Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
Vom Netzwerk:
wartet.«
    »Ein schöner Anblick, in der Tat.«
    Vesna und Carel nickten zustimmend. Die Stadt war der Beweis dafür, dass die Macht Narkangs der Tirahs in nichts nachstand, und sie alle wussten es.
    Als wäre Narkang nicht genug, brummte der Bereich vor der Stadt nur so vor Geschäftigkeit. Mindestens zehn große Pavillions und Podeste wurden errichtet, und lange Zeltbahnen warteten auf dem Boden darauf, aufgespannt zu werden. Hunderte zugeschnittener Pfosten waren zu Stapeln aufgeschichtet. Seile und Taue lagen überall auf der Erde und ein stattliches Heer von Leuten eilte zwischen den Wagen und dem Vieh hin und her. Schafsherden wurden unter dem fröhlichen Gebell und Japsen der Herdenhunde zusammengetrieben, das die Rufe der Hirten und der Leute, die ihnen im Weg standen, übertönte.
    »Die Frühlingsmesse, meine Dame«, erklärte Doranei, als ihm Tila einen fragenden Blick zuwarf. »Sie beginnt in zwei Tagen, am Tag vor der Tagundnachtgleiche. Es wird die bisher größte sein. Ich glaube, die ganze Stadt wird sich über Euren Besuch freuen.«
    »Dort drüben sehe ich ein rotes Banner. Es ist schwer zu erkennen, aber ich vermute, es ist das Runenschwert der Geweihten?«
    »Ja, mein Lord.«
    »Denk Ihr dann noch immer, ich würde von allen willkommen geheißen?«
    »Ich bezweifle, dass der Ritter-Kardinal Euch zum Feind haben möchte, mein Lord.«
    »Nach dem, was ich mit seinem Neffen getan habe, sagte man
mir, möchte er mich gerne zum Leichnam haben.« Isak lachte grimmig.
    »Dennoch müssen seine persönlichen Gefühle hinter den Anforderungen seiner Stellung zurückbleiben, mein Lord«, sagte Doranei ernst. »Zum einen ist da die Tatsache, dass Ihr der Erlöser sein könntet, auf den der Orden wartet. Zum anderen sind die Geweihten nicht so mächtig, dass sie sich König Emin offen widersetzen könnten.«
    »Die Existenz des Frommen Turms ist doch mit Sicherheit ein recht offensichtliches Zeichen für ihren Widerspruch«, warf Vesna ein. Die Feste der Geweihten wurde scherzhaft der Fromme Turm genannt, ein Spitzname, den der Orden verabscheute. Lesarl hatte sie gewarnt, dass man in Narkang leicht in Schwierigkeiten kommen konnte, wenn man ihn benutzte.
    Doranei verzog das Gesicht. Isak vermutete, dass es nicht der Name war, der ihn störte, sondern dass ihm die Politik die Freude des Nachhausekommens verdarb. »Das ist nicht ganz so einfach, aber ich bin sicher, der König würde das lieber selbst mit Euch besprechen.«
    Er verstummte, als zwei Waldläufer zusammen mit einem dritten Mann, der bis zur Biene am Hals genau wie Doranei gekleidet war, zu ihnen heraufkamen.
    Doranei lächelte und sagte: »Mein Bruder, Veil, hat den König unterrichtet, dass Ihr eingetroffen seid. Die königlichen Abläufe brauchen eine Weile, bis sie in Schwung kommen. Ich bin sicher, dafür habt Ihr Verständnis.«
    Veil saß nicht ab, berührte aber mit den Fingern die Lippen und die Stirn, um die Anhänger Nartis’ zu grüßen, streckte Doranei die Faust entgegen und wendete dann sein Pferd, um zurückzureiten. Abgesehen von identischer Kleidung sah der Mann Doranei gar nicht ähnlich. Isak wagte zu vermuten, dass sich unter Veils langem dunklen Haar ein weiteres tätowiertes Ohr befand.

    Carel befahl den Wachen abzusitzen, ihre Pferde zu striegeln, um den morgendlichen Schmutz zu entfernen, und sich um ihre Uniformen zu kümmern. Es hatte nur eines Morgens im Sattel bedurft, um die cremefarbene Kleidung in Mitleidenschaft zu ziehen. Isak holte einige Haferkekse und ein Stück harten Käses aus den Satteltaschen, um darauf zu kauen, während er mit dem Sattel von Megenn auf den eindrucksvolleren Toramin wechselte. Der Wallach war zwar ein gutes Tier und hervorragend ausgebildet, aber der feurige Hengst blieb Isaks Liebling. Über Toramins dunklen Flanken lag ein reinweißes Tuch, so dass nur der Kopf, der Hals und die Beine zu sehen waren. Isaks Helm hing am Sattel, wo er leicht zu erreichen war.
    Isak wandte sich um und sah, dass sich Vesna zum ersten Mal seit Wochen in die Rüstung zwängte, und kicherte vor sich hin, als sich der Mann in einer Schnalle verfing. Durch die Magie wurde das Schwarzeisen zwar leichter, sperrig war es aber trotzdem. Tila trug bereits ihre volle Hofkleidung und war den ganzen Morgen über im Damensattel geritten. Jetzt schmückte sie sich mit geübter Leichtigkeit, befestigte Anhänger und Schmuck auf ihrem Kleid und wickelte sich schließlich einen Seidenschal kunstvoll um den Kopf.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher