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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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doch wusste Zersia sich zu verteidigen. Sie musste sich nicht vor ihnen fürchten, doch unangenehm war es ihr dennoch sich in ihre Nähe zu begeben.
    Der Regen durchweichte allmählich ihre Kapuze. Alles Lamentieren half nichts, sie brauchte wenigstens eine kurze Pause im Trockenen. Hinter der nächsten Hügelkuppe konnte sie kurz vor der nächsten Biegung Lichter ausmachen.
    Immerhin käme sie nun bald für eine Weile aus diesem Sturm heraus. Durch das Rauschen des Regens hörte Zersia plötzlich Hufgetrappel lauter werden. Vorsorglich ging sie an den Rand der schmalen Straße, so würde sie hoffentlich nicht vollkommen mit Schlamm bespritzt werden.
    Das Klappern der Hufeisen, die rasant auf das Pflaster schlugen, kam immer näher. Doch dann wurde es schlagartig langsamer. Zersia sah auf und sah in diesem Moment wie die beiden Reiter sie schnellen Schrittes im Gänsemarsch überholten. Scheinbar ganz darauf bedacht, sie weder zu verschrecken, noch ihre Kleidung durch Unachtsamkeit zu ruinieren.
    Die beiden nickten ihr zum Gruß zu, als sie bemerkten, dass Zersia sie ansah. Es war ein junges Paar, nur ein paar Jahre älter als Zersia es war. Sie saßen auf edlen, großen Tieren, die wohl niemals einem Pflug näher gekommen waren, als wenn sie auf einem Stoppelfeld an einem vorbei galoppiert waren. Diese beiden waren Läufer, keine Arbeiter. Zersia hatte niemals zuvor solch prächtige Pferde gesehen. Wohin sie bei diesem Wetter wohl wollten?
    Der Augenblick zog vorbei und die Reiter hatten sie passiert. Sobald sie einige Schritte vor Zersia waren, lenkte der Mann sein Pferd wieder neben das der Frau und sie erhöhten ihr Tempo.
    Zersia sah ihnen nach und sah, dass sie kurz vor der Schenke erneut das Tempo drosselten. Vermutlich glaubten sie, dort einen sicheren Platz für die hereinbrechende Nacht finden zu können. Zersia schnaubte verächtlich bei diesem Gedanken. Wahrscheinlich würden die beiden nicht einmal das Abendessen dort drin überstehen, ohne überfallen zu werden.
    Sie hatte richtig vermutet. Das Paar hielt an und stieg von den Pferden. Zersia wünschte ihnen im Stillen viel Glück mit ihrer Wahl.
    Allmählich sickerte das kalte Wasser, das in kleinen Rinnsalen über die Straße lief, durch Zersias Schuhe. Der strömende Regen von oben tat sein Übriges und Zersia begann zu frieren. Sie beschleunigte ihre Schritte, um das Gasthaus ebenfalls bald zu erreichen. Einige hundert Schritte hatte sie noch vor sich, bis sie endlich für eine Weile das Unwetter hinter sich lassen konnte.
    Nur eine Schale Suppe und eine Weile am Feuer sitzen, dann würde sie sich wieder auf den Weg machen.

 
     
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    Der große Raum war düster. Nur wenige Öllampen, die wahllos verteilt standen, erhellten ihn. Boden und Wände wiesen zahlreiche Flecken auf. Die Schürze des Gastwirts, wenn man ihn denn als solchen bezeichnen wollte, machte auch keinen besseren Eindruck.
    Während Van auf das Essen wartete, das ihnen bald vorgesetzt würde, taxierte er die Umsitzenden und wog ab, ob sie noch Ärger machen würden. Einige von ihnen beobachteten seine Frau mit ungesundem Interesse. Es gefiel ihm nicht, sich hier aufhalten und auch noch die Nacht verbringen zu müssen.
    Am Tisch gegenüber unterhielten sich zwei Männer lautstark über ihre neuesten Abenteuer, die sie in jungfräulichen Betten verbracht haben wollten. Van glaubte weniger als die Hälfte davon und bezweifelte, dass auch nur ein Bruchteil von dem, was einen wahren Kern enthielt, einvernehmlich geschehen war. Van hatte sie Zahn- und Hirnlos getauft. Es war das erste, was ihm in den Sinn gekommen war bei ihrem Äußeren und ihrem Auftreten.
    Gianna hatte den Blick auf den Tisch gesenkt. Die Blicke waren nicht nur ihm zuwider. Ihre Ohren glühten dunkel. Sie war die Gesellschaft solch schamloser Menschen nicht gewohnt.
    Hätten sie ihr Lager doch nur wie die Nächte zuvor im Wald aufschlagen können. Bei dem starken Regen hatten sie unmöglich draußen schlafen können und waren durch die einbrechende Nacht gezwungen gewesen, hier Halt zu machen. Sacht drückte Gianna seine Hand unter dem Tisch. Van wandte seinen finsteren Blick von den Kerlen ab und drehte sich zu ihr. Beim Anblick ihrer blauen Augen, die ihn bekümmert musterten, glätteten sich seine Züge.
    »Bist du sehr erschöpft?«, fragte sie leise. Sie schien bemerkt zu haben, wie müde er sich die vergangenen Tage gefühlt hatte.
    Trotzdem schüttelte Van träge den Kopf. Gianna sollte nicht

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