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Sturmflut: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition)

Sturmflut: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition)

Titel: Sturmflut: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Wassermann
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miteinander gesprochen.«
    »Richtig, die Privatdetektivin. Was gibt es denn?«
    »Ich hätte eine dringende Bitte an Sie.« Suna überlegte, wie sie ihr Anliegen am besten formulieren konnte, ohne die Pflegemutter in einen Gewissenskonflikt zu bringen. »Ich habe bei ein paar Unterlagen, die Mark bei Fenja liegen lassen hat, ein Foto gefunden. Ich denke, dass es eins von Ihrem Pflegesohn Jonas ist, bin mir aber nicht ganz sicher. Könnte ich Ihnen das Bild eventuell schicken, damit Sie mir sagen, ob das stimmt?«
    »Ja, natürlich. Meine Adresse haben Sie ja«, antwortete Frau Katridis spontan.
    »Schon, aber ehrlich gesagt wäre es mir lieber, wenn es ein bisschen schneller ginge. Kann ich Ihnen das Bild auch per E-Mail schicken?«, fragte Suna vorsichtig an.
    Marks Pflegemutter lachte. »Wissen Sie was, am besten schicken Sie es mir doch direkt aufs Handy. Ich bin zwar nicht mehr die Jüngste, aber deswegen muss ich ja noch lange nicht in der Steinzeit leben.«
    Suna nahm Fenjas Handy, auf dem diese viele Fotos gespeichert hatte, und suchte eines heraus, auf dem Jeremias besonders gut zu erkennen war. Sie wählte die Nummer, die ihr Frau Katridis gerade gegeben hatte, und schickte ihr das Bild.
    Sie merkte, wie angespannt sie war. Um sich die Wartezeit zu verkürzen, ging sie zur Kaffeemaschine und füllte sich ihre Tasse noch einmal auf. Dabei hielt sie Fenjas Handy allerdings ständig in der Hand und ließ es keinen Moment aus den Augen. Glücklicherweise wurde schon ein paar Augenblicke später der Eingang einer neuen Nachricht angezeigt.
    Mit einem mulmigen Gefühl rief sie die Antwort auf ihre Anfrage ab. Sie hatten recht , hatte Frau Katridis geschrieben, das ist Jonas. Hoffe sehr, Ihnen geholfen zu haben. Liebe Grüße, S. Katridis.
    Suna schluckte, als sie die Nachricht zum zweiten und zum dritten Mal las. Das haben Sie, dachte sie bedrückt. Obwohl sie den ersten wirklichen Erfolg in ihrer Ermittlungsarbeit erzielt hatte, konnte sie sich über dieses Ergebnis nicht richtig freuen. Insgeheim hatte sie gehofft, dass sich ihr Verdacht als falsch erweisen würde. Anfangs hatte sie sich davon irritieren lassen, dass die Pflegemutter ihr erzählt hatte, Jonas wäre wieder in München und sie würden gelegentlich telefonieren. Eigentlich hätte sie ja an der Vorwahl erkennen müssen, dass es keine Münchner Nummer war. Aber wenn er nur sein Handy benutzte, konnte er sich überall aufhalten, ohne dass seine Nummer den Ort verriet.
    Doch bevor Suna ihre Auftraggeberin mit der schmerzhaften Wahrheit konfrontieren würde, musste sie erst ganz sicher sein, dass Jonas hinter den Attacken steckte. Sie war froh, dass Fenja im Verkaufsraum des Hynsteblom gerade mit einer besonders schwierigen Kundin beschäftigt war, die sich seit fast einer halben Stunde nicht entscheiden konnte, welches der Designerschmuckstücke von Merle Meinhardt sie kaufen wollte. So konnte sie ungestört telefonieren.
    Wieder wählte Suna eine Nummer, diesmal die des Sylter Tageblatts. Als eine junge Frau in der Telefonzentrale ihren Anruf entgegennahm, verlangte sie Frau Kafulke aus der Anzeigenabteilung.
    »Jaaa? Katja Kafulke«, ertönte es kurz darauf aus dem Telefon. Suna verdrehte unwillkürlich die Augen. Sie hätte die Rothaarige auch sofort erkannt, wenn sie nicht ihren Namen genannt hätte. Nicht unbedingt an ihrer Stimme, aber an ihrer lahmen Art.
    »Suna Lürssen. Hallo Frau Kafulke, ich war vorgestern bei Ihnen und habe mich nach der Todesanzeige von Fenja Sangaard erkundigt, der Frau, die noch am Leben ist. Erinnern Sie sich?«
    »Äh – ja – schon«, kam nach einer kurzen Pause die zögerliche Antwort.
    Na immerhin, dachte Suna spöttisch. Sie bemühte sich um einen liebenswerten Tonfall, als sie weitersprach. »Ich würde Ihnen gern ein Bild von einem jungen Mann schicken, von dem ich glaube, dass er die Anzeige aufgegeben hat. Könnten Sie mir dann sagen, ob ich recht habe?«
    Wieder folgte eine Pause, bis die Rothaarige antwortete. »Äh – ich denke schon, dass das geht.«
    »Gut.« Suna unterdrückte einen Seufzer. »Würden Sie mir bitte Ihre E-Mail-Adresse geben, damit ich Ihnen das Foto zuschicken kann?«
    Frau Kafulke nannte ihr die Adresse. »Ich rufe Sie dann an, wenn ich das Bild bekommen habe«, sagte sie in ihrer langsamen Art, wurde aber sofort von Suna unterbrochen.
    »Tun Sie mir einen Gefallen und bleiben Sie eine Minute am Apparat, ja? Ich habe das Bild schon losgeschickt. Es müsste also jeden Moment bei

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