Sturmbringerin
erreichten sie eine gewaltige Halle.
Zum ersten Mal seit Betreten der Stadt kam man ohne zusätzliche Fackeln an den Wänden aus. Über ihnen erstreckte sich der blaue Himmel. Verwundert stellte Jase fest, dass er unter einer gigantischen Glaskuppel stand, die die komplette Halle überspannte und ihr Inneres taghell erstrahlte.
In der Mitte des Saals befand sich eine Treppe solcher Ausmaße, wie sie Jase sich nie hätte vorstellen können. Sie war so breit, dass zwanzig Männer nebeneinander gehen konnten und erstreckte sich bis in die obersten Etagen. Auf den ersten Blick konnte Jase nicht erkennen, wie viele Stockwerke genau über ihnen lagen. Es waren mindestens fünf.
Am Rande der Halle blieb Hias stehen.
Er wandte sich an seine Männer, wobei er auf Gianna und Ayasha deutete. »Bringt die beiden nach oben.«
Die beiden Frauen setzten sich zur Wehr, als die Soldaten sich daran machten, sie von Kaj und Van wegzuziehen. Gianna strampelte kräftig und es gelang ihr, den Soldaten, der sie hielt, kräftig in die Hand zu beißen, als dieser ihre lauten Schreie dämpfen wollte. Er fluchte wütend und ließ sie beinahe los.
Noch bevor Gianna ihre Chance nutzen konnte, schmetterte ein weiterer Soldat seine Faust wuchtig gegen ihre Schläfe. Jäh erstarben ihre Bemühungen und sie sackte bewusstlos in den Armen des Mannes zusammen.
Van war außer sich vor Zorn. Geschickt ließ er seinen Ellenbogen zurückschnellen und brach dem Mann, der seine Fesseln hielt, die Nase.
Zwar waren seine Hände nach wie vor gefesselt, doch gelang es ihm ohne große Mühe einen weiteren Soldaten kampfunfähig zu machen. Ein dritter war so dumm, sich ihm von vorn zu nähern. Van drehte sich um die eigene Achse und sein Tritt krachte gegen den Brustkorb des Turonters. Dieser taumelte rückwärts und wand sich am Boden.
Auch Kaj setzte sich zur Wehr und versuchte, zu Ayasha zu gelangen. Jase‘ Erstarrung löste sich. Jetzt war es ohnehin egal und vielleicht konnten sie noch ein paar Feinde mit sich in den Abgrund nehmen. Gekonnt wickelte Jase den Strick seiner Fesseln um den Hals des Mannes neben ihm. Der Turonter röchelte und strampelte. Seine Tritte gegen Jase‘ Schienbeine merkte er kaum. Die Bewegungen des Mannes erlahmten. Er war dabei sein Leben auszuhauchen. Jedoch blieb Jase nicht die Zeit darauf zu warten.
Der nächste Soldat setzte zu einem Angriff auf ihn an. Jase umfasste den Kopf des Turonters und brach ihm mit einem schnellen Ruck das Genick. Der andere hatte ihn erreicht. Es gelang Jase nur knapp unter dem Faustschlag hinweg zu tauchen. Der Mann stand jetzt ohne Deckung über ihm. Jase Knie schoss nach oben und er hörte mehrere Rippen knacken.
Ihm blieb keine Gelegenheit seinen Triumph zu genießen. Ein grässlicher Schmerz bohrte sich direkt in seinen Kopf. Schreiend brach er zusammen. Verschwommen sah er, wie es Kaj und Van ebenso erging. Ein kräftiger Tritt in die Magengrube ließ Jase vollends zu Boden sinken. Er wand sich in Qualen, doch der Schmerz in seinem Kopf wollte einfach nicht verschwinden.
Wie befohlen, zogen die Turonter Gianna und Ayasha mit sich. Jase konnte nichts mehr tun, um ihnen zu helfen.
Die Zukunft hielt nichts Gutes für sie bereit.
Vergebens
Mir dröhnte der Schädel, als ich langsam wieder zu mir kam. Dumpf drangen Stimmen durch den pochenden Schmerz in meinen Kopf. Zu versuchen den Sinn zu verstehen, machte das Dröhnen lauter.
Ich wusste nicht, wohin sie mich gebracht hatten. Sie hatten mich wieder gefesselt, stellte ich nun fest. Die Stricke, die mir in die Handgelenke schnitten, brannten und ich spürte meine Hände kaum. Mein Rücken drückte gegen etwas Hartes. Jedoch war es keine Wand. Es war etwas Schmales. Ein Holzpfosten vielleicht.
Ganz langsam drückte ich meine schlaffen Beine durch, um den Zug von meinen Armen zu nehmen. Das war schon etwas erträglicher. Ich gab mir alle Mühe, meinen Kopf vornüber hängen zu lassen, damit sie mich auch weiterhin für bewusstlos hielten.
Zwar spannte diese starre Haltung meine Nackenmuskulatur schmerzhaft an, aber diesen Preis musste ich zahlen, wenn ich denn etwas in Erfahrung bringen wollte, was sie mir ansonsten niemals verrieten.
Mein Verstand wurde klarer. Ich riskierte es, langsam ein Auge zu öffnen. Außer meinen Haaren und den weißen Fliesen, konnte ich in dieser Position nichts sehen.
Das Licht im Raum kam jedoch von der Sonne und nicht von Kerzen. Das musste bedeuteten, dass ich nur ein paar
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