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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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weiß nicht.«
    »Denken Sie darüber nach. In Amerika erwartet Sie das Leben einer Dienstmagd, wohingegen Sie in England die Herrin eines großen Haushaltes sein könnten und eigene Bedienstete hätten. Das würde ich mir für Sie wünschen. Mir fiele keine bessere Belohnung für meine Retterin ein.«
    Er nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen, was Evangeline jedoch kaum beachtete.
    »Lord Rudolph …«
    »Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie mich Rudy nennen, wie all meine engsten Freunde«, sagte er grinsend.
    Enge Freunde. Evangeline betrachtete sein hübsches Gesicht, das verwegene Lächeln. Gewiss waren viele junge Damen von ihm fasziniert, erst recht, wenn man sich ihn in einem der Londoner Ballsäle vorstellte: in Ziegenlederhose und aufwendig besticktem Abendrock, das goldene Haar im Kronleuchterschein glänzend. Ja, manch eine von ihnen würde sich anstrengen, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Warum sind Sie nicht verheiratet, Lord Rudolph? Ich meine, Rudy. Sie dürften doch eine sehr gute Partie sein.«
    Sein Grinsen verschwand, und er ließ ihre Hand los, um sich wieder auf die Reling zu lehnen und in die Ferne zu blicken. »Nun, das ist eine lange Geschichte. Eines Tages erzähle ich sie Ihnen.«
    »Sie würde mich sehr interessieren, denn es scheint mir seltsam, dass noch keine Dame Sie verführt hat. Sie dürften im selben Alter wie Captain Blackwell sein, aber er hatte eine Frau, die bereits seit fünf Jahren tot ist, wie ich von Mr. Seward weiß.«
    »Unsere Lebensumstände sind sehr unterschiedlich«, erklärte er kühl. Offenbar wollte er nicht über Captain Blackwell sprechen.
    Dann wandte er sich plötzlich wieder zu ihr, und seine blauen Augen glitzerten in der Dunkelheit. »Heiraten Sie mich, Evangeline!«

Kapitel 15
    E vangeline erschrak. Das Schiff schaukelte, und beinahe verlor sie das Gleichgewicht. »Was haben Sie gesagt?!«
    Er umklammerte die Reling. »Ich sagte, heiraten Sie mich, Sie dummes kleines Mädchen!«
    »Sie heiraten ?«
    »Sagen Sie das nicht, als würden Sie sich davor ekeln. Teufel noch mal, Evangeline, Blackwell hat es auf Sie abgesehen! Sie sind nicht sicher vor ihm, denn wie ich hörte, hat er Sie bereits geküsst, und das mehr als einmal.«
    Sie fühlte, wie sie rot wurde. Zum Glück sprühte ihr im selben Moment kalte Gischt ins Gesicht. »Ja, das mag sein.«
    Lord Rudolph schmunzelte. »Es war gar nicht klug von Ihnen, das zuzulassen, meine Liebe, obschon ich vermute, dass er einer jungen Frau höchst reizvoll erscheint. Wir können uns in aller Stille in Boston trauen lassen und dann ein Schiff nach England nehmen. Fait accompli .«
    »Warum in aller Welt sollten Sie mich heiraten wollen?«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich, wie Sie treffend bemerkten, ein dummes kleines Mädchen bin, noch dazu kein besonders hübsches. Und ich habe weder Beziehungen noch nennenswertes Vermögen. Sie indessen werden eines Tages ein Marquess sein. Da dürfen Sie sich nicht an mich vergeuden.«
    »Wer hat Ihnen eingeredet, Sie seien nicht hübsch? Das war doch nicht der Captain, oder? In diesem Fall müsste ich ihn nämlich umbringen.«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Gütiger Himmel, nein! Er … er sagte …« Wieder wurde sie rot. »Er sagte vieles, nicht aber, dass ich hässlich sei.«
    »Er ist ein Unhold, und das bin ich nicht. Wenn Sie wünschen, könnten wir auch nur pro forma heiraten. Ich biete es Ihnen an, damit Sie vor ihm sicher sind und die gesellschaftliche Stellung bekommen, die Sie verdienen.«
    Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und strich ihm sanft über den Arm. »Sie haben noch andere Gründe, mir dieses Angebot zu machen. Ich weiß nicht, welche, aber als Sie mich fragten, dachten Sie an etwas anderes – als wäre Ihnen plötzlich eine kluge Idee gekommen. Und zu dieser Idee gehörte, mich zu heiraten.«
    Er wurde ernst. »Ich würde Sie niemals auf solch niedrige Weise ausnutzen, Evangeline.«
    »Möglicherweise tue ich Ihnen unrecht, doch Sie verwirren mich. Ich kann Ihnen keine Antwort geben, kann Ihnen nicht einmal sagen, ob ich mit Ihnen nach England zurückkehre. Geben Sie mir Zeit, um in Ruhe nachzudenken.«
    »Selbstverständlich, meine Liebe, nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen. Wir haben ja noch ein paar Tage, bis wir in Boston sind.«
    Ein paar Tage, um über den Rest ihres Lebens zu entscheiden.
    Sie wandte sich ab und ging. Lord Rudolph blieb an der Reling stehen. Über ihr blähten sich die Segel in der Dunkelheit. Drei Matrosen

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