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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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vernahm, das es gar nicht aus seiner Kehle schaffte, sah Evangeline fragend zu ihm auf. Doch er hatte ihr bereits den Rücken zugewandt und war zu seinem Schreibtisch gegangen. »Erzählen Sie mir von Captain Bainbridge. Warum behielt er Sie an Bord?«
    »Das hat er eigentlich nicht. Aber er wusste nicht, was er mit mir anfangen sollte. Er liebte Anna, und er kam, um ihr zu helfen, die Aurora zu übernehmen.«
    »Der Idiot!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er konnte nicht anders. Wie ich beobachtete, sind Gentlemen allgemein sehr unvernünftig, sobald sie ihr erst einmal erlegen sind – ausgenommen natürlich Sie. Warum konnten Sie ihr widerstehen, wo es so viele andere nicht konnten?«
    Er stützte sich mit verschränkten Armen auf seinen Schreibtisch. »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Was wollte Captain Bainbridge von Ihnen?«
    »Von mir? Er wollte Anna. Ich war für ihn bloß eine unbequeme Bürde – genau wie für Sie.«
    »Eine Bürde? Ja, ich würde sagen, Sie waren durchaus eine Bürde.«
    »Dann hätten Sie uns nicht nachsegeln sollen. Sie müssen Tage hinter Ihrem Zeitplan liegen … und sind meilenweit von Ihrer vorgesehenen Strecke entfernt.«
    »Stimmt.«
    »Wozu die Umstände? Oder hat mein Stiefbruder Sie gebeten, mich zu suchen?«
    »Ich habe Ihren Stiefbruder nicht nach seiner Meinung gefragt.«
    »Es geht ihm aber doch gut, oder? Kann ich ihn sehen?«
    »Später.« Er stemmte sich wieder vom Schreibtisch ab. »Nachdem Sie sich frischgemacht haben.«
    Evangeline blickte an sich hinab und seufzte. Wo die Jacke oben aufklaffte, war ihre Haut grau vom Schießpulver. Das Zeug klebte ihr an den Unterarmen, am Schlüsselbein und sogar oben auf der Brust.
    Sie hörte ein Geräusch, fast wie ein Stöhnen, und sah auf. Der Captain beobachtete sie mit strengen Augen und zusammengebissenen Zähnen.
    »Ich hatte keine andere Wahl«, sagte sie. »Sie zwang mich, das Fass zu tragen, und beim Anlegen am Strand wurde ich nass, und es war so warm …«
    Plötzlich neigte sich das Schiff, weil sie aus dem Hafen heraus auf offene See gelangten. Evangeline verlor das Gleichgewicht und stürzte nach vorn.
    »Verflucht, Evangeline!« Captain Blackwell fing sie an den Ellbogen ab und schob sie energisch von sich, was zur Folge hatte, dass sie gegen den Schrank hinter sich stieß, dessen Griffe sich schmerzlich in ihren Rücken bohrten. Der Captain nahm die Laterne vom Boden auf und löschte die Flamme.
    Sie starrte ihn verwundert an. »Warum haben Sie das gemacht?«
    »Sie sind von oben bis unten voller Schießpulver, und beinahe wären Sie in die Laterne gestürzt. Weshalb grinsen Sie? Finden Sie das amüsant?«
    »Nein. Es ist nur, weil Sie mich beim Vornamen genannt haben. Als würden Sie mit mir reden, nicht mit einer alternden Jungfer.«
    »Sie sind keine alternde Jungfer.«
    »Ich mag Ihren Namen. Austin Blackwell, das klingt so … stark.«
    Er beäugte sie skeptisch. »Oh nein, meine kleine Sirene. Dieser verführerische Blick wird diesmal nicht wirken. Erzählen Sie mir, was auf dem englischen Schiff passiert ist. Fangen Sie damit an, warum Sie geflohen sind, und enden Sie an der Stelle, als ich Sie auf der Pier fand.«
    »Welcher verführerische Blick?«
    »Das Schiff, Miss Clemens!«
    Sie blinzelte. »Es war eigentlich recht öde, abgesehen von Anna und dem Captain – na ja, und den zwei Matrosen.«
    »Welche zwei Matrosen?«, fragte er auffällig gereizt.
    »Die Anna bestach, damit sie uns nach Havanna ruderten. Sie versprach ihnen unglaubliche Reichtümer. Die armen Narren! Ich hoffe, sie konnten sich in Sicherheit bringen.«
    »Mir ist vollkommen gleich, was mit ihnen geschehen ist.«
    »Es war nicht ihre Schuld, dass sie Miss Adams erlagen. Das dürfen Sie ihnen nicht vorhalten.«
    »Ich darf und ich tue es. Und nun bitte von Anfang an!«
    Sie öffnete den Mund, schloss ihn aber sofort wieder. »Ah, mir fällt gerade ein, ich war ja in Havanna!«
    Ein Funkeln blitzte in seinen Augen auf. »Ja.«
    »Doch ich habe nichts von der Stadt gesehen. Nur den Strand, noch dazu im Dunkeln, und das Gefängnis.«
    »Hatten Sie eine ausgedehnte Führung erwartet?«
    »Seien Sie nur hochmütig, immerhin haben Sie die ganze Welt bereist! Ich hingegen kenne bloß Gloucestershire und Liverpool von dem einen Tag, bevor ich an Bord Ihres Schiffes kam. Ich war in Havanna und habe nichts davon gesehen!«
    Er ballte eine Faust. »Ich werde mein Schiff nicht umdrehen lassen, damit Sie auf dem Marktplatz einkaufen

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