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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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neben dem Brecher und den Bindern auch noch jemanden wie Rikku dabei. Jemand muss uns verraten haben, der von unseren Plänen wusste. Ich glaube nicht an einen Zufall.
    Sie wussten, aus welcher Richtung wir kamen und wie sie uns überwältigen mussten. Dank dem vierten Begabten konnten sie uns nicht verfehlen, da dieser uns schon aus einiger Entfernung gespürt haben musste.«
    »Glaubst du es lag an mir?«, fragte Gianna ganz leise. Ihre Augen hatte sie bekümmert zu Boden gerichtet. Sie traute sich nicht, ihm ins Gesicht zu sehen.
    »Das können wir nicht wissen. Es kann genauso gut daran liegen, dass Kaj ihnen entwischt ist und sie versucht haben, ihn und am besten gleich noch andere Führungsmitglieder des Widerstands zu fassen zu kriegen.« Jase sprach betont beschwichtigend.
    Gianna sah ihn unsicher lächelnd an. Sie hatte ihn durchschaut und wusste, dass er sie nur beruhigen wollte.
    Die Stimmung war getrübt und sie schwiegen. Für heute war alles gesagt. Es dauerte nicht lange und Jase spürte, wie die Anstrengungen des Tages und der vergangenen Nacht begannen, ihren Tribut zu fordern. Über einen Tag hatte er nicht mehr geschlafen und dämmerte nun in einen unruhigen Zustand, halb wachend, halb schlafend.
     
    Seit über einer Woche waren Jase und seine Kameraden nun schon in Gefangenschaft. Gestern hatten sie Turonts innere Grenze überquert. Die Aussicht auf Rettung und Freiheit war somit in weite Ferne gerückt. Die innere Grenze bezeichnete eine gewaltige Mauer, die Tag und Nacht streng bewacht wurde und nur an wenigen Stellen passiert werden konnte. Sie war ein Bollwerk, das den innersten und ursprünglichen Kern Turonts schützte.
    Die Landmassen südlich der Mauer waren anfänglich einem anderen Herrscher zugehörig, aber nach und nach besetzt worden und an Turont gefallen.
    Sie befanden sich somit im Machtzentrum ihrer Feinde. Keine besonders beruhigende Vorstellung, wie Jase fand. Seine Freunde waren mit jedem Tag deprimierter geworden. Auch sie mussten erkannt haben, dass es wenig Anlass zur Hoffnung gab.
    Der Tag war klar, jedoch wurde es immer kälter, je weiter sie kamen. Herrschte im Süden noch fast Sommer, hatte in Turont bereits der Herbst Einzug gehalten.
    Am Horizont konnte Jase das gewaltige Gebirge erkennen, das die nördliche Grenze des Kontinents darstellte. Dahinter gab es nichts mehr.
    Zumindest nichts, von dem man südlich davon wusste. Soweit Jase bekannt war, hatte noch niemand diese Berge überwinden können, obwohl es so mancher versucht haben musste.
    Mit jeder Stunde kamen sie ihrem Ziel näher. Bald hätten sie Turonts Herrschaftssitz erreicht. Jase wusste nicht, was er von Turonts Hauptstadt Daleppa erwarten sollte. Die Stadt sollte groß und beeindruckend sein. Aber das wurde einem von jeder fremden Stadt erzählt, erst recht, wenn es sich um die Hauptstadt eines Landes handelte.
    Weitere Stunden verbrachten sie in trübsinnigem Schweigen. Immerhin hatten die Turonter nach dem ersten Tag darauf verzichtet, ihnen wieder Säcke über den Kopf zu ziehen. So war es Jase möglich, zu sehen wohin die Reise ging.
    Das Ziel gefiel ihm keineswegs, dennoch war es ihm lieber so, als sich ständig fragen zu müssen, wie lange sie wohl noch unterwegs waren.
    Mit jeder zurückgelegten Meile wurde die Stimmung der Turonter ausgelassener.
    Die Sonne erreichte ihren niedrigen Zenit und trat die zweite Hälfte ihrer heutigen Reise an, als Jase in der Entfernung etwas zu erkennen glaubte.
    Mittlerweile ragte das Gebirge bedrohlich vor ihnen auf und die Straße schlängelte sich durch die hügeligen Ausläufer.
    Am Fuß der Berge entdeckte Jase ein gewaltiges Bauwerk. Es schien ihm unbegreiflich, wie es möglich sein sollte, dass Menschen so etwas zustande bringen konnten. Ein Teil dieser Konstruktion schien in den Berg hinein gebaut worden zu sein.
    Hias gab seinen Männern den Befehl, sich zu sputen und sie erhöhten das Tempo zu einem schnellen Trab.
    Es war deutlich zu sehen, wie sehr er sich wünschte, endlich anzukommen. Die ganze Zeit über hatte er immer wieder Gianna und Van aufgezogen und sich wie ein kleines Kind darüber gefreut, sie doch noch geschnappt zu haben.
    Jase wollte gar nicht wissen, welche Belohnung Hias von seinem Kaiser erwarten konnte, dafür, dass er ihm einen Elementar brachte. Erst recht nachdem Gianna sich so lange erfolgreich gesträubt hatte.
    In den vergangenen Tagen hatte Jase immer seltener Kontakt mit Levi gehabt. Er wollte nicht wissen, wohin seine

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