Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmbote

Sturmbote

Titel: Sturmbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
Vom Netzwerk:
erlebt die Zusammenkunft der Schrecken. Ich befürchte, dass dieses Heim bald keine Heimstatt mehr sein wird, nicht einmal für einen so gebildeten Mann, wie ich es bin.«
    Styrax wusste, was Purn meinte, aber als er zu Larim hinsah, schien dieser es nicht zu verstehen. In den fünfzehn Jahren seiner Ausbildung würde er selten mit Nekromanten in Kontakt gekommen sein. Nekromanten mochten es nicht, wenn Staaten im Chaos versanken. Es gab zu viele Parteien, zu viele wütende Menschenmengen füllten die Straßen und störten ihre Arbeit. Sie mochten es, wenn die Schatten still und ruhig dalagen. Sie sollten nicht vom Licht der Totenverbrennungen durchdrungen werden.
    »Fehlt dir die Macht, um das zu kämpfen, das dich in der Nacht ruft?«
    »Wenn diese Zusammenkunft noch mehr Leute anzieht, stimmt das wohl, aber um ehrlich zu sein vermute ich, dass mich dieses Artefakt zu einem Teil der Spiele von Herrschern und Göttern machen würde, und das könnte in solchen schwierigen Zeiten sehr ungesund sein. Stattdessen biete ich Euch lieber an, Euch bei seiner Erlangung zu unterstützen.«

    »Du bietest mir dieses Artefakt an? Im Austausch wofür? Ein Anwesen in der Heimat und freie Auswahl unter den Gefangenen? Die Zusicherung, dass dir alle Tätigkeiten freistehen?«
    »Nein. Die Auswahl wird auf dieser Seite der Brache größer sein. Jeder Bewohner der Dunkelheit weiß, dass ein Sturm die Zukunft durcheinandergewirbelt hat. Schicksal ruht in ihrer Kammer und beweint ihren Verlust. Ich möchte mich von einem so gnadenreichen Chaos nicht fernhalten. Die Freiheit, die Ihr mir bietet, ist mein Preis – und außerdem einige Männer, die mir hier zur Hand gehen. Aber in Thotel, wo ich niemandem Rechenschaft schuldig bin als Euch. Das, und eine der Blutrosen der Chetse für meinen eigenen Gebrauch.«
    Styrax runzelte die Stirn. Ein Nekromant, der anbot, etwas von solcher Macht abzugeben? Das schien unglaubwürdig, aber Purn kannte seinen Lord gut genug, um keine Dummheit zu erwarten, die Styrax in Gefahr brachte, oder dass er eine Absprache einhielt, bei der er belogen worden war. »Wenn dieses Artefakt so großartig ist, wie du sagst, akzeptiere ich. Ich werde dir einige Männer zur Unterstützung schicken und sie werden dich hierher eskortieren.«
    Der Leichnam erschauderte und sank auf die Knie, bevor Purn die Kontrolle wiedererlangen konnte. »Ich kann mich nicht mehr sehr viel länger hier halten. Wen werdet Ihr schicken? Sie müssen mir in einer Taverne eine Nachricht hinterlassen, in der Verlorenen Spore.«
    Styrax dachte fieberhaft nach. Mörder standen ihm viele zur Verfügung, aber wer von seinen Leuten könnte sie anführen? Alle Männer, die ihm einfielen, waren wichtig und er hatte nur wenige Freunde, die er für diese Aufgabe abstellen könnte. Dann fiel ihm eine Person ein. Styrax stellte sich vor, welchen Schrecken dies auslösen würde … und bei diesem Bild schmunzelte er in sich hinein.

    »Mikiss. Ein Bote mit dem Namen Koden Mikiss wird sie anführen.«
    Das genügte Isherin Purn offenbar, denn er unterbrach die Verbindung – und der Leichnam des Magiers sackte schon bald zu einem Haufen schmutziger, stinkender Roben zusammen. Styrax stand einen Augenblick unbewegt da und dachte über diese bemerkenswerte Unterhaltung nach. Warum war nur Scree so wichtig? Welche Art von Zusammenkunft würde dort stattfinden?
    Dann erinnerte er sich an Kohrads leblose Form. Heute Nacht gab es wichtigere Dinge. Man würde seine Fähigkeiten benötigen, um den Griff des Dämons zu brechen, mit dem dieser seinen Sohn umklammert hielt. Wenn das erledigt war, würde er genug Zeit haben, seine Rache zu planen.
    »Oberst«, grollte Styrax. Der große Soldat kam herbeigeeilt und die bernsteinfarbenen Augen schimmerten im Licht des Feuers. »Finde unseren Freund, den Boten, und sage ihm, er soll mich erwarten, wenn ich mit Kohrad fertig bin. Habt Ihr eine Handvoll Männer, denen Ihr für eine solche Reise ausreichend traut?«
    »Wenn es so wichtig ist, wie er sagte«, antwortete der Soldat und nickte zu dem Toten hinüber, »dann gehe ich selbst und nehme die Zwillinge mit. Eine größere Gruppe könnte nur schwer schnell und ungesehen reisen.«
    Styrax stimmte mit einem Nicken zu. »Gut. Ich will keine ganze Armee dorthin schicken, zumindest noch nicht. Findet heraus, wovon Purn sprach und wenn es Euch lohnend erscheint, dann schickt Nachricht, was Ihr benötigt, um es zu erlangen. Macht Euch bereit, dann bringt den Boten zu

Weitere Kostenlose Bücher