselt. Da die Bruderschaft und die Blutgeschworenen gleichermaßen dunkle Uniformen trugen, war auf diese Entfernung hin schwer zu sagen, wie die Schlacht verlief, aber er konnte das brutale Aufeinanderklirren von Waffen hören.
    »Hornbläser, der Nachschub soll vorrücken«, befahl er.
    Der Mann spielte einige schnelle Töne, die nach wenigen Augenblicken an anderer Stelle wiederholt wurden. Die Division war keine hundert Schritt von den Kämpfenden entfernt in drei Reihen aufgestellt worden und hielt die Bögen bereit. Torl suchte nach der kleinen Gestalt Lordprotektor Sarocs, aber er konnte seinen Freund in der Menge nicht erspähen. Der einzige Mann, der die Uniform der Bruderschaft nicht trug, war Kaplan Wain, der in den Steigbügeln stand und seine Mondglefe wie ein Berserker schwang.
    Unter Torls Kommando nahm seine Division erneut Aufstellung zum Feind und ritt auf die rechte Seite des Nachschubs, ließ aber eine deutliche Lücke zu ihm. Sie waren den Blutgeschworenen und Minotauren durch ihre Schnelligkeit überlegen. Sobald sie aufeinandertrafen, gab es allerdings keinen Fluchtweg mehr  … und die Farlan würden wahrscheinlich vernichtet werden.
    Weit auf Torls linker Seite versuchte eine Division leichter Reiterei die Minotauren abzulenken und die Schlachtenreihe der Menin zu öffnen, aber ihre Pfeile richteten offenbar wenig aus. Die Bestien hatten bereits vor den ersten Verlusten einen unglaublichen Lärm gemacht. Jetzt zogen die Farlan sie unter Torls
Blick weiter nach links, weil sie sahen, dass sich ihre Menin-Gegenstücke hinter den Minotauren vorbeischlichen, um sie in die Zange zu nehmen. Die leichte Menin-Reiterei hielt sich zurück, vermied jeden Sturmangriff, den sie ohnehin nicht gewinnen würde. Sie bewegte sich eigentlich nur von einer Seite ihrer Schlachtenreihe zur anderen und suchte nach einer Lücke. Aber Torl wusste, dass er sie nicht herumkommen lassen durfte.
    »Holt Macove zurück«, rief er, denn er schätzte, dass der Vorteil der Vorwärtsbewegung mittlerweile aufgebraucht war. Als der Hornbläser den Befehl erschallen ließ, lösten sich einige der Soldaten, noch bevor der Befehl wiederholt wurde. »Kommt schon«, sagte er und umklammerte seine Zügel. »Ihr hasst das hier, also reitet endlich einen Sturmangriff!«
    »Die Mistkerle gehorchen nicht, Herr«, sagte Bruder-Kaplan Sheln neben ihm. Er trug einen offenen Helm, bei dem nur ein blattförmiger Nasenschutz das Gesicht vor Schaden bewahrte. Zum ersten Mal, seit Torl denken konnte, zeigte sich auf Shelns Wangen etwas Farbe. Offensichtlich hatte es bei ihm andere Auswirkungen, einem Ritter die Lanzenspitze in die Kehle zu rammen.
    »Das werden sie auch nicht«, sagte Torl voraus. »Wie es aussieht, sind alle Geschichten über die Blutgeschworenen wahr. Hornbläser, signalisiert dem Nachschub, vorzurücken und auf die Minotauren zu feuern. Mal sehen, wie viel sie einstecken können.«
    »Pfeile!«, rief ein Mann und wies nach vorn, an eine Stelle, wo dunkle Streifen in Macoves Einheit einschlugen, die sich im Rückzug befand. Sie stammten von einer Gruppe von Armbrustschützen, die auf dem Schlachtfeld auftauchten. Es waren nicht viele, aber die Armbrüste stellten schlagkräftige Waffen dar, so dass schon wenige Salven ausreichen würden, um die Division in Unordnung zu stürzen und damit verletzlich zu machen.

    »Division im Laufschritt Marsch!«,

Weitere Kostenlose Bücher