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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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müssen. Ihnen war, als glitten sie meilenweit durch geheimnisvolle Unterwassergrotten, bis sie endlich einen Ort runder korallenfarbiger Bauwerke erreichten, die in behäbiger Strömung langsam dahinzutreiben schienen. Elric hatte eine Beschreibung dieses Ortes in einem seiner Zauberbücher gelesen. Das Reich Straashas des Meereskönigs.
    Das Elementarwesen trug sie zu dem größten Bauwerk, von dem ein Teil zu verblassen schien, um sie einzulassen. Danach bewegten sie sich durch gewundene Korridore aus einem zarten rosa Material, leicht umschattet, doch nicht mehr im Wasser. Sie befanden sich nun auf der Ebene der Elementarwesen. In einer riesigen kreisförmigen Höhle hielten sie an.
    Mit einem seltsamen Rauschen begab sich der Meereskönig zu einem großen Thron aus milchiger Jade und setzte sich darauf, den grünen Kopf auf die grüne Faust gestützt.
    »Elric, ich möchte dir noch einmal sagen, ich bedaure es, daß ich dir doch nicht helfen konnte. Ich kann nun nichts anderes tun, als dich von einigen meiner Untertanen in deine Heimat zurückbringen zu lassen, sobald du dich hier ein Weilchen ausgeruht hast. Anscheinend sind wir alle hilflos vor der neuen Kraft, die das Chaos in letzter Zeit aufbringt.«
    Elric nickte. »Dem entstellenden Einfluß vermag nichts standzuhalten - nur der ChaosSchild.«
    Straasha richtete sich auf. »Der Chaos-Schild. Ach ja. Er gehört einem verbannten Gott, nicht wahr. Aber seine Burg ist praktisch uneinnehmbar.«
    »Warum?«
    »Sie liegt auf der höchsten Klippe eines großen, einsamen Berges, und hundertundneununddreißig Stufen führen dorthin. Die Treppe ist gesäumt von neunundvierzig Fliederbäumen, vor denen muß man sich besonders in acht nehmen. Außerdem hat er eine Garde aus hundertvierundvierzig Kriegern.«
    »Vor den Kriegern würde ich mich schon in acht nehmen. Aber warum auch vor dem Flieder?«
    »Jeder Fliederbaum enthält die Seele eines von Mordagas Anhängern, der auf diese Weise bestraft wurde. Es sind boshafte Bäume, bereit, jedem das Leben zu nehmen, der in ihren Einflußbereich eindringt.«
    »Eine schwere Aufgabe, diesen Schild zu erringen«, sagte Elric nachdenklich. »Aber ich muß ihn mir holen, denn ohne seine Hilfe wären die Absichten des Schicksals für immer zunichte gemacht - außerdem könnte ich nur damit die Rache an jenem Manne vollziehen, der die ChaosFlotte befehligt - und an Jagreen Lern, der ihn begleitet.«
    »Wenn du Pyaray, den Lord der Höllen-Flotte, tötest, würde die Flotte, seines Kommandos beraubt, untergehen. Seine Lebenskraft ist in einem blauen Kristall konzentriert, der sich oben auf seinem Kopf befindet. Man kann ihn nur töten, wenn man mit einer besonderen Waffe nach diesem Kristall schlägt.«
    »Vielen Dank für die Information«, sagte Elric dankbar. »Wenn die Zeit kommt, wird sie mir nützlich sein.«
    »Was hast du vor, Elric?« fragte Dyvim Slorm.
    »Ich will einmal alles andere beiseitelassen und mich um den Schild des traurigen Riesen kümmern. Ich muß es tun - denn ohne den Schild wäre jede weitere Schlacht eine Wiederholung des Kampfes, den wir eben verloren haben.«
    »Ich begleite dich, Elric«, sagte Mondmatt. »Ich auch«, viel Dyvim Slorm ein. »Wir brauchen noch einen vierten, wenn wir die Prophezeiung erfüllen wollen«, sagte Elric.
    »Ich möchte wissen, was aus Kargan geworden ist.«
    Mondmatt senkte den Blick. »Hast du es nicht bemerkt?«
    »Was bemerkt?«
    »An Bord von Jagreen Lerns Flaggschiff, als du um dich hautest, um das Hauptdeck zu erreichen. Ist dir dabei nicht bewußt geworden, was du getan hast - oder was dein verwünschtes Schwert getan hat?«
    Plötzlich fühlte sich Elric schwach.
    »Nein. Habe ich... hat es... ihn getötet?«
    »Ja.«
    »Bei den Göttern!« Er fuhr herum und lief durch das Zimmer, wobei er sich mit der Faust in die Hand schlug. »Noch immer fordert die Höllenklinge ihren Preis für die Dienste, die sie mir leistet. Noch immer trinkt sie die Seelen von Freunden. Ein Wunder, daß ihr beiden noch bei mir seid!«
    »Wirklich ungewöhnlich!« sagte Mondmatt nachdrücklich.
    »Kargans Schicksal betrübt mich. Er war ein guter Freund.«
    »Elric!« sagte Mondmatt drängend. »Du weißt, daß du für Kargans Tod nicht verantwortlich bist. Es war vom Schicksal vorherbestimmt.«
    »Ja, aber warum muß immer ich der Vollstrecker des Schicksals sein? Es fällt mir schwer, die Namen der guten Freunde und Verbündeten aufzuzählen, deren Seelen mein Schwert schon getrunken

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