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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Sohnes, was etwas ganz anderes war, als nach Hause verschifft zu werden, weil sie eine Belastung darstellte. Für einen Moment schöpfte sie neue Hoffnung. »Zurückkehren …? Nein, das ist ausgeschlossen. Dort bin ich nicht erwünscht.«
    »Sie müssen nicht zu Ihrer Mutter und Ihrem Stiefvater. Die haben Sie quasi hinausgeworfen, wie Juwelen auf den Familiendunghaufen. Kommen Sie mit mir nach London, und wohnen Sie bei meiner Familie! Meine Mutter wird Sie lieben!«
    Nun wurde sie bleich. »Ihre Mutter? Die Marchioness of Blandesmere? Warum sollte sie sich für jemanden wie mich interessieren?«
    Der Wind wehte ihm sein Haar ins Gesicht, das er ungeduldig beiseitestrich. »Zunächst einmal, weil Sie ihren verlorenen Sohn nach Hause bringen. Und dann sind Sie absolut bezaubernd. Solange ich denken kann, beklagt sie sich, dass ich keine Schwestern habe, als wäre das ein Charakterfehler von mir. Sie wird begeistert sein, die Kupplerin für Sie spielen zu dürfen. Und sie ist bei Gott eine begnadete Ehestifterin.« Letzteres sagte er mit einem Anflug von Verbitterung.
    »Ehestifterin?«, wiederholte Evangeline schockiert.
    »Aber ja doch! Sie wird einen Bräutigam für Sie finden, neben dem sich der gute Harley erbärmlich ausnimmt. Sie könnten ihn zu Staub zertreten – vorausgesetzt, er ist Ihnen so viel Aufmerksamkeit wert.«
    Anna Adams hatte etwas Ähnliches gesagt. Und doch war das, was Lord Rudolph ihr bot, vollkommen anders als Annas Versprechen. Eine gute Heirat würde ihr Reichtum und Ansehen für den Rest ihres Lebens sichern. Und er tat gerade so, als warteten solche Gentlemen zuhauf darauf, dass sie sich ihrer erbarmte.
    »Ein Ehemann, der Sie zu schätzen weiß«, fuhr er fort, »einer, dessen Besitz und Vermögen Ihnen ein überaus behagliches Leben ermöglichen. Wer weiß? Meine Mutter findet vielleicht sogar einen Peer für Sie oder gar einen Marquess«, sagte er grinsend.
    Evangeline war nicht nach lächeln zumute. Das Schiff schwankte, und auf einmal fühlte sie sich wieder seekrank.
    Sie hatte sich mit dem Gedanken abgefunden, England nie wiederzusehen – nie wieder die grünen Hügel der Cotswolds, die diesigen Landstraßen, die Schafweiden und die ruhigen Dörfer zu erblicken. All dem hatte sie den Rücken zugekehrt, und das war es.
    Aber die Wittingstons waren eine mächtige Familie, das wusste sie von dem Klatsch und Tratsch, den ihr Stiefbruder ihr zutrug, sowie aus den Zeitungen ihrer Mutter. Lord Rudolphs Behauptung, dass seine Mutter einen vermögenden Mann für sie finden könnte, war keine leere Prahlerei. Die Marchioness bewegte sich in den höchsten Kreisen, kannte jeden und erschien in jedem Gesellschaftsblatt. Sollte sie nicht verärgert sein, weil ihr Sohn die unscheinbare Miss Clemens mit nach Hause brachte, wäre Evangeline zweifellos in den besten Händen.
    Die Welt eröffnete ihr ganz neue Möglichkeiten. Evangeline erschauderte.
    »Aber ich bin ruiniert, wie Captain Blackwell sagte. Ich war ohne Begleitung auf einer Fregatte und bin in ein Gefängnis eingebrochen. Kein Gentleman wird eine entehrte Frau wollen.«
    »Das überlassen Sie mir. Ich werde mir eine Geschichte ausdenken, die Sie als strahlende Heldin darstellt, und dann werden sich die Herren überschlagen, Ihnen Anträge zu machen.«
    Ihr wurde ganz schwindlig. Lord Rudolph besaß die Macht, sie vor aller Welt makellos dastehen zu lassen und jeden einzuschüchtern, der ihren Ruf schädigen wollte. Er war der Sohn eines Marquess, dessen Rang nur noch von einem Duke übertroffen wurde. Allein der Gedanke an eine solche Macht war schwindelerregend.
    »Es wäre furchtbar skandalös, wenn wir zusammen reisen«, sagte sie matt.
    Er winkte ab. »Wir würden in Boston eine Begleitung für Sie engagieren. Und ich überrede Captain Blackwell, Ihren Stiefbruder freizulassen, dessen einzige Schuld darin besteht, dass er sich idiotisch verhielt. Dann könnten wir alle gemeinsam reisen.«
    Evangeline blickte zu dem letzten Streifen Horizont, der noch sichtbar war. Vor ihnen lag der Westen, Amerika. In wenigen Tagen wären sie dort, und sie würde den Meereswind, die Wellen und die singenden, heulenden Segel hinter sich lassen. Ebenso würde sie den Captain hinter sich lassen – einen Mann, der die Freiheit der Meere liebte und der sie so leidenschaftlich geküsst hatte, als wäre sie eine beeindruckende Schönheit und keine unscheinbare Jungfer mit Brille. Bei diesem Gedanken empfand sie eine beklemmende innere Leere.
    »Ich

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