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Sturmbote

Sturmbote

Titel: Sturmbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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geheftet, und sagte sanft: »Man trinkt einfach Tee und würdigt dabei die Schönheit des Landes, die sich offenbart.«
    »Es gibt keine Zeremonie, wie der Tee bereitet werden muss?«
    »Nein. Ich war stets der Meinung, dass Rituale nur das Vergnügen behindern. Aber der Tee stammt aus unserer Heimat in den Ringen des Feuers. Man könnte ihn wohl einen symbolischen Tee nennen, wenn man dies wollte.« Es gelang dem Herzog erstaunlicherweise, es ohne eine Spur von Spott zu sagen.
    Dev schritt ein, bevor Lecha den Tee ablehnen konnte, um seine Meinung zu Menin-Traditionen zu unterstreichen. Dies alles war offensichtlich nur ein Vorwand, damit beide Seiten ihr Gesicht wahren und einigermaßen friedlich zusammenkommen konnten. Er ahnte, dass es Wichtiges zu besprechen gab.
    »Ich trinke gerne einen Tee«, sagte er laut, »und wie alle alten Männer habe ich gelernt, dass man keine Gelegenheit verstreichen lassen sollte, die Schönheit des Landes zu würdigen.«
    »Man sollte stets darauf achten, was um einen herum vor sich geht«, dröhnte eine tiefe Stimme vom Tempel herüber, und als sie sich umdrehten, trat Kastan Styrax hinter einer Säule hervor. Das große Weißauge trug einen langen, grauen Mantel, aber Devs geschultem Auge entging die darunter verborgene volle Rüstung nicht.
    »Seltsam, dass kein anderer für den Krieg gewandet ist«, murmelte Dev vor sich hin. Die beiden Soldaten, die sich um das
Feuer kümmerten, trugen natürlich Schwerter am Gürtel, ebenso wie Kohrad Styrax und Herzog Vrill, aber sonst trug niemand eine Rüstung.
    Was geht hier vor sich? , fragte sich Dev. Styrax’ Helm liegt auf dem Tempelboden und er weiß natürlich, dass seine Ausrüstung einer Gruppe erfahrener Soldaten nicht entgehen wird. Er will klarmachen, dass er der Einzige ist, der auf einen Kampf vorbereitet ist. Aber warum? Ich werde wirklich zu alt für so was.
    Die beiden Soldaten brachten jedem eine hohe Tasse mit blassgrünem Tee darin und zogen sich dann in eine angemessene Entfernung zurück.
    Dev bemerkte, dass Lord Styrax ihn unablässig ansah, also befahl er seinen Begleitern mit einem kurzen Nicken sich ebenfalls zurückzuziehen. Nach und nach taten es ihm die Tachrenn gleich. Viele waren nicht eben glücklich darüber, aber es wäre eine zu große Beleidigung gewesen, dem Vorbild ihres Anführers nicht zu folgen. Nicht einmal Tachrenn Lecha würde seinem General offensichtlich den Gehorsam versagen.
    »Meine Herren«, sagte Kastan Styrax, nachdem das Gefolge außer Hörweite war. »Wir sind nun nicht länger Lords und Kommandanten, sondern einfach alte Soldaten, die gemeinsam Tee trinken und über den Zustand des Landes reden, wie es alten Männern gut ansteht.«
    Alte Männer, die über das Land reden? Über was willst du wohl reden, der du Herr über alles bist, was sich dem Auge zeigt? , fragte sich Dev. Ihr Götter! Willst du uns um einen Gefallen bitten?
    Lord Styrax durchschritt die Gruppe, um zum Tempel des Kriegsgottes zu blicken. Nur Tsatachs Tempel der Sonne war größer als dieser. Über dem Eingang prangte ein stilisiertes Bild von Karkarn, in Gestalt seines Berserkeraspekts, mit langen, wirren Haaren und bösartigen Fangzähnen. Als sich ihnen der Menin-Lord wieder zuwandte, wirkte er zufrieden.

    »Tachrenn Echat«, sagte er unvermittelt. »Ich habe gehört, es sei angebracht, Euch meines Beileids zu versichern.«
    Die Tachrenn wirkten für einen Augenblick erschrocken, dass er so aus der Gruppe gerissen wurde. Echats dunklere Haut und die feinen Gesichtszüge wiesen darauf hin, dass er aus dem östlichsten Teil des Chetsegebietes kam und somit der Spross einer der Wüstenstämme war, die am Rande der Brache lebten. Es war ein rauer und unnachgiebiger Ort, der die besten Chetse-Krieger hervorbrachte. Viele der Zehntausend stammten aus diesen wilden Gebieten. Echat schüttelt den Kopf, um ihn klarzubekommen, dann sagte er: »Spielst du auf die Überfälle an?«
    »Sicherlich«, sagte Lord Styrax. »Ich hörte, Euer Stamm habe schwere Verluste erlitten, natürlich nicht, ohne beim Feind auch erheblichen Schaden anzurichten.«
    Echat war augenscheinlich überrascht darüber, dass von dieser Seite eine Beileidsbekundung kam, aber auch darüber, dass der Lord überhaupt davon wusste. »Ich danke dir für deine Worte«, stammelte er. »Aber jedes Kind der Wüste kennt diese Gefahr nur zu gut. Sie ist ein Teil unseres Lebens.«
    »Zweifelsohne – aber ich hörte, sie seien in diesem Jahr besonders umtriebig

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