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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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hatten noch immer die Chance auf ein anderes Leben.
    Vesna verfiel Tila mit jedem Tag mehr. Sie dabei zu sehen, wie sie miteinander scherzten oder sich liebevoll anlächelten, bewirkte, dass sich Isak schuldig fühlte. Er wusste, dass er seinem Gefolgsmann in den kommenden Jahren möglicherweise viel abverlangen musste. Wäre er in der Lage, mit Tilas stummer Verachtung zu leben, wenn er den Vater ihrer Kinder zu einem Mord – oder Schlimmerem – ausschicken würde?

    Ein anderes Schuldgefühl erfüllte ihn nun bei der Frage, wie er Mihn benutzen und ausnutzen müsste. Aber er wusste, dass es nötig war, und Mihn hatte ja sonst nichts. Der Fremde hatte etwas mit Xeliath gemein: Es war ein weiteres zerstörtes Leben, das Isak als Bürde trug, eine weitere verletzte Seele, die er als Waffe nutzen müsste, wenn die Zeit dafür gekommen war.
    Bei diesem Gedanken verharrte Isak. Selbst er glaubte mittlerweile, dass er einen Lebenszweck hatte … In den dunkelsten Stunden der Nacht lag er allein da und sorgte sich wegen der Gedanken, die man sich machte: dass er einen Grund zum Kämpfen hatte, Zerstörung bringen würde, dass sich jede Prophezeiung selbst erfüllte… Würde er mit dem fertig werden, was von ihm verlangt würde?
    Mihn betrat den Raum, warf einen Blick auf Isak und schlug die Tür hinter sich zu. Isaks Blick ruckte überrascht herum. »Der Mann Doranei ist hier, um mit Euch zu sprechen. Er wird warten.«
    Isak zog ein Leinenhemd an sowie eine cremefarbene Hose, wie sie auch seine Wachen trugen. »Schick ihn herein«, befahl er. Isak hob die hohen Reiterstiefel auf, die am Fußende seines Bettes lagen, setzte sich und fing an, seine Füße hineinzuarbeiten. Doranei schlenderte durch die Tür und an Mihn vorbei, suchte im Raum nach dem, was man ihm vorenthalten wollte, bis sein Blick schließlich auf dem Krann zur Ruhe kam. Mihn schnitt ihm den Weg ab und zwang den Mann des Königs so, stehen zu bleiben. Dann kniete er sich vor Isak hin, um ihm mit den Stiefeln zu helfen.
    Isak wies auf einen Stuhl und Doranei zog ihn heran, stellte ihn vorsichtig neben Mihn und setzte sich darauf.
    Isak überließ die Stiefel Mihn und musterte den Gast. »Das ist eine interessante Tätowierung auf Eurem Ohr.«
    Doranei versteifte sich leicht und drehte den Kopf etwas weg. Isak konnte die Form nicht gut erkennen, aber er wollte auch
nicht den Eindruck erwecken, zu sehr daran interessiert zu sein. Er hätte ganz Anvee darauf verwettet, dass er ein Gegenstück dazu bieten könnte.
    »Nur ein Produkt meiner wilden Jugend, Euer Lordschaft. Ich hoffe, dass bisher alles zu Eurer Zufriedenheit war?«
    »Ja, aber ich denke nicht, dass Ihr hier seid, um zu sehen, ob ich über genug Decken verfüge. Würdet Ihr mir also bitte verraten, was ein Mitglied der Bruderschaft hier zu schaffen hat?«
    Doranei verzog keine Miene. »Ich wünsche, oder genauer gesagt, der König wünscht sicherzugehen, dass Eure Reise nach Narkang so reibungslos wie möglich verläuft.« Doraneis Farlan war fließend, fast ohne Akzent. Lesarl hatte ihm berichtet, dass Farlan schnell zur zweiten Sprache des Landes aufstieg. Die meisten Händler im Nordwesten sprachen Farlan und die eifrigen Händler Narkangs waren auf ihre Sprachtalente noch stolzer. Es zeigte, wie weltoffen Narkang war.
    »Dabei hat man mir doch gesagt, das Recht würde in diesen Gebieten besonders geehrt werden. Oder erwartet der König bestimmte Schwierigkeiten?«, fragte Isak.
    »Natürlich nicht, mein Lord. Doch ich trage das Zeichen des Königs und habe damit das Recht, Vorräte oder Unterkunft für Eure Gruppe in seinem Namen einzufordern. Manch einer könnte auch sagen, dass unsere Gesetze lockerer sind als die der Farlan. Es gibt diverse, machnmal miteinander streitende Parteien, die dieses Land ihr Zuhause nennen.« Er machte eine Pause. »Die Ritter der Tempel beispielsweise.«
    »Nun, dann vertraue ich darauf, dass die Reise ohne Unannehmlichkeiten verläuft«, grollte Isak.
    »Ich bin sicher, dies wird der Fall sein. Der Ritter-Kardinal lässt über den König die Bitte um ein informelles Treffen ausrichten, aber als solches kann es ohne große Beleidigung abgelehnt werden. Meine offensichtliche Anwesenheit wird zumindest
teilweise dafür sorgen, dass die Leute, die Ihr trefft, nicht vorgeben können, jemand anders zu sein, ohne dass Ihr es wisst.«
    »Sind die Spione des Königs so gut?«
    »Sie sind mehr als kompetent. Unsere Feinde können nicht sicher sein, was wir

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