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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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Planung das Wasser reichen – mit Ausnahme von Lord Styrax. Im Augenblick hatte Herzog Vrills Machtgier seinen Verstand noch nicht getrübt und es schien offensichtlich, dass sich Lord Styrax mindestens ebenso gut auf Intrigen und Listen verstand wie er. Sogar die Magier des Verborgenen Turmes lebten in Angst vor seinen Fähigkeiten. Nur ein Verrückter würde das Menin-Recht der Herausforderung nutzen. Dass die ältesten Gesetze aussagten, dass die Kämpfenden die gleichen Waffen nutzen sollten, machte keinen Unterschied. Styrax hatte sich das Herrscherrecht mit zwanzig Jahren erstritten, als er seinen Vorgänger erschlagen hatte, der die Menin dreihundert Jahre lang regiert hatte. Der alte Lord hatte Kobra geführt. Kastan Styrax nutzte ein Breitschwert aus Stahl. Sein Können war unübertroffen und bald würde dies auch das ganze Land zur Kenntnis nehmen müssen.
    Der Herzog löste sich aus seinen Überlegungen und konzentrierte sich auf das, was der Lord gesagt hatte.
    »Woher wisst Ihr von dem Magier?«
    »Ich befahl Kohrad, es zu tun. Der Mann war ein Nekromant und mein Sohn genießt jede Gelegenheit, seine eigenen Künste zu nutzen.« Eine Spur von Heiterkeit lag in der Stimme, aber Styrax war ein Mann, der eher allein lachte. Er machte keine Scherze für andere.
    »Darum hat er auch ein Einhorn verbrannt. Ich habe nicht bemerkt, dass ein Grund dahintersteckte.«

    »Das war aber der Grund. Kohrad ist noch nicht völlig vernichtet, aber ich hoffe, er überanstrengt sich im Kampf. Ihn gegen den Orden des Feuers zu schicken, könnte ihn so erfreuen, dass er mehr Magie herbeiruft, als er kontrollieren kann. Wenn das passiert, weiß Gaur, was zu tun ist. Du wirst ihm helfen, wenn er es wünscht.«
    Vrill nickte und wagte dann zu fragen: »Also stirbt Kohrad?«
    Das Weißauge atmete bei dieser Frage scharf ein, aber Vrill hatte oft genug bewiesen, dass er seinen Platz kannte und in Styrax’ Schatten Größe suchte. Man konnte ihm vertrauen, soweit Kastan Styrax überhaupt jemandem vertraute.
    Er beantwortete die Frage: »Schließlich wird es ihn aufzehren, aber ich habe nicht die Absicht, diesen Kampf zu verlieren – oder irgendeinen anderen.«
    Vrill nickte und verneigte sich tief, zog sich langsam aus Styrax Nähe zurück. »Ich werde Euch Essen bringen lassen.«
    Styrax nickte abwesend, starrte in die Ferne, auf die verblassende Sonne. Wolkenfäden streckten sich aus – wie Rauchspuren der Sonne. Und das Abendzwielicht hüllte die Landschaft in kühle Schatten. »Stell sicher, dass er jung und unwichtig ist.«
    Vrill zögerte, von dem Befehl überrascht, dann nickte er jedoch knapp und ging zu seinen Männern. Styrax kehrte zur Wyvern zurück und schnallte den Sattel ab. Keiner seiner Tierpfleger war da, um sich um die Kreatur zu kümmern. Eine hungrige Wyvern würde sich aber nicht von einem gewöhnlichen Soldaten versorgen lassen. Nachdem der verzierte Sattel heruntergenommen worden war, packte er das Tier am nächsten Horn und zog den Kopf grob zu sich. Die Wyvern leistete eine Sekunde Widerstand, dann gab sie nach. Styrax blickte in eines der großen, mit grünen Adern durchzogenen Augen und prüfte den Glanz und die Weitung der Pupillen. Dann lächelte er grimmig und versicherte sich, dass das Tier weiterhin ausreichend unter seinem Bann stand.

    Er ließ die Finger über die festen, blaugrünen Schuppen gleiten, die den Kopf der Wyvern bedeckten. Seine linke Hand, nun schneeweiß, war wie immer ohne Handschuh. Er fühlte wenig an seiner Haut, seit dem Tag, an dem er sich seine Rüstung auf dem Schlachtfeld erobert hatte. Er glitt mit einem rot gefleckten Fingernagel über die Kante einer Schuppe und lockte einen Parasiten hervor, um ihn dann zu zerquetschen. Er klopfte leise, lauschte, und fand zwei weitere der vielleicht tödlichen Schmarotzer. Es blieb keine Zeit, um den ganzen Körper der Wyvern zu überprüfen, darum hörte er auch auf, nachdem der Kopf gereinigt war. Das sollte für den Augenblick reichen. Dann zog er ein großes, gut verpacktes Bündel aus seinem Sattel hervor und öffnete die Lederbänder, von denen es zusammengehalten wurde. Er schüttelte das Bündel aus und legte es auf den Boden. Die gewebte Seide wirkte im verblassenden Licht zerknittert und abgenutzt. Er machte sich nicht die Mühe, die gewachsten Zeltbahnen hervorzuholen. Es würde in dieser Nacht nicht regnen, nur beißend kalt werden, doch das würden die vielen Lagen Seide abhalten.
    Die Wyvern zog mit einem

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