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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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liebenswürdig, doch für eine Sekunde irrte ihr Blick zu Meister Olowain hinüber. Womöglich erwartete sie, dass die Magierschaft die Kosten übernahm, die durch Mercurins Überfall entstanden waren. Hel war das gleich. Sie reckte sich.
    »Danke. Ich habe einen Wunsch, den Ihr mir erfüllen könnt.«
    Kombasas Gesicht erstarrte. Offenbar hatte sie das von dem »tapferen Mäuschen« nicht erwartet.
    »Ich hätte gerne den Pixie, den Ihr gestern gefangen habt. Tix.«
    »Den Pixie?«, fauchte Kombasa. Augenblicklich setzte sie wieder ein sanftes Lächeln auf. »Wenn das dein Wunsch ist, gut. Auch wenn ich gerne bereit gewesen wäre, mehr für mein Leben zu geben als so ein unbedeutendes kleines Ungeheuer.« Sie trommelte mit den Fingernägeln auf die Armlehne. Als Hel ihre Bitte nicht zurücknahm, griff sie in ihre Manteltasche und wühlte eine Weile, bis die Silberschatulle zum Vorschein kam. Sie öffnete ihren Ring und drückte den leuchtenden Zahn mit der Schatulle einer Dienerin in die Hand, die beides zu Hel trug.
    Hel steckte beides in ihre Gürteltasche. »Danke.«
    »Ist mir ein Vergnügen«, erwiderte Kombasa in einem Ton, der etwas anderes verriet. Dann wandte sie sich an Olowain. »Ich hoffe, Ihr treibt diesen Karat auf. Und auch den Dämon des Alten Reichs.«
    Olowain nickte. »Was Euch widerfahren ist, tut mir sehr leid. Wir werden alles daran setzen, den Verantwortlichen schnellstmöglich zu finden. Und Karat natürlich auch. Darum dürfen wir keine Zeit verlieren. Habt Dank für Eure Gastfreundschaft, Kombasa. Wenn Ihr erlaubt, brechen wir sofort auf.«
    Kombasa sagte eine Weile nichts, doch ihr Blick war tödlich. »Aber selbstredend. Loraccin! Geleite die Herrschaften hinaus. Auf Wiedersehen, Meister Olowain. Es war mir eine Ehre. Auf bald.«
    »Ja … Auf Wiedersehen«, sagte Olowain und bewegte sich bereits Richtung Tür. Auch die anderen Gefährten verabschiedeten sich von Kombasa, die grimassenhaft lächelte.
    Am Ausgang erwarteten sie zwei Dienerinnen mit ihren Sachen. Sie schulterten ihre Quersäcke, und die Söldner prüften misstrauisch ihre Waffen, ob auch nichts beschädigt war oder fehlte. Doch der Einzige, dem etwas fehlte, war Nova: Sein Vater war nicht am Ausgang erschienen.
    »Ich hole ihn schnell … ihr könnt schon vorgehen und die Taube klarmachen.« Er eilte zurück, während die anderen sich auf den Weg nach draußen machten.
    Loraccin verabschiedete sie mit gefalteten Händen und einer tiefen Verneigung. »Beehrt uns bald wieder!«
    »Als hätte er sich die Zähne mit Nacktschnecken eingeschleimt!«, hörte Hel Harlem murmeln, und das klang so ernst, dass Hel sich fragte, ob manche Zwerge das tatsächlich taten.
    Sie passierten das Tor, über dem schläfrig eingerollte Kobolde schwebten, und kamen auf die Straße, die bergauf führte.
    »Gut, dass du den Pixie wieder hast«, sagte Olowain im Gehen, sodass nur Hel ihn verstand. »Ich wusste nicht, dass Kombasa ihn gefangen hatte.«
    Dabei entsann Hel sich der Schatulle in ihrer Gürteltasche. Sie holte sie hervor und öffnete sie.
    Tix sah kläglich aus. Matt glimmend lag er auf dem Rücken und streckte alle viere von sich wie ein aufgeblähter Frosch. Sein Bauch schien dem Platzen nahe. Er hatte das ganze Lirium in der Schatulle gefressen und lag nun direkt auf dem Silber der Schatulle, das ihn schrecklich brennen musste. Dort wimmerte er mit geschlossenen Augen vor sich hin.
    »He, Tix.« Hel nahm den Zahn und ließ ihn ins röchelnde Maul schweben. »Du bist wieder frei.«
    Tix blinzelte träge.
    »Na los, hau schon ab.« Sie kippte die Schatulle am Straßenrand aus und Tix kullerte auf das Pflaster. Hel stand auf und blickte eine Weile auf ihn herab. Er würde sich wieder erholen. Wahrscheinlich litt er im Moment eher unter seinem vollgefressenen Bauch als unter der Silberfolter.
    »Du willst ihn nicht behalten?«, fragte Harlem verwundert.
    Hel schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall.« Sie betrachtete die Schatulle und steckte sie wieder ein. Das Silber konnten sie noch gegen Proviant tauschen.
    »Kombasa hat wirklich genug Geisterwesen versklavt«, murmelte Harlem, als sie ihren Weg fortsetzten. »So viel gibt es gar nicht zu putzen.«
    Olowain stieß ein Grunzen aus. »Ich glaube nicht, dass sie Tix zum Putzen wollte.«
    Hel sah ihn fragend an. »Nun, ich gehe davon aus, dass Kombasa eher hinter streng vertraulichem Wissen der Magierschaft her ist«, erklärte er leise. »Die vielen Geisterwesen … ich wette, sie führt

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