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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Erschöpfung ließ er die Schultern hängen.
    Elric war überrascht. »Rackhir! Du befehligst die ilmioranische Küste. Warum bist du hier?«
    »Wir sind zurückgetrieben worden. Der Theokrat schickte nicht nur eine Flotte, sondern sogar zwei gegen uns. Die zweite kam aus dem Bleichen Meer und überraschte uns. Unsere Reihen wurden gesprengt. Das Chaos wogte vor, und wir mußten fliehen. Der Feind hat sich weniger als hundert Meilen vor Bakshaan festgesetzt und marschiert nun über Land - wenn marschieren überhaupt das richtige Wort ist! Er fließt eher. Vermutlich beabsichtigt er mit der Armee zusammenzustoßen, die der Theokrat hier landen will.«
    »Aahh, so sind wir nun ganz bestimmt besiegt...« Mondmatts Stimme war wenig mehr als ein Seufzen.
    »Wir brauchen den Schild, Elric«, sagte Dyvim Slorm.
    Elric sank der Mut, er runzelte die Stirn. »Was immer wir gegen das Chaos noch unternehmen, es wird sinnlos sein, wenn wir nicht durch das Chaos geschützt werden. Du, Rackhir, wirst der vierte Mann der Prophezeiung sein.«
    »Welche Prophezeiung?«
    »Das erkläre ich dir später. Bist du kräftig genug, gleich mit uns loszureiten?«
    »Laß mich zwei Stunden schlafen, dann bin ich bereit.«
    »Gut. Zwei Stunden. Trefft eure Vorbereitungen, meine Freunde. Wir werden dem traurigen Riesen seinen Schild abfordern!«
    Erst drei Tage später stießen sie auf erste Überlebende, die sich auf einer weißen Straße in Richtung Jadmar dahinschleppten, einer noch freien Stadt. Viele Flüchtlinge waren vom Chaos entstellt.
    Von diesen Gruppen erfuhren sie, daß halb Ilmiora, Teile von Vilmir und das winzige unabhängige Königreich Org gefallen waren. Das Chaos zog die Schlinge immer enger, sein Schatten breitete sich von Eroberung zu Eroberung immer schneller aus.
    Voller Erleichterung erreichten Elric und seine Gefährten Karlaak und stellten fest, daß es bisher noch nicht angegriffen worden war. Den Berichten zufolge befanden sich die Armeen des Chaos allerdings keine zweihundert Meilen mehr entfernt und marschierten in diese Richtung.
    Zarozinia begrüßte Elric mit beunruhigter Freude.
    »Es gab Gerüchte, du wärst gefallen - bei der Seeschlacht ums Leben gekommen!«
    Elric drückte sie an sich. »Ich kann nicht lange bleiben«, sagte er. »Ich habe eine Mission jenseits der Seufzerwüste zu erfüllen.«
    »Ich weiß.«
    »Du weißt? Woher?«
    »Sepiriz war hier. Er hat in deinem Stall ein Geschenk für dich zurückgelassen. Vier nihrainische Pferde.«
    »Ein nützliches Geschenk. Die Tiere werden uns schneller voranbringen als alle anderen Pferde. Aber wird das Tempo reichen? Es mißfällt mir, dich hier zurückzulassen, während das Chaos mit solcher Geschwindigkeit heranrückt.«
    »Du mußt mich zurücklassen, Elric. Wenn die Lage hier hoffnungslos wird, fliehen wir in die Tränenwüste. Selbst Jagreen Lern dürfte sich für ein solches Ödland nur wenig interessieren.«
    »Versprich mir, daß du das tust.«
    »Ich verspreche es.«
    Ein wenig erleichtert nahm Elric ihre Hand. »Die ruhigste Zeit meines Lebens habe ich in diesem Palast erlebt«, sagte er. »Laß mich diese letzte Nacht bei dir verbringen, vielleicht finden wir ein wenig von dem alten Frieden wieder, den wir hier genießen durften - ehe ich mich auf den Weg zum Hort des traurigen Riesen mache.«
    So liebten sie sich, doch als sie eingeschlafen waren, lagen in ihren Träumen so düstere Omen, daß jeder den anderen mit seinem Ächzen weckte und sie schließlich Seite an Seite lagen und sich bis zum Morgengrauen aneinanderklammerten. Elric erhob sich schließlich, küßte sie, ergriff ihre Hand und begab sich zu den Ställen, wo seine Freunde bereits warteten - mit einer vierten Gestalt. Es war Sepiriz.
    »Sepiriz, vielen Dank für dein Geschenk. Wahrscheinlich werden es uns gerade die Pferde ermöglichen, nicht zu spät zu kommen«, sagte Elric nachdrücklich. »Aber warum bist du jetzt noch einmal selbst gekommen?«
    »Weil ich euch einen anderen kleinen Dienst erweisen kann, ehe eure Reise beginnt«, sagte der schwarze Seher. »Bis auf Mondmatt habt ihr Waffen, die mit besonderen Kräften ausgestattet sind. Elric und Dyvim Slorm haben ihre Runenklingen, Rackhir die Pfeile der Ordnung, die der Zauberer Lamsar ihm während der Belagerung Tanelorns schenkte - Mondmatts Waffe jedoch ist allein auf die Geschicklichkeit ihres Trägers angewiesen.«
    »Ich glaube, es ist mir lieber so«, gab Mondmatt zurück. »Ich habe miterlebt, was eine magische Klinge

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