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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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kann.«
    Seward sah verwundert von Austin zu Evangeline. »Ja, Sir«, sagte er und ging.
    Evangeline strich über die Handtücher und schien sich weit mehr darüber zu freuen als über Austins Kuss vorhin.
    »Das Abendessen wird in einer halben Stunde in der Messe serviert. Wenn Sie zu spät kommen, verpassen Sie es.«
    Sie blickte mit leuchtenden Augen zu ihm auf. »Dann sperren Sie mich nicht in meine Kabine?«
    »Das bleibt abzuwarten. Sollten Sie noch einmal eines meiner Boote oder einen meiner Lieutenants entwenden oder sich mit diesem Engländer irgendwelchen Unsinn ausdenken, kommen Sie zu den Meuterern in die Brigg.«
    »Ich versichere Ihnen, Captain, dass ich Ihnen keine Schwierigkeiten machen werde. Sie können sich nicht vorstellen, wie glücklich ich bin, auf der Aurora zu sein statt bei Anna und ihrem mordenden Piraten, auch wenn ich auf einem englischen Schiff war. Ich weiß, dass Sie nicht geplant hatten, mich zu retten, doch ich bin Ihnen außerordentlich dankbar, dass Sie mich wieder an Bord ließen, obwohl ich doch eine Belastung bin.«
    Gott, steh mir bei! »Achtundzwanzig Minuten, Miss Clemens, oder Sie bekommen nichts zu essen.«
    Er stürzte aus der Kabine und schlug die Tür heftig hinter sich zu.

    Fünfundvierzig Minuten später betrachtete Austin die kleine Gesellschaft in der Offiziersmesse: fünf Offiziere, Lord Rudolph und Evangeline. Auf dem Tisch lag eine schneeweiße Leinendecke, von dicken Silbertellern beschwert, die nicht so leicht verrutschten wie Porzellan, wenn das Schiff schaukelte. An der Wand neben dem Stuhl des Captains war ein Besteckkasten mit Gabeln und Messern befestigt, die erst bei Bedarf verteilt wurden, damit sie bei den Schiffsbewegungen nicht quer durch die Messe flogen.
    Nachdem er Evangeline verlassen hatte, war Austin zum Bug gegangen, so weit wie möglich von seiner Kajüte weg, wie er konnte, ohne ins Wasser zu springen. Er hatte sämtliche Winden und Taue inspiziert, was seine Matrosen ein wenig verwirrte, während er versuchte, sich nicht vorzustellen, wie Wasser über ihre entblößte Haut floss, ihr sauberes Hemd an dem noch feuchten Leib klebte, ihre weißen Strümpfe über ihren schmalen Fuß und ihre phantastischen Beine glitten …
    Die Offiziere und Bedienungen warteten auf sein Zeichen, sich zu setzen. Evangeline stand hinter ihrem Stuhl, sauber und frisch in einem grauen Kleid, dessen Mieder mit zwei Streifen rosa Spitze verziert war. Der Schiffszimmerer hatte ihre verbogene Brille gerichtet, hinter der ihre Augen klar und grau glänzten. Ihr Haar hatte sie zu einem schlichten Knoten aufgesteckt und mit einer weißen Spitzenhaube bedeckt.
    Kurz: Sie hatte nichts mehr mit der Nymphe in seiner Kajüte gemein. Als sie die Jacke geöffnet hatte, um ihr zerrissenes Hemd zu enthüllen, das an ihrer pulververschmierten Haut haftete, war er sofort erregt gewesen. Sie musste es gewusst haben, verwegenes kleines Ding, das sie war, und hatte es zu ihrem Vorteil genutzt.
    Austin bedachte sie mit einem strengen Blick, den sie gar nicht sah, weil sie Lord Rudolph Wittington anlächelte, der ihr gegenüberstand. Der Captain verneigte sich dezent, und alle setzten sich. Cyril stellte ein Glas Port neben Austins Teller.
    Einer der Offiziere sprach ein kurzes Dankgebet, dann machten sich alle über das Essen her, als hätten sie seit zwei Wochen keine Mahlzeit mehr gesehen.
    »Formidable Arbeit für einen Abend, würde ich sagen, Sir«, bemerkte Osborn. »Was hätte ich gegeben, um die Gesichter der englischen Hunde zu sehen, als sie um die Landspitze kamen und die beiden amerikanischen Schiffe entdeckten!«
    Evangeline sah ihn scheu an. »Nun, ihre Wortwahl fiel recht unglücklich aus.«
    Osborn und die anderen lachten laut, während Austin schweigend seinen Wein trank.
    Seward wandte sich neugierig zu Evangeline. »Erzählen Sie uns, was geschehen ist, Miss Clemens! Wie kam es dazu, dass Sie das Gefängnis in Havanna sprengten?«
    Lord Rudolph hatte offensichtlich Zivilkleidung von einem der Offiziere bekommen und trug eine bestickte Weste sowie eine Samtjacke. Allerdings war seine Miene eher verächtlich. Er war wohl elegantere Sachen gewöhnt. Nun sah er über den Tisch zu Evangeline. »Ja, erzählen Sie uns Ihre Geschichte! Was veranlasste Sie, mich zu retten?«
    Evangeline errötete. Eine Locke ihres hellbraunen Haars hatte sich aus dem Knoten gelöst und lenkte Austins Blick auf ihren schmalen Hals. Er beobachtete, wie sie schluckte, als sie an ihrem Wein

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