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Sturmauge

Sturmauge

Titel: Sturmauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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einmal dann hüten könntest, wenn du deinen Beruf ein ganzes Leben lang ausgeübt hättest«, antwortete Styrax. »Und jetzt lauf endlich los, du verdammter Narr!«
    Der Mann zögerte nicht länger, sondern rannte auf das Tor nach Ismess zu. Styrax überprüfte seinen Sattel und fand Elemente und Zerstörung, die beiden Schädel, die man ihn im Wachhaus zu lassen gezwungen hatte, bevor er die Bibliothek betrat, und auch Kobra, sein großes, gezahntes Breitschwert. Seine schwarze Oberfläche war stumpf und blass, denn es hatte seit Wochen weder Blut noch Magie geschmeckt, aber etwas von seinem Glanz kehrte zurück, als er Zerstörung über den Parierschutz des Schwertes setzte. Den anderen Schädel setzte er sich ebenfalls auf die Brust, bevor er seinen Drachengürtel mit dem Sattel der Wyvern verband. Die Luft über dem Tal waberte, und alles schwankte bedrohlich, als sich der Berg bewegte.
    Styrax sah sich nach der Bibliothek um und grunzte zufrieden. »Offenbar geht alles nach Plan«, erklärte er der Wyvern und löste die Zügel vom Sattelknauf.
    Ein verschwommener Schatten huschte an seinen Augen vorbei
und – in Gedankenschnelle hatte er sein Schwert gezogen und erhoben. Aber der Schemen zog an ihm vorbei bis zum Denkmal für Leitah, das einige Schritt entfernt stand. Sein Mund füllte sich mit dem bitteren, metallischen Geschmack der Magie, doch noch während er auf die in seiner Rüstung ruhenden Schädel zugriff, lösten sich die dunklen Wirbel auf und offenbarten eine Gestalt in einer Rüstung, wie er selbst sie trug. Der Boden erbebte noch stärker, und der Fels stöhnte gequält auf.
    Die Gestalt sah zu ihm hin. Styrax aber wusste sofort, wer das war und warum die schwarze, mit Wirbeln verzierte Rüstung den ganzen Körper umschloss und ihn vor der schwachen Sonne schützte. Er drehte sich um und sah eine weitere Gestalt auf den Klippen hinter sich. Sie war zu weit entfernt, um mehr als bloß eine schwarze Silhouette vor dem helleren Himmel zu erkennen. Aber er wusste ja auch so, um wen es sich handelte.
    »Ihr seid doch nicht gekommen, um Euch zu rächen?«, murmelte er und bereitete seine Verteidigung vor.
    Wie zur Antwort wandte sich die gerüstete Gestalt dem halbmondförmigen Erdwall zu, der das Denkmal umgab.
    Also Zhia, was wirst du nun tun? Nai hatte Recht, als er sagte, das Gesicht auf dem Denkmal wirke vertraut. Du hast die Leiche deines Vaters hier zur Ruhe gebettet und einen schrecklichen Hüter eingesetzt. Styrax stutzte. Ihr Götter. Vielleicht habe ich sie unterschätzt …
    »Verschwindet«, rief Zhia über die Laute des bebenden Berges hinweg, ihre Stimme rollte wie Donner durch das Tal. »Verschwindet, oder wir töten Euch.«
    Styrax sah zu der anderen Gestalt, die das Schwert zog, um der Aussage Gewicht zu verleihen. Beide haben Schädel, beide sind unsterblich. Nicht gerade die besten Chancen sind das.
    Zhia wartete nicht auf eine Antwort, sondern trat gegen das Steindenkmal. Der massive Block fiel wie ein umgestoßener
Stuhl auf die Seite, aber Styrax spürte den schweren Schlag durch den Körper der Wyvern, als der unfassbar schwere Stein zerbrach.
    »Geht!«, befahl sie in markerschütternder Lautstärke. Styrax wusste, dass dies die letzte Warnung war. Er zog an den Zügeln, aber die Wyvern hatte ohnehin kein Verlangen, noch länger in der Nähe dieser erschreckend mächtigen Wesen zu bleiben und schlug eilig mit den Flügeln, um sich dann in den Himmel zu erheben. Mit drei kräftigen Schlägen hatten sie den Klippenrand erreicht, und Styrax zog das Tier herum, damit er sehen konnte, was unter ihm geschah.
    Das Geschehene roch verdächtig nach einer Niederlage für ihn. Zhia blickte noch einmal auf den Erdwall neben sich, dann schlug sie mit der gepanzerten Faust gegen die Unterseite des Denkmals. Der Stein zerbarst unter dem Aufprall, und kurz gleißte strahlend helles Licht daraus hervor.
    Wenn sich das Grab ihres Vaters unter dem Denkmal befand, dann schenkte sie ihm keine Aufmerksamkeit. Aber das wunderte Styrax nicht mehr, nachdem er erkannt hatte, was sie da tat. Sie schlug wieder und wieder auf die Unterseite des Felsens ein, und während die Steinsplitter zu Boden fielen, drang eine erstaunliche Energie daraus hervor.
    Sogar im Himmel noch wurde Styrax von einer Welle des Schwindels erfasst, aber er bemerkte dennoch, dass Zhia einen glänzenden Gegenstand aufhob.
    Sie wickelte ihn rasch in ein Tuch, knotete es zu und zog dann ihr Schwert, um den eingewickelten Gegenstand

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