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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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zu.
    »Katapult!«, rief Destech plötzlich und Tochet hob den Kopf, um die Bahn eines brennenden Gegenstands hoch in der Luft zu verfolgen, der bereits auf sie zufiel. Die Söldner warfen sich hinter die schmale Deckung der Zinnen und erwarteten den Feuerball mit den Händen über dem Kopf. Als er einige Herzschläge später traf, spürte Tochet zu seiner Verwunderung keinen Treffer durch die Steine unter sich vibrieren. Er hörte nur das Splittern von Holz und Glas.
    Die beiden Chetse sprangen auf und beugten sich über die Mauer. Eine Flammenzunge loderte aus den Resten eines stabilen Fensters unter ihnen empor und warme Luft stieg zu ihnen auf.
    »Runter da, und löscht die Feuer«, brüllte Tochet. Destech war bereits in Bewegung, drückte sich am Herzog vorbei, der noch versuchte, den nötigen Mut aufzubringen, um dann selbst hinunterzusehen.

    »Was war das?«
    »Das war ein Geschoss, Ihr verdammter Dummkopf. Ein Geschoss, das genau in Eure Schlafkammer traf. Diese Wolke verbirgt eine Bank von Katapulten.«
    »Aber nur eines feuerte.«
    Tochet blickte auf. Tatsächlich flogen keine weiteren Geschosse durch die Luft, es gab auch keine Geräusche des Feuerns oder Nachladens von Seiten des einen Geschützes, das gefeuert hatte. Die Wolke hatte sich wieder geschlossen und lag nun ruhig da.
    »Warum sollte man eine Stadt mit nur einem Schuss angreifen?« , murmelte der Söldner vor sich hin. Das klang wie eine schlechte Scherzfrage.
    »Was?«, fragte der Herzog. Tochet beachtete den Mann aber nicht und beantwortete seine eigene Frage.
    »Weil einer ausreicht. Oh – ihr Götter.« Er blickte über die Kante und wurde von einem weiteren Schwall heißer Luft begrüßt. Das drängte ihn zwar schnell zurück, doch er hatte die sich ausbreitenden Flammen bereits gesehen.
    »Tsatach schütze uns. Herzog Nemarse, wir sollten uns auf sicheren Grund zurückziehen. Ich glaube, dieses Feuer wird sich schneller ausbreiten, als man für möglich hält.«
     
    Die Luft war aus dem Zimmer getrieben worden – und nur das leise Klirren von zerbrochenem Glas, das auf kalten Stein fiel, war noch zu hören. In die warme Umarmung einer beschädigten Matratze gehüllt hielt Kohrad den Atem an und wartete, genoss das brennende Verlangen der Flamme, die er unter Kontrolle hielt, nach dem süßen Kuss der Luft. Dann ließ er sie frei und dunkelrotes Licht legte sich auf die Wände der Kammer, während gelbe Girlanden über die zerschlagenen Bettpfosten tanzten.

    Er erhob sich aus den Trümmern des riesigen Bettes, die bereits schwarz und verkohlt waren. Das Licht der frühen Morgensonne schien im Vergleich dazu matt und unscheinbar durch das Fenster und flirrte in der Hitze, die sich in schlangenartigen Tentakeln durch den Raum wand. Seine gepanzerten Hände strichen über ein meisterhaft bemaltes Fries, das über der Feuerstelle hing. Unter seiner Berührung warfen die Farben Blasen und vergingen. Feurige Finger tanzten über den Steinboden, gewannen Kraft aus dem Stroh, sprangen dann auf die Vorhänge und Möbel über. Binnen Sekunden stand der ganze Raum in Flammen.
    Er hörte die Tür auffliegen und zog im Umdrehen sein Schwert. Für einen Augenblick sah er nur noch Holz, mit dem er seine gierigen Flammen füttern konnte, dann bemerkte er die Bewegung von jemandem, der vor den Flammen zurückwich, die Arme vor das Gesicht gehoben, um es zu schützen. Kohrad setzte sich in Bewegung und hackte den Kopf des Soldaten mit einem einzigen beidhändigen Streich ab. Aus dem Augenwinkel bemerkte er noch das Funkeln einer Hellebardenklinge. Er drehte sich um und schlug sie mit dem Schwert beiseite, ergriff dann den Schaft und zog den Pikenier nah genug zu sich heran, um ihm den gepanzerten Ellenbogen ins Gesicht zu schlagen.
    Dann sprang er vor, stoppte den nächsten Mann mit dem Schwert, schlug eine Axt beiseite und trieb den Feind mit einer Flammenzunge zurück. Der Mann, ein Chetse, so erkannte er mit einem Mal, war tapfer. Ohne auf die unglaubliche Hitze zu achten, stürmte er weiter und rammte Khorad die Schulter gegen die Brust. Der Treffer warf das Weißauge zwar um ein Stück zurück, aber dieser Sieg war kurzlebig, denn nun schlug Kohrad dem Mann auf den Helm und hackte mit dem Schwert in seine Rippen. Der Mann brach zusammen, während Flammen bereits an seiner Axt und seiner Kleidung leckten. Der Raum gehörte Kohrad.

    Er ging den Flur entlang und blieb plötzlich stehen, als ein kalter Geist durch die Flammen schnitt, um seine

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