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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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hat. Hias hatte einen Begabten bei sich, der kurz zuvor Van wie zufällig berührt hatte. Er war es, der auf Hias‘ Anweisung hin, Van mit der Seuche infizierte.
    Sie wollten, dass ich mit ihnen gehe und angeblich hätten sie Van geheilt, wenn ich in die Vermählung mit Degan einwilligte. Wir haben es beide nicht geglaubt und versuchten einen anderen Weg zu finden. Schließlich stießen wir auf eine Begabte, die uns von dir erzählt hat. Sie sagte uns, dass es weiter im Norden eine junge Frau gebe, die mit ihrer Gabe heilen könne.« Ich machte eine kurze Pause und sah Zersia tief in die Augen. »Und seitdem haben wir dich gesucht. Es hat über zwei Wochen gedauert, um hierher zu kommen und dich endlich zu finden. Du ahnst gar nicht, wie dankbar ich dir bin.«
    Zersia antwortete mir nicht, sondern senkte den Blick auf ihre Hände, die sich fast krampfhaft in ihren Rock gruben. Etwas bedrückte sie noch immer, obwohl sie sich doch nun sicher sein musste, dass es ihr bei uns gut gehen würde, solange wir zusammen reisten.
    Um sie abzulenken, sprach ich die Gedanken aus, die mich seit unserem ungewollten Treffen mit Hias plagten. »Ich kann immer noch nicht verstehen, warum den Turontern diese Verbindung so wichtig ist. Soll Degan sich doch eine Gespielin suchen, die wenigstens willig ist. Wie kann ich ihnen so wichtig sein, wo sie die Magie doch so deutlich verabscheuen?«, fragte ich in die Nacht und erwartete keine Antwort zu bekommen.
    Zersia hob ihren Blick und sah mich skeptisch an. »Du weißt es wirklich nicht?«
    Verblüfft schüttelte ich den Kopf. »Vielleicht bin ich eine der wenigen Prinzessinnen, die einen Thron erben wird und auf dem Markt ist und er ist darauf aus, weil er den seines Bruders nicht bekommen wird«, sagte ich schulterzuckend beim Gedanken an die üblichen Ränkespiele des Adels.
    »Das ist es nicht.«
    Nun war es an mir sie skeptisch anzusehen. »Kennst du etwa den Grund, warum es ihnen so wichtig ist?«
    »Sie sammeln Menschen wie uns«, antwortete Zersia mit einem von Kummer schweren Blick.
    »Wie meinst du das?«, fragte ich vorsichtig.
    »Es stimmt, dass sie die Magie fürchten und deswegen verabscheuen. Leider tun das viele Menschen hier. Ihnen wird dieser Gedanke von klein auf gelehrt. Das hält Turont jedoch nicht ab, den Nutzen in uns zu sehen und uns zu Waffen und Werkzeugen zu degradieren. Sie sehen nicht den Menschen, nur seine Fähigkeit und inwieweit sie sich mit dieser bereichern können. Degan und sein Bruder sind so sehr davon besessen, die Magie unter ihre Kontrolle zu bringen, um ihr Territorium immer weiter zu vergrößern. Ihre Nachbarländer haben sie auf diese Weise schon eingenommen.«
    »Wie kann es sein, dass Begabte sich von ihnen so behandeln lassen? Warum wehren sie sich nicht dagegen?«, unterbrach ich Zersias Erzählung.
    Wieder warf sie mir diesen Blick zu. »Sie haben ihre Mittel und Wege gefunden. Wenn sie können, versuchen sie die Begabten im Kindesalter in die Finger zu bekommen. Sie trichtern ihnen ihre verdrehten Lehren ein, dass sie selbst nichts wert seien, sondern niedere, missratene Kreaturen, nicht einmal Menschen, und nur Gnade erhalten könnten, wenn sie ihren Mitmenschen dienen und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse diesen Zielen unterordnen. Wer sich sträubt, wird bestraft.«
    »Dann wollen sie die Hochzeit nur, um mich in ihren Gehorsam zu zwingen und so ihre Eroberungspläne zu unterstützen«, murmelte ich erschüttert, als ich erkannte, was wirklich dahinter steckte.
    »Dich und dadurch vermutlich auch die anderen Elementare, die auf deiner Insel leben. Turont ist jedes Mittel recht, um an einen neuen Begabten zu gelangen. Erst recht in deinem Fall dürfte ihnen einiges daran gelegen sein, deshalb haben sie dich so grausam erpresst.« Zersia sah mitfühlend zu Van herab. »Was kümmert Turont schon das Leben eines Einzelnen, wenn er ihnen einer so großen magischen Macht im Wege steht.« Zersia lachte verächtlich auf. Ich glaubte ein Schluchzen zu hören, war mir aber nicht sicher.
    »Wie kann man nur so machtversessen sein?«, flüsterte ich mehr zu mir selbst.
    »Sie zahlen sogar Prämien.« Ein harter Glanz leuchtete in Zersias Augen.  
    »Prämien wofür?«
    »Wenn man ihnen verrät, wo Menschen mit einer Begabung leben. Turonter Soldaten kommen dann zu ihnen nach Hause und sammeln ihre neuen Errungenschaften ein, ob diese wollen oder nicht. Schlimme Dinge erzählt man sich davon, was sie diesen armen Geschöpfen antun, um

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