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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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solches Gebräu könnte man sich schnell gewöhnen!«
    »Ich bin ihm bereits verfallen«, sagte Mondmatt grinsend und schenkte sich nach.
    Sepiriz schüttelte den Kopf. »Er hat eine seltsame Eigenart, unser Nihrain-Wein. Er schmeckt angenehm und erfrischt die Müden, doch sobald der Trinker seine Kräfte zurückgewonnen hat, schmeckt jeder weitere Schluck widerlich. Deshalb haben wir überhaupt noch Vorräte in unseren Kellern. Sie gehen allerdings zur Neige -denn die alten Weinreben, aus denen der Wein gewonnen wurde, sind längst ausgestorben.«
    »Ein Zaubertrunk«, sagte Mondmatt und stellte seinen Kelch auf den Tisch.
    »Wenn du ihn so nennen willst. Elric und ich stammen aus einer früheren Zeit, da die Magie noch etwas Normales war und das Chaos herrschte, wenn auch zurückhaltender als jetzt. Ihr Menschen der Jungen Königreiche habt vielleicht recht damit, es dermaßen zu verabscheuen, denn wir hoffen die Welt bald auf die Ordnung vorbereitet zu haben, und dann finden sie vielleicht ähnliche Getränke, und zwar mit gewissenhafteren Methoden, die sie besser verstehen.«
    »Das möchte ich bezweifeln«, sagte Mondmatt lachend.
    Elric seufzte. »Wenn wir künftig nicht mehr Glück haben wie bisher, müssen wir mit ansehen, wie sich das Chaos über den ganzen Globus ausbreitet und die Ordnung für immer besiegt«, sagte er düster.
    »Und wenn die Ordnung triumphiert, sind wir auch nicht gerade ideal dran, wie?« Sepiriz schenkte sich einen Becher Wein ein und zeigte damit, daß er ebenfalls erschöpft sein mußte.
    »Was meinst du?« wollte Mondmatt neugierig wissen.
    Sepiriz berichtete ihm, daß er und Elric zwar das Chaos bekämpften, daß sie in Wirklichkeit aber in eine Welt gehörten, in der das Chaos weitgehend dominierte. In der Welt, die sie sich erhofften, einer Welt, in der die Ordnung herrschte, würde es also für ihresgleichen keinen Platz mehr geben.
    Mondmatt bedachte Elric mit einem scharfen Blick, verstand er doch plötzlich viel mehr von der wenig beneidenswerten Lage seines Freundes.
    »Du hast gesagt, es gäbe Arbeit für mich und mein Schwert, Sepiriz.« Elric beugte sich vor. »Worum handelt es sich?«
    »Du hast sicher schon erfahren, daß Jagreen Lern die Herzöge der Hölle gerufen hat. Sie sollen seine Kämpfer anführen und die eroberten Gebiete unter Kontrolle halten.«
    »Ja, davon habe ich gehört.«
    »Du weißt, wie bedeutend das ist. Jagreen Lern ist es gelungen, eine ziemlich große Bresche in die von der Ordnung errichtete Barriere zu reißen, die die Geschöpfe des Chaos bisher an der totalen Herrschaft über den Planeten gehindert hat. In dem Maße, wie seine Macht zunimmt, vergrößert er diese Bresche weiter. Dies erklärt auch, warum er eine mächtige Versammlung des Höllenadels einberufen konnte, während es früher schwer war, auch nur ein Wesen dieser Art auf unsere Ebene zu rufen. Arioch gehört zu ihnen...«
    Arioch! Arioch war Elrics Schutzdämon, der Hauptgott seines Hauses, den seine Vorfahren verehrt hatten. »Dann bin ich jetzt ein total Geächteter, ohne Schutz durch Ordnung oder Chaos!«
    »Unser einziger enger übernatürlicher Verbündeter ist dein Schwert«, sagte Sepiriz grimmig. »Und vielleicht seine Brüder.«
    »Was für Brüder? Es gibt nur die Schwesterwaffe Trauerklinge, die Dyvim Slorm im Besitz hat!«
    »Weißt du noch, wie ich dir sagte, daß die Zwillingsschwerter in Wahrheit nur die irdische Manifestation ihrer übernatürlichen Wesenheit sind?« fragte Sepiriz leise.
    »Ja.«
    »Nun, ich kann dir jetzt mitteilen, daß Sturmbringers ›wirkliches‹ Wesen mit anderen übernatürlichen Kräften auf einer anderen Ebene verwandt ist. Ich weiß, wie ich diese Wesen herbeirufen kann, aber diese Verwandten sind ebenfalls Kreaturen des Chaos und deshalb, soweit es dich betrifft, schwer im Zaum zu halten. Es könnte leicht passieren, daß sie irgendwie außer Kontrolle geraten - daß sie sich vielleicht sogar gegen dich wenden. Du hast früher schon feststellen können, daß Sturmbringer enger an dich gebunden ist als an seine Brüder, doch seine Brüder sind in der Überzahl, so daß Sturmbringer vielleicht nicht in der Lage ist, dich gegen sie zu schützen.«
    »Warum habe ich das nicht schon früher erfahren?«
    »Es war dir bekannt, auf eine Weise. Erinnerst du dich an Augenblicke, da du um Hilfe riefst und diese Hilfe auch wirklich erhieltest?«
    »Ja. Du willst damit sagen, daß diese Hilfe von Sturmbringers Brüdern kam?«
    »Ja. Sie sind es

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