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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Wahnsinn in seinen Blick, ehe Sturmbringers Hunger gestillt war und Elric die Klinge vollgesaugt herauszog. Er empfand kein Mitleid mit dem Mann. »Deine Seele wäre auf jeden Fall in der Tiefe der Hölle gelandet«, sagte er leichthin. »Jetzt habe ich sie wenigstens noch einem Nutzen zugeführt.«
    Zwei andere Offiziere kletterten über die Reling und versuchten dem Schicksal ihres Kameraden zu entgehen.
    Elric hieb nach der Hand eines Mannes, der schreiend auf das Unterdeck stürzte, die Hand blieb um die Reling gekrampft. Dem anderen bohrte er das Schwert in den Leib, und er hing da, während Sturmbringer seine Seele schlürfte, und brabbelte flehende Worte in dem Versuch, das Unvermeidliche zu verhindern.
    Soviel Vitalität war in Elrics Körper geströmt, daß er beinahe über das Deck zu fliegen schien, als er sich nun auf die restliche Gruppe um den Kommandanten stürzte. Er hieb um sich und schlug sich eine blutige Gasse, bis er schließlich auf den Kommandanten stieß.
    Der Kommandant sagte leise und schwach: »Ich ergebe mich. Nimm meine Seele nicht.«
    »Wo ist Jagreen Lern?«
    Der Kommandant deutete in die Ferne, wo die Chaos-Flotte unter den Schiffen des Ostens wütete. »Dort! Er segelt mit Lord Pyaray aus dem Chaos, dem diese Flotte gehört. Dort kannst du nicht an ihn heran, denn jeder, der nicht geschützt oder bereits tot ist, würde sich in flüssiges Fleisch verwandeln, sobald er sich der Flotte nähert.«
    »Das verfluchte Höllenwesen legt mich immer wieder herein!« fauchte Elric. »Hier der Lohn für deine Information...«
    Ohne Barmherzigkeit für einen Mann, der zwei Kontinente verwüstet und versklavt hatte, ließ Elric seine Klinge durch die verzierte Rü- stung gleiten und kitzelte dem Mann mit der alten Bosheit seiner magischen Vorfahren das Herz, ehe er es durchbohrte.
    Dann blickte er sich nach Kargan um, konnte ihn aber nirgends entdecken. Im nächsten Moment ging ihm auf, daß die Chaos-Flotte kehrtgemacht hatte. Zuerst dachte er, das Manöver sei darauf zurückzuführen, weil Straasha endlich Hilfe gebracht hatte, doch dann sah er, daß die Reste seiner Flotte in die Flucht geschlagen waren.
    Jagreen Lern hatte gesiegt. Pläne, Formationen, Mut - nichts hatte den scheußlichen Entstellungen des Chaos widerstehen können.
    Und jetzt glitt die fürchterliche Flotte auf die beiden Flaggschiffe zu, die durch die Enterplanken miteinander verbunden waren. Es war nicht mehr möglich, eines der Schiffe zu lösen, ehe die Flotte eintraf.
    Elric wandte sich an Dyvim Slorm und Mondmatt, die er vom anderen Ende des Decks auf sich zulaufen sah.
    »Über Bord! Über Bord, wenn ihr leben wollt - und schwimmt so schnell ihr könnt. Die Chaos-Flotte kommt!«
    Sie sahen ihn verblüfft an, erkannten dann aber, daß er recht hatte. Andere Männer beider Seiten sprangen bereits in das blutige Wasser. Elric stieß sein Schwert in die Scheide und hechtete von Bord. Das Meer war totz des vielen warmen Blutes kalt, und keuchend schwamm er auf Mondmatts roten Kopf zu, den er vor sich erblickte, und dicht daneben Dyvim Slorms honigfarbenes Haar.
    Einmal drehte er sich um und sah, wie die Planken der beiden Schiffe bei Ankunft der Höllenflotte hinschmolzen, sich verdrehten und zu seltsamen Mustern krümmten. Er spürte große Erleichterung, daß er nicht mehr an Bord war.
    Schließlich holte er seine beiden Freunde ein.
    »Eine Rettung ohne große Aussichten«, sagte Mondmatt und spuckte Wasser. »Was jetzt, Elric? Sollen wir in Richtung der Purpurnen Städte schwimmen?« Mondmatts Humor war offensichtlich ungetrübt, obwohl er eben die Niederlage seiner Flotte und das weitere Vorrücken des Chaos hatte miterleben müssen. Die Insel war zu weit entfernt.
    Im nächsten Augenblick sahen sie zur Linken das Wasser schäumen und zu einem Umriß werden, der Elric vertraut war.
    »Straasha!«
    Ich konnte euch nicht helfen. Ich habe es versucht, doch mein Urfeind war zu mächtig. Verzeih mir. Gestatte mir, dich und deine Freunde zum Ausgleich mit in mein Land zu nehmen und zu retten, zumindest vor dem Chaos.
    »Wir können aber unter Wasser nicht atmen!«
    Das braucht ihr auch nicht.
    »Schön.«
    Sie vertrauten auf das Wort des Elementarwesens und ließen sich unter das Wasser und in die kühle grüne Tiefe des Meeres ziehen, immer tiefer hinab, bis kein Sonnenlicht mehr herabreichte und die Welt nur noch aus feuchter Dunkelheit bestand. Sie lebten weiter, obwohl der Druck sie normalerweise hätte zerquetschen

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