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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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verspreche dir, deinen Bruder unbeschadet befreien zu können, wenn du uns mitnimmst und keinem von uns wird etwas geschehen. Dafür werden wir sorgen.«
    »Aber je mehr wir sind, desto auffälliger sind wir auch. So werden uns die Schützen wirklich von der Brücke schießen.«
    »Sie werden nicht dazu kommen, vertrau‘ mir.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«, fragte Zersia skeptisch.
    »Weil ich sie vorher töten werde.« Ich ließ mich von Zersias Aufkeuchen nicht beirren und fuhr fort. »Meine Gabe funktioniert auch über große Distanzen präzise. Niemand wird es merken, sie werden einfach umfallen.«
    »Wie willst du das bewerkstelligen?«
    »Das Wie ist nicht das Entscheidende, wichtig ist nur, dass ich es kann und dass die Wehrgänge unbesetzt sind, noch bevor wir uns der Brücke nähern.«
    »Aber von dort siehst du nicht einmal alle«, warf Zersia ein. Sie war immer noch nicht überzeugt.
    »Ich muss sie nicht sehen, weil ich sie spüren kann. So seltsam es für dich klingen mag, so kann ich dir dennoch versichern, dass wir im Radius einer Meile die einzigen Menschen in diesem Wald sind. Sonst sind hier nur Bäume und ein paar kleine Tiere.«
    Zersia dachte eine Weile schweigend über meine Worte nach, bevor sie einen Entschluss fasste. »Wenn das so ist, scheint es das Beste zu sein, euch mitzunehmen. Danke, dass du dich dazu bereit erklärst, obwohl du mich kaum kennst«, fügte sie leise hinzu.
    »Klingt nach einer wunderbaren Freundschaft, wenn sie damit beginnt, dass wir einander das Liebste retten, meinst du nicht?«, fragte ich und versuchte sie ein wenig aufzumuntern.
    Zersia lächelte müde und nickte.
    »Du solltest endlich schlafen, morgen wird ein anstrengender Tag und wenn dein Bruder in Loran ist, wirst du ihn noch in der nächsten Nacht wieder in die Arme schließen können.«
    »Das wäre wunderbar«, antwortete Zersia und begann sich enger in ihre Decke zu wickeln. Sie rückte noch ein Stück näher zum Feuer und bettete den Kopf auf ihren Umhang. »Willst du gar nicht schlafen?«, fragte sie träge.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bleibe noch ein bisschen wach und halte die Stellung.«
    Zersia kuschelte sich noch tiefer in die Decke und nur Sekunden später war sie eingeschlafen und atmete gleichmäßig.
    Irgendwann in der Nacht konnte ich nicht mehr sitzen und kuschelte mich liegend an Van. Trotzdem tat ich kein Auge zu und blieb die ganze Nacht wach. Sicher war auch ich schrecklich müde, aber ich hatte Angst vor einem weiteren Überfall, erst recht, wenn wir den Turontern so unerwartet nah waren.

 
     
Vermisst
     
     
    Als der Morgen graute, wickelte ich mich aus der Decke und versuchte möglichst leise einen Topf aus meinem Rucksack zu holen. Ich füllte ihn mit Wasser und stellte ihn auf die Glut, die ich über Nacht am Leben gehalten hatte. Ich wollte eine Suppe kochen, wir konnten alle eine warme Mahlzeit gebrauchen. Ich warf die Gewürze, den Reis, sowie das getrocknete Gemüse und Fleisch, das wir erst vor wenigen Tagen gekauft hatten, um unsere Vorräte aufzustocken, dazu und wartete darauf, dass es heiß wurde.
    Zu meiner Rechten stöhnte Zersia leise und drehte sich herum. Dann öffnete sie langsam die Augen und begann sich zu strecken. »Es ist schon Morgen«, murmelte sie überrascht und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
    Ich rührte in dem Topf herum, es würde noch eine Weile brauchen. »Auf dein Frühstück wirst du noch etwas warten müssen. Möchtest du erst einmal etwas Wasser?«, fragte ich und sah zu ihr herüber. Verdutzt schaute Zersia zu mir zurück. »Du wirst zweifellos Durst haben, oder dir das Gesicht waschen wollen«, warf ich ein.
    »Schon«, antwortete sie verwundert.
    »Na bitte.« Ich erschuf kurz vor ihrem Gesicht einen Wasserball und Zersia zuckte überrascht zurück. »Mach damit was du möchtest. Es wird sich nicht bewegen.«
    Vorsichtig schob Zersia ihre Hände in das Wasser und schöpfte etwas davon in ihre Handflächen. Erst nippte sie nur daran, dann trank sie alles. »Es schmeckt ganz normal«, sagte sie ernsthaft überrascht.
    »Weil es ganz normal ist«, erwiderte ich lachend.
    Zersia lächelte schüchtern und trank noch ein wenig, bevor sie sich wusch.
    »Ich kümmere mich um Van, dann können wir gemeinsam essen«, schlug sie vor.
    »Danke, du ahnst nicht, wie erleichtert ich sein werde, sobald er endlich wieder die Augen aufschlägt.«
    Zersia krabbelte zu Van und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Langsam stieg Dampf aus

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