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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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einen Weg, wie wir ihn transportieren konnten.
    Ich schuf einen kleinen Schild und ließ ihn knapp über dem Boden schweben, dann griff ich nach einem Stein und legte ihn vorsichtig auf die glatte Wasserfläche. Das Wasser hielt und der Stein schwebte über dem Boden. Langsam bewegte ich das Wasser und der Stein bewegte sich mit. Ich versuchte einen Schild unter einem am Boden liegenden Stein zu schaffen, um diesen so anzuheben. Es gelang mir nicht sofort, aber nach einigen Anläufen war ich davon überzeugt, dass es funktionieren müsste.
    Sanft legte ich Vans Kopf auf den Boden und stand auf. Lian tänzelte unruhig, ihm gefiel Vans Zustand ebenso wenig wie mir. Ich tätschelte ihm beruhigend den Hals, bevor ich mich an den Satteltaschen zu schaffen machte und eine der Decken hervorholte. Sie würde Van wenigstens ein bisschen vor der Nässe schützen, die ich ihm nun zumuten musste.
    Ich breitete die Decke neben Van aus und wartete auf Zersias Rückkehr, sie würde mir hierbei helfen müssen.
    Lange musste ich nicht auf sie warten. Schon wenige Minuten später kam Zersia zurück. Sie deutete hinter sich. »Etwas weiter dort hinein ist ein guter Platz. Da ist es windgeschützt und der Boden ist mit reichlich Moos bewachsen, so haben wir es weich und trocken.«
    »Gut, hilf mir Van auf die Decke zu bekommen, dann brechen wir auf.«
    »Hast du vor, ihn zu ziehen? Der Boden ist ziemlich uneben hier vorn«, sagte sie skeptisch und sah sich die hügelige Erde an.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich werde in der Lage sein, ihn zu tragen. Nur wäre es besser, wenn er dabei auf der Decke liegt.«
    Zersia willigte ein und mit vereinten Kräften zogen wir Van herüber auf die Decke. Er war nicht gerade leicht, aber wenig später hatten wir ihn ausreichend platziert. Van hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, obwohl wir so an ihm gezerrt hatten. Zersias Betäubung musste wirklich stark sein. Schwer atmend erhob sie sich. »Und nun?«
    »Kümmere ich mich um Van. Wenn du vielleicht die Pferde nehmen könntest?«
    Dass Zersia zu den Pferden herüber ging, bemerkte ich kaum. Meine volle Konzentration galt Van. Auf keinen Fall durfte etwas an meinem Vorhaben misslingen. Ich zog das benötigte Wasser aus der Erde zusammen und drückte es unter Van so fest ich nur konnte. Ganz langsam ließ ich es in die Höhe steigen und es hob Van an. Zersia atmete geräuschvoll hinter mir ein. Es strengte mich an, meine Magie gegen Vans Gewicht zu stemmen und punktgenau zu halten, doch ich würde es schaffen den Lagerplatz mit ihm zu erreichen.
    Als ich sicher war, Van halten zu können, und dass er hoch genug war, um ihn über die Büsche zu heben, warf ich einen kurzen Blick über meine Schulter. Zersia stand wie festgefroren mit offenem Mund hinter mir. In ihren Händen hielt sie die Zügel der Pferde und rührte sich nicht.
    »Wohin?«, fragte ich mit einem leichten Zittern in der Stimme, das von der Anstrengung rührte.
    Zersia erwachte aus ihrer Erstarrung und schnappte nach Luft, wobei sie den Mund wieder schloss. »Ich werde vorgehen und es dir zeigen.«
    Ich wartete bis sie sich mit den Tieren einen Weg durch die Sträucher gebahnt hatte, bevor ich mich mit Van in Bewegung setzte. Langsam ließ ich meinen Schild über die Büsche gleiten und folgte Zersia tiefer in den Wald hinein. Ich gab mir alle Mühe keine Unebenheit und keinen Ast zu übersehen, aus Angst die Kontrolle zu verlieren und Van fallenzulassen. Es ging nur langsam voran und je tiefer wir kamen, desto dichter wurde der Wald und umso schlechter die Sicht. Gerade als ich mich fragte, wie weit es noch hinein gehen sollte, blieb Zersia vor mir stehen. Sie schob einige Äste aus dem Weg und winkte uns an ihr vorbei.
    Der Platz vor mir war vergleichsweise geschützt und schien ein gutes Nachtquartier zu bieten, so wie Zersia versprochen hatte. Ich ging in die Mitte der Lichtung und ließ Van langsam neben mir schweben. Mit dem Fuß stieß ich einen Stein beiseite und untersuchte den Boden nach weiteren. Sobald ich keine mehr fand, senkte ich den Schild herab und bettete Van behutsam auf das Moos. Ich konzentrierte mich auf das Wasser, das in die Decke eingedrungen war, zog es wieder heraus und schickte es zum Rand der Lichtung.
    Schweigend richteten wir unser Lager her. Nachdem ich Van in eine weitere Decke gewickelt hatte, versuchte ich mich an einem Feuer. Einen Kreis aus Steinen hatte ich bereits gelegt, nun hatte ich alle Mühe, die feuchten Äste mit dem Zunder in Brand zu

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