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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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den
Städten, wo sich die Leute in der begrenzten Sicherheit ihrer Steinmauern versteckten, konnte man die Trommeln durch die Nacht schallen und ihre gutturalen Stimmen von Schmerz und Vorherbestimmung singen hören, davon, dass ihre Zeit erneut kommen würde. Der Wind trug den Geschmack von Rache weit ins Land.
     
    »Was meint Ihr mit bestrafen? General Elierl ist kein Kind, das man erziehen muss!« Die Wände erzitterten, als Bahl den Mann anbrüllte, der mitten im Zimmer ruhig vor ihm saß. Isak wurde von der schieren Wucht von Bahls Wut zurückgetrieben, aber das Zentrum der Schelte zuckte nicht einmal. Auf einem niedrigen Stuhl sprach der Mund des Magiers die Worte seines Lords nach und sein haarloser Kopf wippte vor und zurück, als folge er einer Melodie in seinem Innern. Die Bewegung setzte sich noch fort, als der Magier verstummte, den Kopf schräg legte und auf eine Antwort wartete.
    »General Elierl wurde der Befehl über Lomins Streitkräfte entzogen«, sagte der Magier nach einer langen Pause. Seine Stimme klang abwesend, ein Echo aus weiter Ferne. Isak lehnte sich wieder vor und musterte den Mann, folgte dessen faszinierenden Bewegungen und versuchte ihren Anteil an dem Ritual zu ergründen. Der Magier fuhr fort, ohne die Leute um sich herum zu bemerken.
    Lesarl hatte, als Isak ihn drängte, erklärt, dass die Bewegungen den Magierzwillingen dabei halfen, miteinander in Verbindung zu bleiben. Aber als diese Erklärung nur noch mehr Fragen nach sich zog, hatte es der Haushofmeister aufgegeben. Isak hatte von so etwas noch nie gehört, geschweige denn es gesehen. Und er fragte sich auch, was sonst noch alles hinter den abweisenden Mauern der Akademie der Magie liegen mochte, vor den Augen der allermeisten verborgen und nur denen offenbart, die sich ein solches Wunder leisten konnten.

    »Er wurde für seine Verfehlungen bestraft«, lautete die entfernte Antwort des Erben Lomin. Jeder Satz kam stockend, wurde in Stücke gerissen, während ein Magier sie seinem Bruder zuflüsterte. Isak konnte sich ein Gesicht wie dieses vorstellen, bleich und haarlos, das im hohen Turm von Lomin saß und die Worte leise formte, sobald er sie hörte. Vielleicht trugen sie sogar die gleiche Kleidung: eine Tunika mit weitem Ausschnitt, der eine haarlose Brust offenbarte, und die rot-goldene Schärpe der Akademie der Magie um die Taille.
    »Ihr habt einen der ältesten und angesehendsten Generäle des Stammes hingerichtet?«
    Die Verzögerung bei der Antwort machte Bahl nur noch wütender. Es war kaum zu glauben, dass der junge Mann in Lomin  – noch immer nicht der Herzog, gleichgültig wie krank sein Vater sein mochte – wirklich gewagt hatte zu tun, was er gerade andeutet hatte. Bahl lief um den abwesenden Magier herum, bis Lesarl die Hand ausstreckte, um ihn aufzuhalten.
    »Mein Lord, die Verbindung wird nicht mehr lange bestehen. Wir brauchen jetzt Neuigkeiten. Was der Junge auch getan hat, es kann warten, bis Ihr vor Ort seid.«
    »Das habe ich nicht getan«, unterbrach der Magier langsam und eintönig. »Der General wurde seines Postens enthoben und beging heute Abend in seiner Kammer Selbstmord. Wir betrauern seinen Verlust ebenso wie Ihr.«
    Bahl öffnete den Mund, um eine Antwort zu brüllen, aber als Lesarl ihn am Arm berührte, klappte er ihn wieder zu. Er wandte sich an den Begleiter des Magiers, einen in reiche Kleidung gehüllten Mann, der, obwohl er erst in mittleren Jahren stand, auf eine bestimmte Art älter wirkte, so wie die meisten Magier.
    Isak bemerkte, dass sein Gesicht eingefallen wirkte. Vielleicht war dies der erste Schritt dahin, so ein verwittertes Wrack zu werden, wie es Hohepriester Wetlen gewesen war. Der Magier
nickte Lesarl zustimmend zu und blickte dann ängstlich auf seinen Schützling, während er auf das Zusammenbrechen der Verbindung wartete.
    »Erbe Lomin, welche Truppen bleiben Euch noch?«
    »Vier Legionen Speerträger und eine Legion Leibwachen in Lomin. Teile von ihnen stehen offensichtlich unter Belagerung in Kohm, bei Burg Shaidec, Vitil und dem Berggipfeltor. Wir haben seit drei Wochen nichts mehr vom Tor gehört.«
    »Wo steht der Feind?«
    »Der Haupteil hier, soweit wir es sagen können. Sie können noch keine Zeit gehabt haben, die Garnisonen zu überrennen, nicht bei der Geschwindigkeit, mit der sie sich bewegen. Bauern, die hier Zuflucht suchen, berichten von einem Kampf am Geborstenen Fluss vor einer Woche. Unsere Kavallerie muss dort in einen Hinterhalt geraten sein.

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